Blabliblu2020
Sehr geehrter Herr Prof. Nohr, ich möchte sie dazu fragen, was sie von unserer Situation halten. Mein Ex Partner und ich sind getrennt, seit unsere Tochter 1 Jahr alt ist. Jetzt ist sie 2,5 Jahre alt. Sie übernachtet ein mal in der Woche dort, und wenn er frei hat oder so auch 2 mal die Woche. Aktuell an verschiedenen Wochentagen. Die Bindung halte ich für gut. Jedenfalls möchte sie oft hin, außer wenn sie krank ist. Jetzt möchte er in diesem Jahr 2 mal für mehrere Tage mit ihr weg fahren. Ich selbst empfinde das als viel zu viel. Ich habe das Gefühl es ist sehr viel Unruhe für sie. Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich nicht gut trennen kann, ob ich es deswegen zu viel finde, weil ich sie vermisse oder deswegen, weil es wirklich zu viel ist. Ich erlebe sie schon als unruhig und zappelig, je mehr sie dort ist. Aber sie ist dabei in der Regel gut gelaunt. Unser Verhältnis ist gut genug, dass ich ihm zutraue, dass er mich informiert und sie zurück bringt, wenn sie mich sehr vermisst. Ich Frage mich aber, kann sie denn in dem Alter schon einschätzen, was ihr da gut tut? Kann ich denn, nur weil sie nicht weint, davon ausgehen, dass sie okay ist? Woran merke ich dass die Menge der Wechsel oder die Dauer der Trennung zu viel wird? Was ist in diesem Alter üblich und angemessen? Vielen Dank
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, ich kann Ihre Fragen und Sorgen gut verstehen. Allerdings gibt es dafür wenig objektive Regeln, weil es vom Kind, den Beziehungen zu beiden Eltern und der Beziehung der Eltern untereinander abhängt. Und nein, ein Kind in diesem Alter kann noch nicht entscheiden, was ihm gut tut aber es wird es auf seine Art zeigen, wenn es unter der Situation leidet.(Das ist manchmal gar nicht einfach zu unterscheiden vom Ärger über den Elternteil, der gerade Nein sagt oder sonstwie "unpassend" ist). Wenn Sie die Beziehungen untereinander als sicher und vertrauenswürdig einschätzen und Sie sicher sind, dass der Vater sich rechtzeitig melden würde, dann kann man das ausprobieren, wissend, dass es ein Versuch ist. Das hat was mit Vertrauen zu tun und das können nur Sie beurteilen. Dr.Ludger Nohr
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