Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Überfordert

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

zur Vita

Frage: Überfordert

Aghlp

Beitrag melden

Guten Tag  Ich schreibe hinsichtlich meines Sohnes (4.5Jahre). Zur Ausgangslage: ich habe 2 Kinder (4,5 und 2 Jahre). Die Kinder werden seit Geburt zu 85-90% von mir betreut. Ich bin oft alleine mit den Kindern, mein Mann arbeitet viel, oft bis am abend und ist 1x im Monat sogar für 1 Woche im Ausland. Meinem Sohn fehlt der Papa aber sehr. Er fragt oft nach ihm, oder fragt: „Wann kommt Papa nach Hause?“ Wenn der Papa mal da ist, dann macht er die Einschlafbegleitung mit ihm. Ich kann mit 2 Kindern leider keine Einschlafbegleitung bieten. Also ich wüsste nicht, wie.  Ich habe das Gefühl mit dem Papa hat er mehr Spass. Habe das Gefühl, dass ich mit ihm keine richtige „Qualitytime“ habe. Es ist wirklich nicht immer einfach mit meinen 2 Kindern. Oft bin ich gestresst, wir haben ein grosses Haus, entsprechend viel Arbeit für mich. 3 Bäder alleine putzen, Gartenarbeit, viel Wäsche ect. Daneben arbeite ich selber noch 2 Vormittage. Ich erlebe meinen Sohn auch als fordernd..er fragt viel und ist selten mit den Antworten zufrieden. Beispiel: „Wie kann aus Lava eine neue Insel entstehen?“ Manchmal bin ich auch fachlich einfach nicht gut genug und habe auch die Zeit nicht, ständig alles zu googlen. Daneben habe ich ein sehr anstrengendes 2 jähriges Mädchen (schläft nicht durch, ich bin oft übermüdet und sie ist Mitten in der Trotzphase).  Wenn mein Sohn keine zufriedenstellende Antwort bekommt, fragt er das Selbe vielleicht noch weitere 10x. Manchmal macht mich das wahnsinnig. Auch wenn ich ihm sage, dass ich es nicht weiss. Manchmal geht es mir so, als ob ich gefühlt einen Tag lang keinen einzigen Gedanken zu ende denken kann, weil mein Sohn ständig spricht.  Nun meine Frage: Wie soll ich mit der ganzen Situation umgehen? Auch dass er pausenlos spricht?


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Beitrag melden

Guten Tag, ich höre aus Ihrem Bericht, dass Sie - verständlicherweise - sehr belastet sind. Die Betreuung von zwei kleinen Kindern ist an sich schon sehr anstrengend und herausfordernd. Das ist aber nicht die Verantwortung Ihres Sohnes. Er ist vier Jahre alt und äußert ganz normale kindgemäße Bedürfnisse. Vielleicht können Sie die familiäre Situation und Ihre starke Belastung in Ruhe mit Ihrem Mann besprechen und es lassen sich Änderungen herbeiführen. Wenn einer der Ehepartner äußern kann, dass er so nicht mehr weitermachen kann, entwickeln sich oft Lösungen, die zuvor gar nicht denkbar waren. Es ist schon möglich, dass Ihr Sohn derzeit mit dem Vater mehr Spaß und daher große Sehnsucht nach ihm hat. Der beschäftigt sich auch nur in wenigen schönen Momenten mit ihm, während Sie für die gesamte Sorgearbeit zuständig sind. Auf die Beziehung zu Ihrem Sohn wird sich das auf Dauer sicher nicht nachteilig auswirken. Er wird dann spüren, dass Sie immer da waren. Vielleicht macht es Ihrem Mann aber klar, dass die Kinder - und Sie - ihn jetzt brauchen. Jetzt gestalten sich die Beziehungen der Kinder aus und ein präsenter Vater ist von hoher Bedeutung für Ihre Kinder. Um den Fragedrang Ihres Sohnes ein wenig zu regulieren, können Sie mit ihm einen Fragekasten anlegen, in dem Sie die Fragen verwahren, bis jemand (das müssen nicht immer Sie sein) sie beantwortet hat. Sie können mit ihm auch eine kurze und für ihn überschaubare Zeit verabreden, in der Sie mal für sich sein und nicht angesprochen werden wollen. Er kann in der Zeit einer Beschäftigung nachgehen, die er ohne Sie machen kann. Außerdem empfehle ich Ihnen dringend sich in der Familie oder bei Freunden Unterstützung zu suchen. Es gibt bestimmt jemandem, der Ihrem Sohn gerne Fragen beantwortet oder mal etwas mit ihm unternimmt oder mit Ihrer Tochter zum Spielplatz geht. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo, ich bin den ganzen Tag mit meiner Tochter Melina (2,5 Jahre) zusammen und wir unternehmen auch sehr viel zusammen. Wir hätten gern noch ein Kind, aber ich habe etwas "Angst" das Melina sich dann benachteiligt fühlen würde. Ich würde mit Melina trotzdem noch zur Spielgruppe, Turnen usw gehen, da würden wir das Baby mitnehmen. Am Wochenende ...

Hallo ich hab eine frage zum schlafen. Meine kleine (13.08.04 34+3ssw) ist umgezogen vom Gitter bett ins umgebaute Jugend Bett. Das ging eine woche lang auch völlig problem los. Mittagschlaf geht auch problemlos, aber abends machst sie probleme. 1) ist sie nicht müde zu kriegen und 2) kommt sie abends jetzt immer und immer wieder raus. ...

Hallo Herr Posth, mein kleiner Sohn (3,5 Monate alt) ist neuerdings sehr schnell überfordert und sehr aufgeregt. Vor 2-3 Wochen hat er sich noch relativ lange (ca. 30 Minuten oder länger) mit einfachem Spielzeug wie Mobiles oder Greifringen beschäftigen können. Seit einigen Tagen reagiert er nach spätestens 5 Minuten total überdreht und fängt da ...

Sohn 3,1 Jahre stottert seit 2 Mon. bei sonst unauff. Sprachentwickl.Vor 3 Mon. problemlos auf eig. Wunsch auf Toilette, jetzt regressiv(und versteckt-aggressiv?)mit Einkoten("will lieber Baby sein","hab keine Lust")Seit 14 Tagen KiGa. Sehr vertrauender Kontakt zu Betreuerin.Abschiedsritual unproblematisch, mittags Begeisterung.ABER:Seit Eingewöhnu ...

Guten Morgen,seit einer Woche gewöhnen wir unsere Tochter (13 Mon) bei der Tagesmutter ein.sie ist ein sehr ausgeglichenes, fröhliches Kind. Sie war für drei Tage gemeinsam mit dem Papa für jeweils 2 Stunden bei der Tagesmutter, am vierten fand die erste Trennung für 1 1/2 Stunden statt, wo unsere Tochter nur an der Türe abgegeben wurde. Sie hatte ...

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, mein Sohn (25 Monate) und ich schließen uns seit zwei Monaten für zwei Stunden täglich der Freispielzeit der 3-4-jährigen an, ich bleibe bislang die ganze Zeit im selben Raum. Mein Sohn hat großen Spaß. Wenn ihm mal ein größeres Kind was wegnimmt, ihn zurückdrängelt etc. ist er verunsichert und schaut zu mir, aber ...

Hallo Frau Henkes, meine Tochter ist 6 Jahre und wird dieses Jahr eingeschult. Seit letztem Jahr hat sie Einschlafprobleme in denen sie viel Nähe braucht, viel redet, weint usw. Wir haben nun ein Familienbett und haben es mithilfe einer psychologischen Beratungsstelle geschafft, dass sie nun wieder einschlafen kann.  Wir dachten wir hätten e ...

Guten Tag, meine Tochter (4 1/2) hatte von heute auf morgen Fahrrad fahren gelernt, wollte keine Windel mehr, wollte alleine schlafen ... alles auf einmal. Sie wollte das wir stolz sind (das hat sie zumindest immer gefragt, ob wir stolz sind).  Sie ist immer schon ein sehr willensstarkes Kind und der Papa leider auch ein Perfektionist und ich v ...

Mein Mann und ich haben zwei Kinder, die Tochter ist 5 1/2 und der Sohn 2 Jahre alt. Der kleine ist sehr aufgeweckt, neugierig und akzeptiert selten ein Nein. Geht an jede Schublade, öffnet alles was er öffnen kann und ich kann ihn tatsächlich kaum aus den Augen lassen. Zwei Beispiele: Wenn ich noch mit dem Anziehen beschäftigt bin, wirft er die H ...

Sehr geehrte Frau Henkes, unser Sohn (19 Monate) geht seit er ein Jahr alt ist in die Kita. Von den Erzieherinnen werden wir nun vermehrt auf Probleme in seiner Entwicklung angesprochen. Zum einen, weil er sehr aktiv ist und beim Laufen und Rennen wenig auf den Boden guckt und häufig über Gegenstände stolpert - wobei sich das wohl allmählich be ...