Ally79
Hallo Frau Henkes, meine 13 jährige Tochter spielt seit längerer Zeit Fußball. Seit einem halben Jahr haben wir das Problem, dass sie vor Spielen und Turnieren Angstanfälle bekommt. Ihr wird übel, sie bekommt Durchfall, die Temperatur wird etwas höher. Ihr geht es dann wirklich schlecht. Inzwischen fängt es auch schon am Vortag an. Sie liebt ihren Sport, spielt auch gerne. Keiner setzt sie unter Druck etc. Der Trainer geht sehr auf sie ein. Wenn sie dann auf dem Platz steht und das Spiel beginnt wird es schlagartig besser. Haben Sie eine Idee, wo und wie wir sie dabei unterstützen können, dass es ihr nicht immer so schlecht geht? Sie will auf jeden Fall weiterspielen und leidet selbst darunter, dass sie ihre Angst nicht in den Griff bekommt. Wenn man sie fragt, sagt sie, dass sie Angst davor hat, dass die Mannschaft das Spiel verlieren könnte, weil sie einen Fehler macht. So eine Situation ist allerdings nie passiert, keiner hat in der Hinsicht etwas zu ihr gesagt. Sie ist diese Saison in die Startbesetzung gerutscht, statt von der Bank aus zu kommen. Das ist eigentlich die einzige Änderung zur Vorsaison. Diesen Druck macht sie sich aber ganz allein. Er kommt nicht von außen. Wenn man sie in der Angst Situation fragt, würde sie mit dem Sport aufhören. Sobald das Spiel läuft, wäre das für sie undenkbar. Wir fühlen uns momentan hilflos, weil wir nicht wissen wo wir sinnvoll ansetzen können. Vielen Dank für Ihre Einschätzung.
Guten Tag, vermutlich fehlt es Ihrer Tochter noch an Selbstwertgefühl. Sie hat ja keine Angst davor, dass die Mannschaft verliert. Sie fürchtet, dass sie dafür verantwortlich sein könnte. Sie können versuchen, Ihrer Tochter mehr Fehlertoleranz zu vermitteln. Jeder macht mal einen Fehler. Sie muss und kann nicht als Einzige perfekt sein. Außerdem sind bei einem Mannschaftssport alle verantwortlich und helfen mit, einen Fehler auszubügeln. Manchmal helfen unerwartete Maßnahmen gegen Angst. Statt Ihre Tochter zu beruhigen, können Sie ihr vorschlagen, eine bekannte Fußballerin anzuschreiben und sie zu fragen, was ihr gegen die Angst geholfen hat. Da findet sich in den Medien bestimmt ein Weg, in Kontakt zu kommen. Dann geht es nicht mehr um die Angst Ihrer Tochter, sondern um die Angst von Sportlerinnen vor einem Wettkampf. Außerdem beweist Ihre Tochter damit solchen Mut, dass dies ihr Selbstwertgefühl stärkt und ihre Angst vermutlich mindert. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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