Hallo Frau Ubbens,
ich mache es kurz und knapp und hoffe, Sie können mit weiterhelfen.
Mein 8 Jähriger Sohn (kleinere Geschwister sind 6 und 3 Jahre alt) wird mir gegenüber immer wieder handgreiflich.
Wir hatten vor einigen Jahren schon einmal so eine Phase, da musste er dann zur Strafe 5 Minuten auf sein Zimmer gehen. Das hat super funktioniert und er hörte auf zu hauen.
Mittlerweile ist er schon ziemlich groß und kräftig und fängt wieder damit an. Wenn ich etwas verbiete oder Konsequenzen setze, mit denen er nicht einverstanden ist, beleidigt er mich. Nennt mich „scheiß“ Mama und „blöde Kuh“. Wenn ich dann nicht nachgebe wird er wütend und haut mich. Das tut schon richtig weh.
Schicke ich ihn dann auf sein Zimmer kommt er einfach wieder raus und schreit wild herum.
Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Wie soll ich Komsequenzen setzen, wenn er diese nicht annimmt?
Ich habe etwas Angst, dass er später gewalttätig wird….
Ansonsten ist er mittlerweile ein super ausgeglichenes Kind, geht zur ergo (wegen seinen Ängsten). Er ist nur sehr schnell frustriert und wird körperlich, wenn seiner Meinung nach etwas ungerechtes passiert.
von
Muffin2020
am 31.08.2023, 12:07
Antwort auf:
8 Jähriger haut und beleidigt mich…
Liebe Muffin2020,
besprechen Sie sich gerne mit dem Ergotherapeuten/-therapeutin. Vielleicht ist er oder sie schon dabei, mit Ihrem Sohn Möglichkeiten der Wutregulierung zu erarbeiten. Dann ist es nämlich gut, wenn Sie das gleiche Vorgehen wählen, um Ihren Sohn nicht zu verwirren.
Ansonsten ist es wichtig, nicht nachzugeben, auch wenn Ihr Sohn Sie haut. Sonst lernt er nur, dass er beleidigend genug werden muss und er seinen Willen bekommt.
Versuchen Sie, Verbote gleich, wenn Sie sie aussprechen, zu begründen. "Du kannst jetzt keinen Keks mehr bekommen, da wir gleich zu Abend essen." Oder "Jetzt gibt es keinen Keks mehr, aber nach dem Abendessen kannst du einen zum Nachtisch bekommen." Auf diese Weise kann Ihr Sohn über die Gründe bzw. die Alternative nachdenken. So ähnlich auch in anderen Situationen. Bieten Sie, wenn möglich, noch bevor Ihr Sohn wütend wird, eine Alternative an. Desweiteren wird es Ihrem Sohn womöglich gut tun, wenn Sie ein Verbot nicht "von Weitem" aussprechen, sondern direkt zu ihm auf Augenhöhe gehen, ihn vielleicht in den Arm nehmen und ruhig mit wenigen Worten erklären, warum etwas nicht getan werden darf oder warum es etwas nicht gibt.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 02.09.2023