Peeech32
Guten Morgen Frau Henkes, ich habe vor, den Kontakt zur Großmutter meines 4 Monate alten Sohnes abzubrechen, damit sie keinen Umgang und somit keinen Einfluss auf ihn hat. Sie hat eine sehr schwere Narzisstische Persönlichkeitsstörung (diagnostiziert), was sie selbst aber weder annimmt noch die Notwendigkeit sieht, sich damit kritisch auseinandersetzen zu setzen oder gar an sich zu arbeiten. Sie ist sehr besitzergreifend und nimmt sich, was sie will. Auch das Kind. Egal ob ich es erlaube oder nicht; egal ob es schläft oder nicht. Ein "Nein" akzeptiert sie nicht. Hauptsache ihr Wille wird bedient. Auch auf Kosten anderer. Kürzlich hörte ich, wie sie zu meinem Sohn hinter meinem Rücken sagte: "Deine Mutter spinnt! Merk dir das schon mal. Aber deine liebe Oma ist nett." Ich habe das Gefühl, dass ich meinen Sohn vor meiner Mutter schützen muss. Das geht letztlich wohl nur durch radikalen Kontaktabbruch. Damit nehme ich dem Kind natürlich die Oma... Ab wann ist ein Kind empfänglich für solch manipulative Verhaltensweisen? Kann es passieren, dass er sich von ihr so beeinflussen lässt, dass er uns als Eltern irgendwann ablehnt, weil sie uns so abwertet oder unsere Erziehung absichtlich unterläuft? Sollte ich ein Kind so einer Person aussetzen? Ich bedanke mich für Ihren Rat
Guten Tag, nach Ihrer Beschreibung ist Ihr Vorhaben sehr nachvollziehbar. Ihr Sohn versteht zwar noch nicht, was die Großmutter ihm sagt, aber selbst kleine Kinder empfinden Schwingungen und Spannungen durchaus. Das kann bereits im Kindergartenalter zu Loyalitätskonflikten führen. Das ist für die psychische Entwicklung nicht hilfreich. Sie müssen sich sicher keine Sorgen machen, dass Ihre Mutter Ihren Sohn so beeinflussen kann, dass er sich später von Ihnen abwendet. Aber bereits die Versuche, Ihren Sohn zu manipulieren und zu beeinflussen, sind problematisch. Zudem zeugen Sie von mangelndem Respekt Ihnen gegenüber. Das müssen Sie sich nicht zumuten. Ich kann mir vorstellen, dass Ihre Kindheit durch die Störung Ihrer Mutter sehr belastet war und Sie da auch Einiges verarbeiten mussten. Jetzt sind Sie seit wenigen Monaten selber Mutter. Das führt zu einer Wiederbelebung der Erfahrungen mit der eigenen Mutter. Wenn diese Erfahrungen sich bis in die Gegenwart problematisch gestalten, ist es sehr sinnvoll, auf Distanz zu gehen. Sie brauchen jetzt Ihre Kraft und Energie, um für Ihren Sohn da zu sein und ihm andere Erfahrungen, als Sie sie machen mussten, zu ermöglichen. Es könnte hilfreich für Sie sein, wenn Sie sich professionelle Unterstützung holen, um sich leichter von Ihrer Mutter abgrenzen zu können. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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