Julienmami
Hallo, Mein Sohn wird in einem Monat 2 Jahre und zeigt seit einigen Monaten ein aggressives Verhalten gegenüber jedem der ihm über dem Weg läuft. Egal ob in der Kita oder zu Hause, sobald er die Möglichkeit bekommt zu schlagen,kratzen,kneifen tut er das. Z.b. wir spielen gemeinsam mit seinem jüngerem(8monate alt) Bruder auf dem Boden und auf einmal fängt mein großer Sohn aus dem Nichts an dem kleinen Gegenstände auf den Kopf zu schlagen,ihn zu kneifen oder auch zu beißen. Das gleiche macht er auch mit uns wenn wir gemeinsam mit ihm allein spielen,aus dem Nichts raus kommt er an und kneift uns oder zieht mir auch an den Haaren. In der Kita das selbe wobei er es da wohl nicht so oft macht. Das mit dem beißen ist Gott sei Dank auch schon weniger geworden Nachdem er in der Kita Mal zurück gebissen wurde aber das kann ja nicht die Lösung des Problems sein das er erst selber Schmerz erfahren muss damit er anderen kein Schmerz mehr zufügt. Wir haben schon einiges versucht z.b ihm erklärt das er das lassen soll weil es weh tut,ihn von uns weg gesetzt oder ihn vor allen wenn er seinem Bruder weh tut auf einem Stuhl gesetzt um ihn aus dieser Situation raus zunehmen aber es wird einfach nicht besser und wir wissen auch nicht warum er es tut weil er dafür für uns zumindest keinen Anlass hat, er macht es ja in nahezu jeder Situation und nicht nur weil er frustriert oder wütend ist. Er kann schon etwas sprechen und auch vieles beim Namen nennen so daß es eigentlich auch nicht daran liegen kann das er sich nicht artikulieren kann. Man liest überall das dieses Verhalten ab einem Alter von 1½ Jahren normal wäre ,da die Kinder keine andere Möglichkeit haben ihre Emotionen auszudrücken aber in wie weit ist das mit knapp 2 Jahren immer noch normal? Wann/ ab welchem Alter lernt ein Kind das seine Handlungen Konsequenzen haben,z.b das schlagen andere verletzt und traurig macht? Ich hab gelesen das es empfohlen wird so zu tun als würde man weinen,ein Kind würde dann angeblich von seinem aggressiven Verhalten umschwenken in die Beschützerrolle und würde den anderen trösten,dies wäre wohl ab 2bis 2½ Jahren der Fall. Würden sie das auch empfehlen oder löst das bei einem Kind Ängste aus wenn man sich als Erwachsener so verhält? Was könnte hier das Problem sein und was können wir noch tun damit er das endlich sein lässt? Denn das Problem ist das ich ein 3. Kind im märz erwarte und wir einfach Angst haben das a) unserer anderer Sohn sich das Verhalten abschaut und ich dann 2 ,,Schläger" hier haben und b) mein größerer Sohn das aggressive Verhalten auch ggenüber des Babys zeigt. Würden sie uns empfehlen zeitnah einen Psychologen vor Ort aufzusuchen oder würden sie das Verhalten noch als normal betrachten? Ich danke ihnen für ihre Antwort. LG julienmami
Guten Tag, mit zwei Jahren lernt Ihr Sohn seine aggressiven Impulse gerade bewusster kennen und wendet sie an. Das ist für Kinder zunächst ein tolles Gefühl, denn es verleiht Macht und zeigt, dass sie etwas bewirken können. Aggressive Strebungen sind uns Menschen angeboren. Wenn sie in der Entwicklung auftauchen, muss der Umgang mit ihnen jedoch erst gelernt werden. Es gilt, sie in sozial verträgliche Formen umzuwandeln. Dazu brauchen Kleinkinder die Unterstützung der Eltern. Zweijährige lernen noch nicht über Einsicht, also auch nicht über Appelle und Ermahnungen. Soweit ist das Denkvermögen noch nicht fortgeschritten. Ihr Sohn lernt z.Zt. nur durch die Erfahrung, dass er Ihr Nein beachten muss, weil sonst unangenehme Konsequenzen wie das Herausnehmen aus der Situation erfolgen. Dabei sollte Ihre Reaktion ruhig und konsequent erfolgen. Vermutlich spielt bei Ihrem Sohn zudem eine Rolle, dass er auf den jüngeren Bruder eifersüchtig ist und die Entthronung durch dessen Geburt noch nicht verarbeitet hat. Er möchte den Rivalen beseitigen. Es handelt sich hier um ein unbewusstes Motiv, das Ihr Sohn nicht sprachlich ausdrücken kann. Es hilft Ihrem Sohn, wenn er merkt, dass Sie ihn weiterlieben und dass er durch den Bruder nichts verliert. Das ist jedoch ein Prozess, der eine Weile dauert. Zeigen Sie ihm, was für ein toller Großer er ist. Versuchen Sie, Gelegenheiten zu schaffen, in denen er sich als Großer beim Helfen o.ä. zeigen kann. Ich kann Ihnen nicht empfehlen, so zu tun, als ob Sie weinten. Das ist eine unechte Situation und Kinder spüren sowas sofort. Dann geht für Ihren Sohn die Ernsthaftigkeit Ihres Anspruchs, das Schlagen zu unterlassen, verloren. Bis März kann Ihr Sohn sein Verhalten bereits geändert haben. Sie müssen auch nicht davon ausgehen, dass Ihr zweiter Sohn dieses Verhalten nachahmt. Er wird seine aggressiven Impulse auf seine Art kennenlernen und das vermutlich auch erst mit ca. zwei Jahren. Ich wünsche Ihne alles Gute. Ingrid Henkes
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