Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Umgang Geschwisterkind

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

zur Vita

Frage: Umgang Geschwisterkind

Mokk1901

Beitrag melden

Hallo,  ich habe einen Sohn der ist jetzt 4,5 Jahre alt. Er ist ein richtiges Mama Kind und mag gerne kuscheln oder Körperkontakt. Vor ca 3 Monaten ist seine Schwester auf die Welt gekommen. Er hat etwas gebraucht um sich zu finden und auch das Mama nicht mehr zu 100 Prozent für ihn da sein kann. Der Papa hat das aber gut auffangen können. Der Große zeigt der kleinen gegenüber keine Aggressionen aber er muss sie ständig anfassen und streicheln. Egal was man an ihr macht, es sind immer seine Hände dazwischen. Er fragt am laufenden Band ob er sie anfassen darf. Und kommt immer um mit ihr zu kuscheln. Er hält auch häufig ihre Hand oder Arm fest. Er ist vorsichtig und wir passen auch auf das er nicht zu stürmisch ist. Ich wollte wissen, ob dieses Verhalten normal ist und wie man darauf reagieren soll? Bis zu einem gewissen Grad lassen wir das zu aber wenn wir nichts sagen würden, dann würde er nie die Finger von ihr lassen. Zum Teil weckt er sie auch auf, obwohl man gesagt hat, dass sie nun schläft und er sie nicht anfassen soll.  Ich bin froh, das er sie so akzeptiert aber es ist auch auf eine gewisse Art anstrengend. Vielen Dank für die Antwort im voraus. 


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Beitrag melden

Guten Tag, das Verhalten Ihres Sohnes ist durchaus normal. Es ist seine Art, mit der neuen Familiensituation zurechtzukommen. Unbewusst muss Ihr Sohn - wie alle Kinder - die Entthronung durch die Schwester verkraften und die Rivallität zu ihr bewältigen. Damit sind oft aggressive Impulse verbunden. Ihr Sohn hat diese unbewusst in ihr Gegenteil umgekehrt und behandelt seine Schwester besonders liebevoll. Die unbewusste Aggression scheint durch, wenn er nicht aufhören kann, die Schwester anzufassen, sie festzuhalten oder zu wecken. Sie können dieses Verhalten akzeptieren, zumal Sie dabei immer gut aufpassen. Loben Sie Ihren Sohn dafür, dass er so ein guter großer Bruder ist. Zunehmend können Sie mit Ihrem Sohn besprechen, dass er auch nicht ständig berührt werden will. Ihre Tochter wird lernen, mit dem Verhalten des Bruders zurechtzukommen. Bald wird sie in der Lage sein, unerwünschte Berührungen oder Festgehalten werden abzuwehren. Die trotz des liebevollen Verhaltens Ihres Sohnes bestehende Rivalität können Sie am besten mildern, indem Sie Ihrem Sohn vermitteln, dass Sie ihn weiterhin genauso lieben wie vor der Geburt der Schwester. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

S.g. dr. P., tochter 20 mo, baby 2 wo. Papa noch 4 wo zu hause. Klappt ganz gut, ausser, wenn papa gestresst ist. Ist dann schnell ungeduldig u ermahnt viel, sagt dann z.b, wenn to sich anhaut: da musst du halt besser aufpassen! Erst dann trost. To spürt das u reagiert mit weinen nach mir u aggressiv auf papa. Kann nicht immer trösten, wenn ich sti ...

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, mein Sohn, 4 (hochsens., s. intelligent, zurückhaltend motorisch etwas ungeschickt,) hatte in den erst. 2,5 Jahren enorme Schlafprob.,schrie sehr viel.Vor 1 J. Trennung v. Kindsvater.Sichere Bind. zu beid. Elternteilen.Wurde lange gestillt, schläft noch bei mir.Seit 1 J. geht er in die Kita (v. 8-12 Uhr). Die Eingew. ...

Sehr geehrte Frau Henkes, demnächst wird auch unsere 2-jährige Tochter große Schwester. Wir haben uns sehr viel mit der Thematik der Entthronung beschäftigt und versucht mit Büchern und diversen Situationen im Alltag schon mal vorzufühlen und unsere Maus sanft vorzubereiten. Nun liest man immer von Familien, dass sie auch alles ihnen mögliche g ...

Hallo,   Ich frage mich momentan bei unserer 17 Monate alten Tochter in verschiedenen Bereichen, ob wir uns als Eltern richtig verhalten und wie wir es besser machen könnten.   Generell hat sie in den letzten Wochen einen extrem starken Willen entwickelt, versteht allerdings Erklärungen unsererseits noch nicht, z.B., dass wir sie ins A ...

Hallo Frau Henkes, meine Tochter 3 Jahre ist seit rund drei Wochen wegen Erkrankung zuhause. Die Eifersucht auf den 4 Monate alten Bruder wird täglich stärker. Heute hat sie ihn drei Mal geschlagen und auch von meiner Brust beim Stillen weggedrückt. Ich kann mich ihm kaum mehr zuwenden. Sie geht immer dazwischen.Wie soll ich ihr gegenüber reagi ...

Guten Tag Frau Henkes, ich ahbe eine Frage bzgl. meines 10 Monate alten Sohnes. Mein Kleiner ist ein sehr fröhliches und offenes Kind. Ich bin seit seiner Geburt zu Hause und mein Mann war noch mit in Elternzeit als mein Sohn 6 Monate alt war bis zum 9 Monat. Da waren wir teils im Urlaub und haben Familie besucht. Nun habe ich gelesen, das m ...

Hallo, ich habe bereits eine 4,5 Jahre alte Tochter und vor 2 Wochen kam mein Sohn auf die Welt. Meine Tochter und ich waren immer eine ganz enge Einheit, sie geht nur 4 Stunden am Tag in den Kindergarten und der Rest ist unsere Zeit. Wir sind wirklich wie eins gewesen immer und sie ist durch und durch Mama Kind. Ich habe sie schon drauf vorbereit ...

Liebe Frau Henkes,   sehr unerwartet ist mein Vater im Alter von 62 Jahren an einem Pankreaskarzinom gestorben. Zwischen Diagnose und Tod lagen nur rund 5 Wochen. Meine Kinder (4 und 8) hatten keine besonders enge Beziehung zu ihm (große, räumliche Distanz und anderes). Trotzdem haben sie natürlich die Krankheit, den Tod, Beerdigung usw mite ...

Liebe Frau Henkes, unsere Tochter ist gerade 2 ¾ geworden. Schon seit vielen Monaten provoziert sie viel, aber in den letzten zwei, drei Monaten tritt dieses Verhalten mehrfach täglich auf. Wenn wir sie zu etwas auffordern, macht sie gezielt das Gegenteil davon. Ein paar typische Beispiele von vielen: - „Bleib bitte aus der Küche draußen, tr ...

Hallo Frau Henkes, ich suche Ihren Rat, da meine Mutter leider Krebs im fortgeschrittenen Stadium hat und nur noch palliativ behandelt werden kann. Bisher wissen meine Töchter (4 und 8 Jahre) das die Oma krank ist. Sie wissen aber nicht das es definitiv endlich ist. Der Krebs ist erst Ende letztes Jahr diagnostiziert wurden. Ich habe für die Ki ...