Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, meine Tochter ist jetzt 19 Monate alt und ich bin zwangsweise wieder berufstätig seit sie 13 Wochen alt war. Ich arbeite allerdings 4 Tage die Woche zu Hause und musste bisher nur einmal die Woche für 5 Stunden ins Büro (25-Stunden-Woche). Da ich eine neue Kollegin mit einarbeiten muss, erwartet man von mir, nun zumindest 2x die Woche im Büro zu sein. Sobald meine Tochter nun mitkriegt, dass morgen wieder son ein Auswärts-Tag anliegt, fängt sie an zu weinen und will mich gar nicht mehr loslassen und schon gar nicht alleine ins Bett, wird dann immer ein Machtkampf. Wenn ich dann zur Arbeit gehe, muss ich weg sein, bevor sie aufwacht, damit sie mich gar nicht mehr sieht. Dann ist der Vormittag mit dem Kindermädchen Oma ganz o.k., aber wenn sie mich vorher sieht, will sie gleich auf meinen Arm und nicht mehr loslassen. Mir tut das dann immer furchtbar leid, wenn sie so wegen mir weint, aber ich bin auch hin und hergerissen: Meine Arbeit erfordert es, es macht mir auch Spaß, wenn ich erstmal da bin, aber wenn ich dann an meine kleine Tochter denke habe ich Schuldgefühle. Dann sehe ich immer andere Muttis vor mir, die 3 Jahre zu Hause bleiben und sich ihren Kindern widmen können. Leider kann ich mir das aus finanziellen Gründen nicht leisten. Schade ich meiner Tochter oder sollte sie 2 Vormittage Trennung die Woche bereits gut verkraften können? Wenn ich zu Hause arbeite, bemühe ich mich, soweit es geht nur dann zu arbeiten, wenn die Kleine schläft, aber dennoch muss ich auch dann am Vormittag für 1-2 Stunden die Oma einspannen. Nicht mal an diesen Tag hat sie mich für sich. Was meinen Sie dazu? Ich habe ständig ein schlechtes Gewissen, weil ich das Kind bewusst bekommen habe, obwohl ich wußte, dass ich frühzeitig würde arbeiten müssen. Liebe Grüße und vielen Dank vorab. Und ein dickes Lob für die tolle Hilfe, die Sie hier leisten! Marion
Christiane Schuster
Hallo Marion Ein schlechtes Gewissen brauchen Sie wirklich nicht zu haben, da Sie alles in Ihrer Macht Stehende für Ihre Tochter tun. Sie weiß inzwischen schon ganz genau, dass Sie sie sehr lieb haben, was aber nicht heißt, dass sie nicht traurig ist, wenn sie mal ohne Sie auskommen muß. Stellen Sie sich doch mal vor, sie würde Ihnen "keine Träne nachweinen" und Sie gar nicht vermissen. Wären Sie dann zufriedener?- Im Übrigen kann ich mich Trines Rat nur anschließen: informieren Sie Ihre Tochter, dass und wann Sie gehen um Geld zu verdienen für die schöne Wohnung, das Essen, die Spielsachen... Teilen Sie ihr mit, wie sehr auch Sie sich auf die freien Stunden mit ihr freuen. Versprechen Sie ihr noch einen Kuß, wenn Sie wiederkommen und sie schon schlafen sollte und halten Sie sich in JEDEM FALL an dieses Versprechen. Bitten Sie die Oma, Ihre Tochter gleich nach den Abschiedsworten mit einer konkreten Aktivität von ihrer Trauer abzulenken. Es wird bestimmt nicht mehr lange dauern, bis Ihre Tochter die Sicherheit fühlt, dass Sie immer wieder zu ihr zurückkehren. Liebe Grüße und: es freut mich zu lesen, dass Sie es mit einem Teil meiner Ratschläge einfacher haben, sich eine eigene Meinung zu bilden. :-))
Mitglied inaktiv
Liebe MArion, ich kann DIr das so gut nachfühlen. Bei meinen beiden Kindern bin ich nach 8 Wochen wieder arbeiten gegangen (warum, spielt hier keine Rolle). Die schlechteste Erfahrung habe ich damit gemacht, mich einfach davon zu schleichen. Obwohl die Verlockung manchmal recht groß ist (Kind spielt schon zufrieden mit Kindermädchen oder schläft noch), denn es gibt/gab schon hin und wieder beim Abschied Tränen (beginnt so mit 9 Monaten). Aber ich glaube, dass die Kinder gerade dadurch das Vertrauen verlieren. Weil sie sich nicht verlassen können, dass man da bleibt, klammern sie umso mehr. Also nehme ich den Abschiedsschmerz, der aktiv gezeigt wird, "in Kauf" und mache es mir letztlich schwerer damit. Ich habe auch sehr früh angefangen, meinen beiden Kindern zu erklären, wo ich hingehe, was ich da mache und wann ich wiederkomme (das "wann" nicht bezogen auf die Uhr, sondern zum Beispiel "nach dem Mittagschlaf", nach dem "Mittagessen" usw.). Ab wann sie das tatsächlich verstehen /verstanden haben, weiß ich nicht, aber es war mir wichtig, auch in der Abwesenheit, Sicherheit zu geben (diese Zusagen müssen unbedingt eingehalten werden! also niemals machen, wenn man nicht sicher weiß, ob man es bis dahin schafft, besser einmal zu früh als einmal zu spät, aber am besten absolut verlässlich und pünktlich). Ich bin auch sehr zwiespältig, wenn es um Weinen lassen geht (gerade Erzieherinnen in Kitas neigen häufig zu der Aussage "da muss es durch" - muss es m.E. nicht). Aber wenn Du die Kleine gut bei Deiner Mutter aufgehoben weißt, glaube ich nicht, dass sie Schaden von der Fremdbetreuung nimmt. Du solltest aber versuchen (so schwer das fällt) beim Abschied keine Unsicherheit deinerseits anmerken zu lassen. Nimm ihren Schmerz ernst, verabschiede Dich aber nach einem festen Ritual von ihr und zu diesem Zeitpunkt muss jemand da sein, der ihren Schmerz auch ernst nimmt und sie ganz verlässlich tröstet und in den Arm nimmt und dann auch beschäftigt (nicht die Sorte "ach, die Mama kommt gleich wieder, ist doch nicht schlimm" für das Kind ist es in dem Moment eben doch schlimm und dann soll man das ernst nehmen!). Ich habe auch immer mal wieder "Joker" für das Kindermädchen. Also mit ihr gehen sie ins Freibad (teilweise bevor ich gehe - das hat sich auch bewährt, dass sie vor mir das Haus verlassen) oder in den Märchengarten, Winterspielplatz, einen tollen Matschspielplatz etc. und dort gehe ich eher nicht hin, damit es was besonderes bleibt, was man nicht mit der Mama macht (die Mama ist per se schon die Größte, die muss nicht auch noch super Rahmenprogramm bieten - das meine ich jetzt ernst, weil ich selbst weiß, dass ich trotz meiner vielen Abwesenheit allererste Bezugsperson bin). Viel Glück Euch beiden oder allen Dreien, denn die Oma hat es auch leichter, wenn die Kleine nicht mehr so trauert.
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