Karlafrodo
Hallo Dr. Nohr, unser Sohn ist 4 und ruhig und zurückhaltend. Im Kindergarten gibt es nur eine kl.Gruppe und nur 4 Jungs also nicht viel 'Auswahl'. Sein bester Freundist 4 Monate jünger, aber größer, kräftiger und sehr extrovertiert, kann er seine Impulse oft nicht kontrollieren. So kam mein Kind z.B. eine zeitlang fast jeden Tag mit Kratzern im Gesicht nach Hause. Die Erziehrinnen haben da toll reagiert (waren nur nicht immer schnell genug). Wir treffen uns auch privat mit dem Kind. Sämtliche Versuche ihn zu animieren auch mit anderen Kindern mehr zu spielen, sind fehlgeschlagen, die beiden haben deckungsgleiche Interessen. Ich frage mich aber immer, wie ich mich verhalten soll, wenn die beiden sich streiten, also auch ab welchem Alter mein Kind das selber klären muss. Ein Bespiel: Mein Sohn spielt mit einem Fahrzeug (das ihm auch gehört), dass der andere Junge auch haben möchte. Mein Sohn gibt es ihm irgendwann und dann gibt der Junge es nicht wieder her. Mein Sohn kommt dann mit Worten und Bitten nicht weiter und da der andere Junge stärker ist, kann er es ihm auch nicht wieder wegnehmen. Igrnedwann haut dann mein Kind aus Frust den anderen Jungen, weil er sauer ist. Sollten wir als Eltern in diesem Alter noch einschreiten oder lieber raushalten? Ich bin da immer etwas zwiegespalten. Danke für Ihre Einschätzunng. Karla
Dr. med. Ludger Nohr
Liebe Karla, ich glaube, man sollte sich so lange raushalten, so lange es nicht für ein Kind gefährlich wird oder es hilflos ausgeliefert ist. Es ist ein wesentlicher Teil der sozialen Entwicklung, solche Situationen verstehen und lösen zu lernen. Das ist für Eltern gar nicht leicht auszuhalten, vor allem, wenn das eigene Kind das "Leidtragende" ist. Was man tun kann ist, mit dem eigenen Kind immer mal wieder zu besprechen (z.B. Einschlafsituation), wie es solche Situationen erlebt und welche anderen Lösungen es geben könnte. Dabei sollten Fragen im Vordergrund stehen, nicht Handlungsvorschläge (die erleben Kinder immer wieder als Hinweis dafür, es nicht alleine zu schaffen). Z.B. "ich habe euch heute spielen sehen, da war der ... aber nicht sehr nett mit dir. Ärgert dich das sehr?"...). Das Kind sollte das Gespräch leiten, weil es so zu eigenen Lösungen kommen kann. Dies ist zielführender und selbststärkender, was über den Moment hinaus wirksam ist. Dr.Ludger Nohr
Karlafrodo
Vielen Dank, das hilft mir schon etwas weiter. Und wie reagiere ich in der konkreten Situation, wenn mein Kind weinend zu mir kommt und sagt, dass sein Freund ihm sein Spielzeug nicht zurück gibt?
Dr. med. Ludger Nohr
Dann gehen Sie mit ihm zum Freund und fragen ohne Bewertung oder Vorwurf, "wie finden wir denn jetzt eine Lösung?". Das können Sie moderieren, aber die Lösung können meist die Kinder alleine finden.
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