Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Wutanfälle

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Wutanfälle

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Guten Tag Herr Dr.Posth Mein Sohn ist jetzt 20 Monate und in seiner Entwicklung normal würde ich sagen aber seid 2 Wochen etwa bekommt er bei jeder Kleinigkeit die nicht nach seinem wünschen geht sofort einen Ausgewachsenen Wutanfall bsw versucht er gade das Dreirad fahren zu lernen und wenn es dann nicht vorwäts geht oder er irgentwo gegenfärht und dann ist er nicht soleich wieder zu beruhigen er schmeiss sich dann auf denn boden und schreit erst einmal oder wift das was er grade in der Hand hatt einfach weg das passiert auch bei kleinigkeiten wenn er mit unserem hund spielt und denn Ball nicht bekommt oder ihm von einem Kind das Spielzeug weggenommen wird das genn ich garnicht von ihm .Meine Frage jetzt kann ich ihm da irgentwie helfen mit seinem Frust fertig zu werden oder muss er da alleine durch. Vielen Dank in vorraus und ein Schönes und Erholsammes Wochenende


Dr. med. Rüdiger Posth

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Liebe Christiane, entgegen der landläufigen Meinung, hier könne man gar nichts machen, stehe ich auf dem Standpunkt, hier viel, sogar sehr viel machen zu können. Das Problem ist das folgende: Das, was man allenthalben als Trotzen bezeichnet, ist die Entdeckung des Kindes seines eigenständigen Willens. Das Problem ist dabei einstweilen, daß der Wille ihm nicht ganz gehorcht, oder anders gesagt, daß es für das Kind noch sehr schwer ist, diesen Willen unter Kontrolle zu behalten. Das ist, als wenn man das erste Mal aufs Eis geht und einem ständig die Füße wegrutschen. Plötzlich kann man nicht mehr richtig gehen und manchmal landet man schmerzlich auf dem Allerwertesten. Mit der Zeit wird das natürlich besser und diese Zeit müssen Sie Ihrem Kind hilfreich und verständnisvoll geben. Das heißt nicht, daß Sie jeden "Ausraster" gutheißen. Im Grunde aber müssen Sie Ihr Kind bedauern und nicht ausschimpfen oder gar anbrüllen. Schläge verbieten sich ohnehin. Das Kleinkind will plötzlich etwas, von dem es meint, daß es ihm gelingen müßte und scheitert an dem Widerstand der Wirklichkeit. Natürlich auch an dem Widerstand der Eltern, die meistens gerade etwas ganz anderes wollen. Auch die Natur will manchmal ganz anders und das Kind wird -je nach Temperament und Toleranzfähigkeit- furchtbar wütend und schmeißt alles in die Gegend, wirft sich auf den Boden, trampelt, schreit oder schlägt den eigenen Kopf gegen die Wand. Manche bekommen regelrechte Affektkrämpfe. So verzweifelt ist die Situation! (Leider oft auch für die Eltern, nicht daß ich das vergessen hätte!) Was tun? Hier fängt nun wirklich die Erziehung an. Alles, was sie jetzt tun, geht ein in das Gedächtnis in die Erinnerung Ihres Kindes und formt mit der Zeit sein eigenens späteres Handeln und Verhalten! Das sollte niemand vergessen. Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus, sagt dazu der Volksmund. Hier hat der wohl recht. Sorry für soviel Theorie, die aber sehr wichtig ist, sonst versteht man nicht, was wirklich abgeht. Konkret. Vorher eine Strategie entwickeln, wie man überlegt und gelassen mit den zu erwarteten Situationen umgeht. Wenigstens die Eltern sollten sich einig sein. Manches wird man ausstehen müssen, manches konsequent unterbinden. Das kann das Kind akzeptieren. Das Kind muß bei allen Reaktionen spüren können, daß man im Grunde auf seiner Seite ist. Wählt man die kurze soziale Trennung, also aufs zimmer schicken, etc., dann muß z.B. der Weg zur Versöhnung, die ja prompt vom Kind eingeleitet wird, offenstehen. Dies nur als kleine Hinweise. Behalten Sie die Nerven und ihr Kind wird dasselbe mit der Zeit lernen!


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