Karlafrodo
Lieber Dr. Nohr, unser Sohn, 3,5 Jahre, Einzelkind, findet im Kindergarten und privat nur schwer Umgang mit anderen Kindern, er spielt lieber mit Erwachsenen. Wenn wir uns mit anderen Kindern verabreden freut er sich zunächst sehr darauf, aber kurz vorher will er meistens nicht mehr los. Auch morgens will er nicht gerne in den KiGa. Ist man erst mal mit dem Besuch zusammen, egal wo, will er alleine sein bevor er etwas auftaut. Teilen oder etwas gemeinsam spielen will er meist gar nicht. Z.b. wollte er gestern unbedingt den Bollerwagen schieben und ich sollte ihn ziehen. Der Besuch wollte mitmachen, durfte aber weder mitschieben, abwechselnd schon gar nicht, noch ziehen. Ziehen durfte nur ich. De Besuch ist natürlich auch traurig wenn er ignoriert oder abgelehnt wird. Am Ende des Tages, egal ob Bes6ch oder KiGa, macht es unserem Sohn aber doch Spaß und er öffnet sich mehr. Wie kann ich ihm solche Situationen erleichtern? Eher vermeiden oder eher daran gewöhnen? Zusatzfrage dazu: unser Sohn hat sein einigen Monaten eine Verstopfung mit Überlaufstuhl, die ihn aber nicht schmerzt. Auf der Suche nach der Ursache denke ich, dass dies fast zeitgleich mit dem Wechsel von Krippe zu KiGa aufgetreten ist. Kann das mit dem oben beschrieben Stress zusammenhängen oder ist erfahrungsgemäß eher ein zeitweilig schmerzhafter Stuhlgang als Ursache zu vermuten? Danke und herzliche Grüße!
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, dieses Verhalten sieht man aus verschiedenen Gründen, häufiger aber bei Einzelkindern. Diese sind es gewohnt mit zugewandten und wohlwollenden Erwachsenen zu spielen. Deshalb sind andere Kinder, die eigene Interessen und Vorstellungen haben, anstrengender und nicht so attraktiv. Trotzdem ist es natürlich sinnvoll gleichaltrige Kontakte zu suchen, da längerfristig altersgerechte Spiele und Freunde wichtig sind. Das wird auch Ihr Sohn mit der Zeit merken, man muß also nicht drängeln, nur ermöglichen. Die Verdauungsproblematik kann sowohl physiologische als auch psychische Gründe haben, das ist völlig richtig. Da er keine Beschwerden dabei hat kann man sich im Moment auf einfache Maßnahmen (erinnern, Ernährung u.ä.) beschränken. Falls sich das nicht ändert nach Abklingen des Übergangsstress muß man neu überlegen. Dr.Ludger Nohr
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