Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Umgang mit starkem Willen und häufigem nächtlichen Aufwachen

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

zur Vita

Frage: Umgang mit starkem Willen und häufigem nächtlichen Aufwachen

Sk91

Beitrag melden

Hallo,   Ich frage mich momentan bei unserer 17 Monate alten Tochter in verschiedenen Bereichen, ob wir uns als Eltern richtig verhalten und wie wir es besser machen könnten.   Generell hat sie in den letzten Wochen einen extrem starken Willen entwickelt, versteht allerdings Erklärungen unsererseits noch nicht, z.B., dass wir sie ins Auto setzen, um Nach Hause zu fahren. Wir versuchen schon verschiedenste Tricks, so etwas spielerisch zu gestalten, aber manchmal müssen wir etwas unter ihrem Protest durchsetzen, um in unserem Alltag klarzukommen. Oft hilft momentan eine Maisstange, auch wenn ich es nicht gut finde, sie mit Essen abzulenken. Wenn wir sie z.B. ins Auto setzen unter Protest und sie sich danach mit Maisstange gleich beruhigt, ist so etwas vertretbar oder sollten wir dann, wenn es irgendwie geht, nicht fahren? Faktisch machen wir das in dem Moment ja gegen ihren Willen. haben Sie hier noch Tipps für uns?   Zähne putzen funktioniert leider gar nicht, auch mit sämtlichen Tipps für Spiel und Spaß, da haben wir sie leider auf Druck vom Zahnarzt gezwungen und es ist immer schlimmer geworden. Sie presst den Mund zu. Aktuell nehmen wir mal den Druck raus und putzen am Ende nicht. Das wird aber auf Dauer auch nicht gehen, was wäre hier Ihre Empfehlung?   Nachts wacht sie oft auf und beruhigt sich meistens nur an meiner Brust. Aktuell haben wir Probleme mit dem Anlegen, wodurch es oft unangenehm für mich ist. Manchmal, wenn ich nicht mehr kann, übernimmt mein Mann und sie schreit dann wirklich ganz schlimm. Allerdings habe ich sie auch schon unter diesem Druck nachts angemeckert, weshalb ich mir auch sehr Vorwürfe gemacht habe. Was macht es psychisch mit ihr, wenn ich sie trotzdem zum Papa gebe, auch wenn sie brüllt? Wie sollten wir uns hier am besten verhalten?   Danke schon vorab für Ihre Antwort


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Beitrag melden

Guten Tag, Ihre Tochter kommt allmählich in das Alter, in dem Kinder ihren Willen kennenlernen und erproben wollen. Das ist ganz normal und ein notwendiger Entwicklungsschritt. Allerdings haben Anderthalbjährige noch keinerlei vernünftigen Willen. Sie können also Ihrer Tochter nicht die Entscheidung überlassen, ob Sie Auto fahren oder nicht. Das ist eine Entscheidung der Erwachsenen. Die Maisstange halte ich zur Beruhigung für vertretbar. In diesem Alter ist noch nicht viel anderes möglich. Später können Sie ihr ein Spielzeug, eine Geschichte oder Musik anbieten. Es ist gut, dass Sie den Druck beim Zähneputzen vermeiden. Lassen Sie Ihre Tochter die Zähne selber putzen. Das macht Kindern in diesem Alter oft Spaß. Mit der Zeit putzen Sie dann "noch mal kurz nach". Es ist völlig in Ordnung, wenn Sie Ihre Tochter nachts zum Vater geben. Er ist mit Ihnen engste Bezugsperson und kümmert sich um die Bedürfnisse seiner Tochter. Ihre Tochter lernt, dass Sie nicht immer zur Verfügung stehen, dass sie aber immer bestens betreut ist. Vielleicht hilft es, wenn Sie sich dann in unterschiedlichen Räumen aufhalten. Es könnte auch sinnvoll sein, Ihre Tochter abzustillen. Zur Ernährung muss sie nicht mehr gestillt werden. Körperliche Nähe können Sie auch ohne Stillen zu Ihrer Tochter haben. Dann würde bei nächtlicher Beruhigung Ihr Schmerz wegfallen, was sicher eine Erleichterung wäre. Sie müssen sich keine Vorwürfe wegen des nächtlichen "Anmeckerns" machen. Das kann in anstrengenden Phasen mal vorkommen. Wenn diese Situationen selten sind, verkraften Kinder diese in der Regel gut und speichern sie nicht als negative Erfahrung. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, ich (Mutter) und mein Sohn (14,5 Monate, ehem. Schreibaby, sehr sensibel und fordernd, Familienbett, wird noch gestillt)verbringen momentan fast täglich Zeit mit seiner Oma. Leider hat diese nun eine schwere Diagnose bekommen und es steht eine Chemotherapie, sowie eine Knochenmarktransplantation bevor. Wir machen un ...

Hallo Herr Dr. Posth, ich habe vor 3 Wo unseren 2. Sohn bekommen. Unser 1. ist bald 3 Jahre alt. Meine Frage ist im Umgang mit dem Grossen, da er seinen kleinen Bruder schupst, manchmal haut oder kratzt. Er ist aber auch nett zu ihm, aber leider nicht nur. Wie ist ihrer Meinung nach ein geeigneter Umgang mit ihm, wenn er so etwas macht – was er ...

Guten Tag, meine Tochter (fast 2), leidet an einer extrem schmerzhaften, schubweise über mehrere Wochen bleibende ZNS-Erkrankung, über die es so gut wie keine Erfahrungen gibt. Durch viele Khaufenthalte (ich bin immer bei ihr!) ist sie mittlerweile schwer traumatisiert, zumal zusätzlich eine "Gewalterfahrung seitens eines Arztes" stattgefunde ...

Lieber Herr Dr. Posth Der Opa meines 2 1 /2 j. Sohnes ist vor 4 Wo. sehr unerw. und pl. verstorben.In der Whg. unter uns,1/2 Std Vers. von Ärzten zu reanim., jedoch erfolglos. Sohn bekam Aufregng mit. Wir erz.,der Opa sei nun im Himmel.Mein Sohn zündete zum Absch. Kerze an und winkte ihm in den Himmel, denn er war sehr traurig,dass er dem Opa nic ...

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, mein Sohn, 4 (hochsens., s. intelligent, zurückhaltend motorisch etwas ungeschickt,) hatte in den erst. 2,5 Jahren enorme Schlafprob.,schrie sehr viel.Vor 1 J. Trennung v. Kindsvater.Sichere Bind. zu beid. Elternteilen.Wurde lange gestillt, schläft noch bei mir.Seit 1 J. geht er in die Kita (v. 8-12 Uhr). Die Eingew. ...

Guten Tag Frau Henkes, ich ahbe eine Frage bzgl. meines 10 Monate alten Sohnes. Mein Kleiner ist ein sehr fröhliches und offenes Kind. Ich bin seit seiner Geburt zu Hause und mein Mann war noch mit in Elternzeit als mein Sohn 6 Monate alt war bis zum 9 Monat. Da waren wir teils im Urlaub und haben Familie besucht. Nun habe ich gelesen, das m ...

Hallo,  ich habe einen Sohn der ist jetzt 4,5 Jahre alt. Er ist ein richtiges Mama Kind und mag gerne kuscheln oder Körperkontakt. Vor ca 3 Monaten ist seine Schwester auf die Welt gekommen. Er hat etwas gebraucht um sich zu finden und auch das Mama nicht mehr zu 100 Prozent für ihn da sein kann. Der Papa hat das aber gut auffangen können. Der ...

Liebe Frau Henkes,   sehr unerwartet ist mein Vater im Alter von 62 Jahren an einem Pankreaskarzinom gestorben. Zwischen Diagnose und Tod lagen nur rund 5 Wochen. Meine Kinder (4 und 8) hatten keine besonders enge Beziehung zu ihm (große, räumliche Distanz und anderes). Trotzdem haben sie natürlich die Krankheit, den Tod, Beerdigung usw mite ...

Liebe Frau Henkes, unsere Tochter ist gerade 2 ¾ geworden. Schon seit vielen Monaten provoziert sie viel, aber in den letzten zwei, drei Monaten tritt dieses Verhalten mehrfach täglich auf. Wenn wir sie zu etwas auffordern, macht sie gezielt das Gegenteil davon. Ein paar typische Beispiele von vielen: - „Bleib bitte aus der Küche draußen, tr ...

Hallo Frau Henkes, ich suche Ihren Rat, da meine Mutter leider Krebs im fortgeschrittenen Stadium hat und nur noch palliativ behandelt werden kann. Bisher wissen meine Töchter (4 und 8 Jahre) das die Oma krank ist. Sie wissen aber nicht das es definitiv endlich ist. Der Krebs ist erst Ende letztes Jahr diagnostiziert wurden. Ich habe für die Ki ...