4-jähriger treibt mich an die Grenzen

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: 4-jähriger treibt mich an die Grenzen

Liebe Frau Schuster, mein Sohn macht mir seit einigen Wochen etwas Kummer. Er kann überhaupt nicht hören, egal was ich sage das stösst auf taube Ohren. Mein Mann kommt leider überhaupt nicht an ihn ran, das ist aber schon immer etwas schwierig gewesen, die beiden kommen nur klar, wenn ich nicht anwesend bin. 1. Er platzt vor Sturheit, z.B. im Kindergarten mag er nichts essen, wenn bsp ein Kind Geburtstag feiert, weigert er sich Eis, Kuchen oder andere leckere Dinge zu essen, die Erzieherinnen haben schon alles versucht, keine Chance. Das gleiche macht er hier auch, wenn er sagt er will nicht essen, dann isst er auch nix, erst recht nicht wenn ich nicht das gekocht habe was er möchte. Ich bin dann auch so, das er dann auch nichts bekommt bis zur nächsten Mahlzeit. Aber das stört ihn auch nicht weiter. - Einkaufen ist mittlerweile auch ein Krampf, aber auch erst seit einigen Wochen. Er will grundsätzlich irgendwas haben, auch im Supermarkt wo es ein Spielzeug gibt, da will er dann einen Holzlöffel haben, den kann er ja gut gebrauchen. Er wird dann laut, zerrt an mir rum, brüllt durch den Laden und ich ziehe ihn dann konsequent weiter, nachdem ich gesagt habe, dass es nichts gibt. Kommt irgendwie nicht bei ihm an. Er gibt dann nicht auf. - dann führt er sich teilweise wie ein Feldwebel auf und kommandiert in einer Lautstärke, ich ignoriere das dann immer, aber manchmal kann ich nur schwer an mich halten. "Mama komm SOFORT her", wenn ich nicht reagiere kommt es noch ne Oktave lauter bis hin zum Geschrei. - alles was mit kämpfen zu tun hat ist toll. Schwert, Pistole, alles peng peng... das hat er seit dem Kindergarten so drauf. Papa auf den Po hauen ist auch lustig, kann man oft ermahnen.... bringt nix. Das macht er auch vor fremden Leuten, die gucken missbilligend... - nur ich darf ihn ins Bett bringen, sonst macht er nen riesen Terror. Nicht der Papa, nur die Mama. Er hört nicht, wenn ich ihm sage, das er sich hinlegen soll. Er bekommt volles Programm, kuscheln, vorlesen... Und dann ruft er ständig nach mir. Gehe ich nicht rein, hört er nicht auf, schläft auch nicht igendwann ein, locker 2 Std., ist nicht immer so, nur gelegentl. Weiß mir keinen Rat mehr. Danke schonmal

Mitglied inaktiv - 18.07.2011, 22:55



Antwort auf: 4-jähriger treibt mich an die Grenzen

Hallo Engel77 Bitte berücksichtigen Sie, dass auch Ihr Sohn mit der momentanen Situation unzufrieden zu sein scheint, während er gleichzeitig verstärkt seine Grenzen und Ihre Reaktionen auszuprobieren versucht. Überlegen Sie bitte einmal ob es zum Zeitpunkt seiner Verhaltens-Veränderungen irgendetwas Besonderes in seinem Umfeld gab, was er noch nicht vollständig verarbeiten konnte. Setzen Sie sich nach einer kurzen Begründung jeweils konsequent durch, wenn sich keine Kompromisse zwischen den Bedürfnissen Ihres Sohnes und Ihren eigenen Wünschen schließen lassen. Setzen Sie ihn zum Essen wie bisher bitte nicht unter Druck um evtl. späteren Eßstörungen vorzubeugen. Kinder wissen schon genau, ob sie satt oder hungrig sind, was sie vertragen, was sie mögen usw. Wir kochen ja auch keine Speisen, die uns nicht schmecken.- Nehmen Sie ihn so selten wie möglich mit zum Einkaufen, da Kinder während eines Einkaufs meist unterfordert und gelangweilt sind, wenn sie nicht konkret beschäftigt werden können. Beginnt Ihr Sohn zu "befehlen", weisen Sie ihn betont gelassen darauf hin, dass Sie nur reagieren werden, wenn er so spricht, wie er es gelernt hat. Auch kann er ja bereits laufen und zu Ihnen kommen, statt dass Sie "auf Kommando" reagieren.- Regen Sie ihn zu Hause zu möglichst friedlichen, seine Kreativität erfordernden Aktivitäten an, damit Schießen, Kämpfen & Co. bald nicht mehr wichtig sind. Auf die gleiche Weise könnte allerdings auch die zuständige Erzieherin im Kiga handeln um diese Kampf-Spiele nicht dominat werden zu lassen. Möchte Ihr Sohn nicht vom Papa ins Bett gebracht werden obwohl Sie begründet haben, warum Sie ihn nicht ins Bett bringen werden, wird er halt SELBER ins Bett gehen müssen. Dort darf er -wenn er kein Theater macht und sich beeilt- noch ein (nicht allzu aufregendes) Kinder-Hörspiel anhören. Setzen Sie sich bitte durch! Ihr Sohn fordert das Setzen von Grenzen geradezu ein. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 19.07.2011



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