Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Fremdeln und Umgang mit Fremden

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Fremdeln und Umgang mit Fremden

Lorena1992

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Guten Tag Frau Henkes, ich ahbe eine Frage bzgl. meines 10 Monate alten Sohnes. Mein Kleiner ist ein sehr fröhliches und offenes Kind. Ich bin seit seiner Geburt zu Hause und mein Mann war noch mit in Elternzeit als mein Sohn 6 Monate alt war bis zum 9 Monat. Da waren wir teils im Urlaub und haben Familie besucht. Nun habe ich gelesen, das mit 8 Monaten Kinder anfangen zu fremdeln. Das habe ich aber noch gar nicht bei meinem Sohn erlebt. Kurz gab es Phase, da hatte er geweint, wenn ich auf Toilette gegangen bin, das ist aber schnell vorbei gegangen. Er ist immer offen immer fröhlich, teilweise mache ich die Haustür auf und er möchte am liebsten bei der fremden Nachbarin auf den Arm. Zu erst dachte ich mir nichts dabei, ich habe aber gelesen, dass das fremdeln ein wichtiger Entwicklungsschritt ist. Es kommt auch der Gedanke hoch, ob er eine gute Bindung zu mir hat. Ich stille noch viel, er schläft neben mir im Bett und ist viel in der Trage. Aber er scheint mich nicht wirklich zu vermissen, wenn ich mal gehe. Eher noch beim Papa wenn der zur Arbeit geht. Der wird auch teilweise favorisiert, das schiebe ich aber darauf, das Papa wieder tagsüber bei der Arbeit ist und es daher kommt, oder? Viele gleichaltrige Kinder von Freundinnen sind sehr anhänglich bei ihnen. Das irritiert mich etwas. Gleichzeitig ist mein Sohn so wunderbar fröhlich und offen nur scheint er schon sehr sehr selbständig zu sein.  Gibt es da Probleme in der Bindung? Oder verkopfe ich mich hier? Vielen lieben Danke und ich freue mich auf eine Rückmeldung.


Ingrid Henkes

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Guten Tag, das Fremdeln ist nicht bei allen Kindern stark ausgeprägt. Das Fremdeln, oder die sogenannte Acht-Monats-Angst zeigt an, dass ein Kind fremde und vertaute Personen voneinander unterscheiden kann. Sie haben beide viel gemeinsame Zeit mit Ihrem Sohn verbracht, sind gereist und haben ihn mit der Familie bekannt gemacht. Möglicherweise hat Ihr Sohn dadurch früh viele positive Erfahrungen mit neuen Menschen gemacht und reagiert nun nicht ängstlich. Das ist in Ordnung. Es ist keineswegs ein Hinweis auf ein Bindungsproblem. Sie beschreiben, wie intensiv Sie Ihren Sohn betreuen und umsorgen. Dann ist die Bindung gut. Die Ansätze von Trennungsangst, wenn der Vater zur Arbeit geht, sind auch ganz normal bei einem Kind, das bisher den Vater genauso viel gesehen hat wie die Mutter. Bedenken Sie bitte, dass offene, fröhliche Kinder eine intakte Bindung haben.  Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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