Ab welchem Alter Erziehung?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Ab welchem Alter Erziehung?

Hallo, meine Kleine ist jetzt 3 Monate alt und schreit inzwischen auch mal aus Trotz und Langeweile. Ich kann aber beim besten Willen nicht immer "Eideidei" machen (z.B. beim Abendessen). Ab welchem Alter kann man einem Kind/Baby denn klar machen, daß die Eltern mal für 15 Minuten keine Zeit haben, weil sie zu Abend essen wollen. Und vor allen Dingen wie? Oder soll ich sie in solchen Situationen schreien lassen oder gar in ein anderes Zimmer legen? Das Geschrei kann nämlich ziemlich laut werden und einem die Laune versauen. Oder ist sie wirklich noch zu klein für "Erziehungsversuche" und um sich ein wenig selber zu beschäftigen? Kennen Sie eine gute "Bedienungsanleitung" für Babys/Kleinkinder in dem erklärt wird in welchem Alter man wieviel von Ihnen erwarten kann? Danke Karin

Mitglied inaktiv - 10.11.2000, 11:18



Antwort auf: Ab welchem Alter Erziehung?

Hallo Karin Es gibt zwar Richtlinien, ab welchem Alter ein Kind zu was in der Lage sein sollte, aber ein Rezept gibt es nicht. Beobachten Sie Ihren Schatz, und Sie werden schnell heraus finden, ob Ihre Tochter weint, weil sie Schmerzen, Hunger, Durst, o.Ä. hat oder ob sie weint, weil sie beschäftigt werden möchte. Haben Sie keine Zeit sofort auf ihre Wünsche einzugehen, machen Sie ihr ein Beschäftigungs-Angebot. Mit 3Mon. können Sie sie z.B. schon auf eine Krabbeldecke unter ein Spieltrapez legen, das ihr sicherlich für 15Min. genug Anreize bietet. Sie können Sie ein Mobile beobachten lassen, ihr eine Rassel in die Hand geben oder eine Spieluhr aufziehen, bzw. eine Kassette mit Kinderliedern auflegen. Wird sie dennoch unruhig, reden Sie mit ihr, indem Sie beschreiben, was Sie gerade tun, warum Sie im Moment keine Zeit für sie haben und wann sie sich wieder mit ihr beschäftigen können. Wenn Sie Ihre Worte auch noch nicht ganz versteht, wird sie an Ihrer Gestik und Mimik erkennen können, was sie bedeuten. Sind Sie dann möglichst konsequent und halten sich an das Gesagte, wird sie sich bald daran gewöhnt haben auch mal eine kleine Weise auf Ihre Zuwendung warten zu können. Weint sie z.B. trotzdem, während Sie zu Abend essen, wiederholen Sie die erklärenden Worte und bleiben dann möglichst gelassen. Das wird einige Male recht starke Nerven von Ihnen beanspruchen, aber sicherlich auch bald zum Erfolg führen. Bis bald?

von Christiane Schuster am 11.11.2000



Antwort auf: Ab welchem Alter Erziehung?

Also ich würde bei einem noch so kleinen Kind nicht davon ausgehen, daß es aus Trotz schreit. Eine "Erziehung", an die Sie denken, bringt in dem Alter nichts, weil die Kleine das noch nicht verstehen kann, die fühlt sich dann nur allein gelassen. Ich habe in dem Alter gute Erfahrungen mit einer Babytrage (oder Tragetuch) gemacht. Damit konnte ich mir die Kleinen vor die Brust schnallen und hatte trotzdem die Hände frei, die Kleinen haben sich durch den Körperkontakt sehr schnell beruhigt.

Mitglied inaktiv - 10.11.2000, 12:07



Antwort auf: Ab welchem Alter Erziehung?

Ich habe auch ein Tragetuch aber in der Wohnung streikt meine Kleine. Sie akzepiert das Tragetuch nur draußen zum Spazierengehen. In der Wohnung nur zum Tanzen. Bei der Hausarbeit gefällt es ihr gar nicht im Tragetuch - zu wenig geschaukel. Wie machst Du das mit dem Abend-/Mittagessen? Zum Zähneputzen und Duschen nehme ich sie einfach mit ins Bad - da schaut sie gerne zu. Aber beim Essen ist sie sehr quengelig. Und noch einmal zurück zu meiner ursprünglichen Frage. Ab wann kann man denn ein Kind zu sehr verwöhnen und verziehen wenn man bei jedem Geplärr gleich losrennt und "Eideidei" macht? Ab wann darf man denn als Eltern auch mal Rücksicht vom Kind erwarten? Danke Karin - eine Anfängerin in Sachen Kinder

Mitglied inaktiv - 10.11.2000, 12:52



Antwort auf: Ab welchem Alter Erziehung?

Hallo! Es gibt da einen Witz über dieses Thema: Kommt ein Mann mit seinem Kind zum Kinderarzt und fragt, ab wann man mit der Erziehung beginnen könnte. Fragt der Arzt: "Wie alt ist denn das Kind?" Sagt der Mann: "Drei Wochen". Darauf der Arzt: "Oh, dann ist es schon zu spät". Ganz so krass ist es freilich nicht, denke ich. Bein meinem Sohn (jetzt 17 Monate alt, 1.Kind)ist es jetzt immer noch so, daß er denkt, wenn er schreit, rennt die Mama. Bei meiner Tochter (jetzt 15 Wochen) ist das anders. Zwangsläufig muss sie ab und zu warten (weil ich mich ja auch noch um meinem Sohn kümmern muß) und ich habe beobachtet, das sie ein zufriedeneres und geduldigeres Baby ist, als es der Tobias war. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass sie halt öfter meckern muss, bis ich zu ihr schauen kann. Ich wünsche dir eine schöne Zeit mit deinem Kind und alles Gute. Sabine

Mitglied inaktiv - 10.11.2000, 20:54



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