Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Spätes Fremdeln?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Spätes Fremdeln?

Lis82

Mein Sohn (16 Monate) ist fremden Personen und Kindern gegenüber immer noch sehr scheu. Aktuell hatten wir Besuch von einer Mutter und einem Kind und er hat nach einer kurzen Zeit nur geweint. Ich gehe mit ihm zweimal die Woche zum Kinderturnen und da ist es soweit ok mit den anderen Personen, solange sie ihn in Ruhe lassen. Ich mache mir natürlich auch Gedanken, wie es nachher mit der Krippeneingewöhnung funktionieren soll. Was kann ich machen bzw. woran kann es liegen? Gruß


Hallo, das hat mit fremdeln im klassischen Sinne nicht viel zu tun. Ihr Sohn ist vorsichtig und zurückhaltend, Fremdes ist ihm nicht geheuer, er fühlt sich davon noch zu sehr verunsichert. Das ist nicht gut oder schlecht, es ist im Moment seine Art damit umzugehen. Das kann für die KiTa bedeuten, dass es am Anfang schwierig sein kann (nicht muß), aber wenn sie vertraut geworden ist, muß es da gar keine Schwierigkeiten mehr geben. Die Eingewöhnung ist wichtig, die ausreichende Zeit vertraut zu werden. Sie können und müssen daran nichts tun, ausser, was ja schon stattfindet, Kontaktsituationen herzustellen. Aber respektieren Sie seine Scheu und versuchen nicht, ihn "mutig zu machen". Das kommt, auf dem Boden seines Temperaments, ganz alleine, wenn er seine Geschwindigkeit in den Kontakten findet, üben und haben darf. Dr.Ludger Nohr


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