Efeu1889
Hallo, Unsere Tochter,10.5 Monate alt, ist völlig auf den Papa fixiert und ich hab das Gefühl, das sie mich ablehnt. Ich hatte einen KS in Vollnarkose, Bonding etc. hat alles der Papa gemacht, ich hatte sie erst 7 Std später auf dem Arm. Sie hat den Papa gefühlt schon immer bevorzugt. Hat ihn damals lange zuerst angelächelt, auch als einzigen. Wenn sie morgens wach wird guckt sie mich kurz an, zeigt kaum eine Reaktion, sobald sie den Papa entdeckt jauchzt und lacht sie vor Freude und krabbelt zu ihm. Sobald er ins Zimmer kommt, wenn wir spielen, freut sie sich und krabbelt sie zu ihm. Wenn ich ins Zimmer komme, wenn die beiden Spielen, guckt sie vielleicht einmal kurz und lächelt wenn ich ganz viel Glück habe aber das war's. Wenn ich sie auf dem Arm habe und er kommt, streckt sie sofort die Arme aus und will auf seinen Arm. Sie lässt sich von ihm auch gut trösten wenn sie sich stößt oder fremdelt oder so. Nicht mal da bevorzugt sie mich. (Ich kann sie aber auch trösten) Das ist auch nicht nur eine Phase, wie mir viele Freundinnen sagen, sondern das geht seit Anfang an mit der Bevorzugung habe ich das Gefühl.
Guten Tag, Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, dass Ihre Tochter nicht sicher an Sie gebunden ist. Bei dem, was Sie mit alles mit Ihrer Tochter machen, hat Ihre Tochter eine sichere Bindung an Sie. Sie sind sozusagen selbstverständlich für sie. Daher widmet sie ihre besondere Aufmerksamkeit dem Vater. Das ist sicher nicht von der Geburtssituation abhängig. Das kommt einfach vor und ist ja, wie Sie selber schreiben, eigentlich ganz schön, dass ein Kleinkind auch zum Vater so intensiven Kontakt hat. Vergleiche mit Anderen nutzen hier nicht, weil jedes Kind und jede Familie sehr individuell ist. Das Verhalten Ihrer Tochter lässt sich kaum beeinflussen. Sie macht ja nichts falsch. Sie genießt Ihre beiden Eltern - nur auf unterschiedliche Art und Weise. Kinder lieben ihre Eltern nicht als Belohnung für die Bemühungen der Eltern. Sie lieben sie einfach, weil sie von den Eltern von Anfang an geliebt werden. Manchmal wird eine Zeit lang einer bevorzugt. Das ändert sich aber auch. Wichtig für das Kind ist, dass beide Eltern sich ihm zur Verfügung stellen, um seine frühkindlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Ihr Mann kann Sie natürlich darin unterstützen, in die gemeinsamen Spiele einbezogen zu werden. Sie könnten dann manches zu dritt machen. Er kann Ihrer Tochter auch Vorbild sein, indem er sich besonders freut, Sie zu sehen, wenn Sie dazukommen. Sie können sich auch ein attraktives Angebot für Ihre Tochter ausdenken, das es nur von Ihnen gibt. Das wird mit zunehmendem Alter Ihrer Tochter noch leichter. Es wäre sicher wichtig für Sie herauszufinden, warum das Verhalten Ihrer Tochter Sie so traurig macht. Vielleicht gibt es da eine Erfahrung bei Ihnen aus einem anderen Zusammenhang. Das zu erörtern, würde aber den Rahmen hier sprengen. Vielleicht hilft es Ihnen zu sehen, wie gut Ihre Tochter sich entwickelt. Für Ihre Tochter ist es eine unschätzbare Erfahrung, dass Sie lieben darf, wen sie will. Und das ermöglichen Sie ihr. Und nicht zuletzt: Ohne Sie gäbe es Ihre Tochter gar nicht. Ich wünsche Ihnen, dass Sie die Zeit mit Ihrer Tochter unbeschwerter genießen können. Ingrid Henkes
Efeu1889
Ich kümmere mich dabei 22 Std am Tag allein um sie, lasse sie nie schreien, Stille immer noch mehrfach am Tag und in der Nacht, füttere sie, Wickel, bringe sie immer in den Schlaf, sie schläft bei mir im Bett, ich stehe als einzige jede Nacht auf, ich trage sie viel in der Trage etc. Eigentlich dachte ich, das ich alles mache damit wir trotz des schwierigen Start eine gute Bindung haben aber die Situation verunsichert mich immer mehr. Gestern hatte der Papa sie auf dem Arm und als er sie mir zurück geben wollte hat sie sogar angefangen zu weinen, mir ist fast mein Herz gebrochen. Ich freue mich natürlich das die beiden gut zusammen sind, Papa macht es auch wirklich toll, aber ich fühle mich als Mama inzwischen echt überflüssig und nur noch als Ersatz für Papa, wenn der Grad nicht da ist. Wenn wir alleine sind ist eigentlich alles gut, sie lacht viel und schläft gut ein etc. Aber sobald sie den Papa entdeckt bin ich nicht mehr wichtig. Da der im Home-Office ist haben wir diese Situationen auch mehrfach täglich weil er stündlich zu uns kommt und nach der kleinen schaut. Das einzige was ist, wenn er oder auch die Oma sie auf dem Arm haben, sucht sie immer wieder den Blickkontakt zu mir, aber ich weiß nicht ob das irgendwas zu bedeuten hat... Ich dachte die Loslösung von der Mutter kommt erst viel später? Ich hatte schon damit gerechnet, das irgendwann eine Papa Phase kommt, so wie sie ihn schon immer angehimmelt hat, aber jetzt so früh schon? Eigentlich haben alle ähnlich alten Babys in unserem Umkreis Grade jetzt eine extreme Mama Phase. Die hatten wir übrigens nie. Aber seit dem sie mobil ist und selber entscheiden kann wo sie hin will, bin ich völlig abgeschrieben. Ich versuche nicht traurig zu sein aber es gelingt mir ehrlicher Weise einfach nicht. Können sie eine Einschätzung geben? Hat sie trotzdem auch irgendwie eine Bindung zu mir oder hab ich irgendwas grundlegend falsch gemacht? Haben sie einen Tipp wie ich ihre Zuneigung zumindest ein bisschen gewinnen kann? Ich versuche mich ihr immer zuzuwenden und mich anzubieten auch wenn sie mich ablehnt aber ich habe auch Angst das sie tief drinnen spürt wie traurig ich bin und wie abgelehnt ich mich fühle. Danke und entschuldigen sie den langen Text aber die Situation macht mich so traurig. Efeu
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