User-1730761367
Liebe Frau Henkes, ich bitte Sie um Ihre Meinung zu einem Thema das mich schon einige Zeit beschäftigt. Meine Tochter ist 15 Monate alt. Sie ist ein schüchternes, sensibles Kind das bei anderen Menschen erstmal auf Abstand geht und noch sehr Ihre Mutter braucht. Eine Freundin von mir hat einen Sohn im gleichen Alter, der (so hat sie mir erzählt), einen aggressiven und gewalttätigen Vater hat. Sie war erst 1x bei uns, ihr Sohn ist sofort beim Betreten der Wohnung zu meiner Tochter, hat ihr auf den Kopf geschlagen, in die Augen gehackt, mit Spielzeug geworfen, ect. Sie saß total verdutzt da und war so überrascht dass sie nur geschaut hat (nicht einmal geweint). Ich habe meine Tochter aus der Situation genommen, dem anderen Kind freundlich erklärt dass er das bitte nicht machen soll und das Treffen schnell beendet. Ihre Cousine und ihr Cousin (5 und 2) sind ebenfalls etwas wilder und verstehen nicht dass sie die kleinste in der Runde ist und dass es ihr zu viel wird wenn sie ständig im Mittelpunkt steht. Dadurch dass es bei uns zu Hause sehr ruhig und freundlich zugeht und bei meinem Bruder viel geschrien wird und es dort sehr turbulent ist, habe ich auch diese Treffen auf ein absolutes Minimum reduziert. Meine Nichte/die Cousine meiner Tochter hat mir jetzt erzählt dass sie sich sehnsüchtig eine Freundin wünscht und meine Tochter könnte doch ihre Freundin sein. Bisher dachte ich, dass ich einen guten Weg gefunden habe, die Freundin mit dem Sohn im gleichen Alter nicht mehr zu treffen und den Kontakt zu Cousine und Cousin zu minimieren. Eine Frage beschäftigt mich aber sehr: Wie soll meine Tochter den Umgang mit anderen Kindern lernen, wenn ich ihr nicht ermögliche andere Kinder zu treffen und bei den wenigen Treffen wie eine "Helikoptermutter" alles reguliere und alles für sie kläre? Sie wird erst mit 3 in den Kindergarten gehen und nicht in die Krippe. Im Kindergarten wird sie ja auch auf Kinder treffen die ggf. etwas wilder oder sogar aggressiv sind. Die Freundin meinte ich bin eine totale Helikoptermutter und ich tue dem Kind damit keinen Gefallen. Aber ich verstehe auch nicht was sie aus einer Spielsituation lernen soll, in der die anderen Kinder auf sie losgehen und sie die kleinste bzw.schwächste ist und sich nicht wehren kann. Dann würde sie ja lernen dass sie immer die unterlegene ist. Ich möchte für meine Tochter eine gesunde Mischung aus Freiraum und Schutz/Sicherheit damit sie nicht einer Situation ausgeliefert ist, mit der sie noch nicht zurechtkommt. Wie soll ich mich verhalten? Vielen Dank und herzliche Grüße
Guten Tag, genau diese Mischung ist sicher eine gute Möglichkeit für Ihre Tochter, den Umgang mit anderen Kindern zu lernen. Dazu benötigt sie aber den Kontakt zu anderen, den Sie nicht beschränken müssen. Der Sohn Ihrer Freundin hat bestimmt mit fünfzehn Monaten nicht aggressiv reagiert, weil er das seinem Vater abgeschaut hat. Es handelt sich vermutlich eher um einen unbeholfenen Versuch der Kontaktaufnahme, den er ja noch nicht beherrscht. Möglicherweise war Ihre Tochter nicht nur verdutzt, sondern es hat ihr tatsächlich nicht weh getan. Es könnte helfen, wenn Sie allen Beteiligten etwas mehr Spielraum lassen, statt die Situation rasch zu beenden. Ihre Freundin kann ihren Sohn ein wenig zurückhalten, wenn er schlägt. Sie können erstmal beobachten, was sich entwickelt zwischen den Kindern. Sie sind ja dabei, um gegenenfalls einzugreifen. Ihre Tochter wird die Spielsituation nicht mit dem Erwachsenenblick betrachten und sich als die Schwächste oder Unterlegene fühlen. Das kann sie noch gar nicht. Sie braucht zunächst mal die Chance auf das Verhalten eines anderen Kindes überhaupt zu ragieren. Dann kann sie aus dem Weg gehen, sich bei Ihnen Schutz oder Hilfe suchen oder eventuell zurückschlagen. Dazu muss sie aber Kontakt zu anderen Kindern haben. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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