Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Nur eine Phase?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Nur eine Phase?

Karlafrodo

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Lieber Dr. Nohr, Sohn, genau 3 Jahre, bereitet uns in letzter Zeit etwas Kopfzerbrechen. Ist plötzlich launisch, Stimmungsschwankungen, ändert seine Meinung sekündlich. Er war schon immer zurückhaltend und schüchtern, aber wenn er sich wohl fühlt ist er lebhafter. Bsp: Er möchte Kartoffeln essen, als sie fertig sind läuft er freudig los. Mitten im Lauf bricht er in Tränen aus, weil er doch keine möchte. In der Krippe weint er plötzlich wieder beim Verabschieden, das gab es zuletzt vor etlichen Monaten. Er sucht sich ein schwieriges Puzzle aus und die Erzieherin fragt ihn, ob er das schafft oder ob sie das zusammen machen wollen. Daraufhin weint er und will gar nicht mehr puzzlen. Wir haben neu angefangen mit Eltern Kind Turnen. Beim ersten Mal brauchte er etwas Zeit, fand es dann aber toll. Das hat er mir auch immer wieder gesagt. Bei der Fahrt zum Sport in der nächsten Woche sagte er, dass er sich sehr freut. Am Parkplatz angekommen weinte er wieder und wollte nach Hause. Ich habe ihn dann auf den Arm genommen und wir sind in die Halle. Nach 10 min hatte er wieder riesigen Spaß. Das ist alles sehr anstrengend, für ihn und für uns. Wie können wir ihm helfen mit seinen Gefühlen klar zu kommen, ist es nur eine Phase (wie lange dauert die im allgemeinen?), was würde ihm gut tun? Danke und herzliche Grüße!


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Hallo, Kinder sind ja in einer stetigen Entwicklung, die Persönlichkeitsentwicklung dauert noch Jahre, Zeiten der Eindeutigkeit werden immer wieder von Phasen der Verunsicherung und Wechselhaftigkeit abgelöst. Das ist für die Kinder auch nicht einfach, sie leiden selbst an dieser Unentschiedenheit und Unklarheit. Was wir als Eltern tun können ist am ehesten, das nicht negativ zu kommentieren oder zu entwerten ("du weißt ja gar nicht was du willst"), sondern als Entwicklungsperiode zu akzeptieren. Je mehr die Kinder das Gefühl haben, auch so in Ordnung zu sein, wenn man ihnen Zeit gibt, eine innere Entscheidung zu treffen, wenn die Unentschiedenheit nicht zum Fehler wird, desto eher können sie sich wieder mehr finden. Davon hängt es u.a. auch ab wie lange das dauert, aber unsere Haltung kann es verlängern oder verkürzen. Dr.Ludger Nohr


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