kleene02
Hallo Frau Henkes, meine Tochter ist 5,5 Jahre alt. Sie ist ein kleiner Goldschatz, witzig, schlagfertig und sehr kreativ! Allerdings haben wir 2 große Sorgen: Sie äußert einfach ihre Sorgen und Bedürfnisse nicht. Sie sagt nicht bescheid, wenn ihr etwas weh tut, wenn sie hungrig oder durstig ist, sie müde ist etc. Das ist leider von Anfang an so. Auch in der Kita ist es genauso. Wir verzweifeln langsam, wenn etwas ist, streitet sie es meist ab, schmeißt sich sogar wütend in die Ecke und bockt. Bis nach einer Stunde oder länger heraus kommt, dass sie z. B. tatsächlich Kopfweh hat. Was können wir tun, dass sie hier ein wenig mehr aus sich heraus kommt? Es ist einfach nur noch anstrengend für uns, ständig raten zu müssen, was nun schon wieder ist. Sie ist ein sehr schüchternes (zumindest bei anderen, bei uns nicht) und ängstliches Kind. Sie traut sich nicht ohne Stützräder Fahrrad zu fahren, obwohl sie es kann, sie traut sich im Schwimmbad nicht zu stehen, weil sie denkt das Wasser ist zu tief und kann sich nicht überwinden uns zu vertrauen wenn wir sagen dass sie stehen kann... die Liste könnte ich endlos fortsetzen. Sie traut sich in der Kita nicht, sich durchzusetzen, lässt sich meist alles gefallen. Bei Ihren Freunden ist sie ein Mitläufer. Sie ist allerdings ein sehr beliebtes Mädchen. Sie hat noch ein sehr hohes Schlafbedürfnis, um den Tag zu verarbeiten. Wir versuchen ihr Selbstbewusstsein zu stärken wo es nur geht, sind mit der Kita sehr gut im Austausch, sie geht zum Tanzen und sie wird nun in der Schule um ein Jahr zurückgestellt, damit sie emotional einfach noch weiter reifen kann. Das zweite Problem ist, dass sie ständig das Gefühl hat, dass wir sie nicht ernst nehmen oder auslachen. Dadurch bockt und weint sie viel. Wenn wir über etwas lachen, denkt, sie wir lachen sie aus. Wenn sie zum Beispiel witzig aussieht, weil sie Milchbart hat und wir lächeln weint sie oder wird wütend, weil wir sie vermeintlich auslachen. Wenn wir ihr das erklären wollen, macht sie komplett dicht. Sie sagt ständig, dass wir sie nicht ausreden lassen, was nicht stimmt, wir hören ihr aufmerksam zu und unterhalten uns nur mit ihr, aber wenn es nicht das ist, was sie hören möchte, sagt sie wir lassen sie nicht ausreden. Dabei unterbricht sie uns ständig, wir können uns meist nie auch nur 2 Sätze austauschen ohne mindestens 3x unterbrochen zu werden. Wenn man ihr das erklärt, versteht sie es, eine Minute später geht es aber weiter. Haben Sie einen Rat für uns? Dankeschön und viele Grüße
Guten Tag, Fünfjährige teilen sich oft nicht mit. Im Rahmen der Selbstentwicklung versuchen sie, das was sie beschäftigt, selbst zu regeln. Das kann natürlich nicht immer gelingen und führt zu Frustrationen, für die Fünfjährige meist noch nicht genügend Toleranz entwickeln konnten. Es könnte hilfreich sein, wenn Sie versuchen, nicht mehr herauszufinden, was mit Ihrer Tochter los ist. Wenn Sie merken, dass sie alleine nicht weiterkommt, können Sie sie darauf ansprechen: "Wahrscheinlich willst du nicht drüber reden. Aber ich hätte mich als Kind besser gefühlt, wenn ich mit meiner Mutter geredet hätte. Die konnte mir meistens helfen." Ihre Tochter benötigt noch mehr Selbstwertgefühl, dessen Entwicklung mit fünf Jahren noch nicht abgeschlossen ist. Bieten Sie ihr viele Anlässe, sich selbst als kompetent zu erleben. Das gelingt in diesem Alter am besten über die eigene Erfahrung. So ist es für Ihre Tochter an dieser Stelle nicht wichtig, dass Sie Ihnen vertrauen kann, dass das Wasser nicht zu tief ist. Sie könnte es an Ihrer sichernden Hand schrittweise selbst ausprobieren. Die leichte Kränkbarkeit Ihrer Tochter beruht vermutlich ebenfalls auf dem noch wenig stabilen Selbstwertgefühl. Das können Sie akzeptieren. Als Fünfjährige kann Ihre Tochter schon lernen, dass Sie sich miteinander unterhalten und dabei nicht unterbrochen werden wollen. Hier braucht sie eine klare Grenze von Ihnen, um zu lernen kurz abzuwarten. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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