Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Trennungsangst mit 21 Monaten

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Trennungsangst mit 21 Monaten

balduine

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Hallo Dr. Posth, unser Sohn 21 M. nicht fremdbetreut ist immer noch anhänglich. Wenn Vater o. ich zur Wohnungstür hinausgehen, schreit er bitterlich. Dies aber auch bei Bekannten o. Verwandten, oder wenn jmd. klingelt und niemand zur Tür hineinkommt. Sonst explorativ, nähebedürftig und fröhlich, starker Trotz. Leider früher auch harte Trennungen wg. Terminen, wobei jedoch immer der Vater oder ich anwesend waren und sich mein Sohn relativ zügig ablenken ließ. Seit d. Geburt der Schwester es noch schlimmer geworden, weil ich wg. eines unbewohnbaren Schlafzimmers im Wohnzimmer mit d. Baby schlafen muss und mein Sohn in seinem Zimmer mit Papa schläft. Ich muss, damit das Baby einschlafen kann (ist leicht zu stören), auch einmal die Wohnzimmertür schließen. In dieser Zeit kümmert sich der Vater um unseren Sohn.Wie können wir ihm helfen? Liegt Ihrer Meinung nach eine Bindungsunsicherheit vor? Positiv ist, dass sich mein Sohn jetzt auch v. Papa ins Bett bringen lässt. Vielen Dank!


Dr. med. Rüdiger Posth

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Hallo, von Trennungsangst kann man erst sprechen, wenn das Kind ohne Nähe zu den Eltern oder einer sicheren Bezugsperson mehrfach bei einer fremden Person verbleiben musste und dabei Angst entwickelt hat. Das Schreien beim Verlassen des Raumes durch die Bindungsperson bei gleichzeitigem Verbleiben in der Obhut einer anderen sicheren Bezugsperson ist zwar auch Angst, ruft aber noch keine Trennungsangst im eigentlichen Sinn hervor. Sonst könnte ja eine Mutter oder später ein Vater nie den Raum verlassen, wenn der Säugling oder das Kleinkind weint. Das heißt, Weinen in Gegenwart einer festen und anerkannten Bezugsperson, wenn die Mutter oder Vater aus dem Zimmer gehen, ist zwar Stress und kein Wohlgefühl, aber es hinterlässt keine nachhaltigen Spuren im Angstgedächtnis. Lässt man das Kind einen Moment allein in einem Zimmer zurück, lässt man die Tür offen und kehrt schnell wieder zurück. Sobald die Kinder krabbeln und laufen können, kommen sie oft hinterher, was das Kriterium der Anhänglichkeit ausmacht. Das Problem Ihres Sohnes wird sein, dass Sie mit dem Baby in einem anderen Raum schlafen, was er gewissermaßen als Verlust von Ihnen empfindet. Alles würde sich schnell wieder normalisieren, wenn Sie alle wieder gemeinsam schliefen. Viele Grüße Trotz allem ist es besser, man stiehlt sich als Eltern unbemerkt fort, wenn das Kind z.B. bei der Großmutter oder auch bereits anerkannten Tagesmutter verbleibt, und lässt den Moment der Trennung vom Kind nicht gewahr werden. Die sichere Bezugsperson garantiert, dass Trost und Beruhigung möglich sind, wenn die Bindungsperson ein Zeitlang dann nicht verfügbar ist.


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