Dani173
Guten Abend Frau Henkes, Entschuldigen Sie bitte den langen Text. Ich habe ihn schon gekürzt, weiß aber nicht wo ich sonst noch kürzen kann :) mich beschäftigt schon lange die Frage, ob das Verhalten meines Sohnes (16Monate) so noch normal ist, da ich schon öfter von Familie, Freunden und auch seinen Erzieherinnen auf sein Verhalten angesprochen wurde (er ist mit 1 Jahr für 4std täglich in einer gemischten gruppe im Kindergarten...also nicht wie üblich alle Krippenkinder zusammen und die größeren zusammen...dort sind die Gruppen von1-6 wild gemischt) Er war schon als Baby sehr entdeckerfreudig, zappelig und laut. Allerdings war er schon immer ein kleiner Alleingänger. Kuscheln wollte er schon als Baby eher selten und hat sich ständig von mir weggedrückt. Das hat sich noch nicht geändert. Eigentlich habe ich nur dann das kuschelglück wenn er müde ist. Auch beim spielen ist er eher für sich. Wenn ich ihm etwas neues zeige, guckt er mir einmal zu, speichert es sofort ab und macht es dann von selbst. Aber wehe er kriegt nicht die selben Utensilien wie ich. Wenn er es dann bekommen hat bin ich wieder Out. Zusammen puzzeln, malen, Buch anschauen etc etc geht alles nicht. Er hat wirklich kein Interesse daran etwas mit mir zu Spielen. Ihm ist es nur wichtig, dass ich mit im selben Raum bin. Das einzige was wir zusammen machen können ist musikhören und tanzen oder er hilft mir auf dem Arm beim kochen. Darf umrüren, mit würzen etc. Das mag er auch sehr gerne. AB und an schauen wir seine Kinder mitmachlieder über den Fernseher und tanzen gemeinsam mit. Das liebt er...aber das war's auch. Sonst spielt er nur alleine. Ich würde gerne Mal öfter mit ihm was anderes spielen :( wenn ich ihm mit Bausteinen einen Turm vorbaue um ihm das zu zeigen, hat er nach ca 3-4 Steinen einen sofortigen drang zur totalen zerstörung...die Steine fliegen dann quer durch den Raum, an die scheibe oder in den Fernseher etc. Abends etwas vorlesen kann ich ihm nix. Da hat er überhaupt kein Interesse dran und hält sich sogar die Ohren zu oder schreit rum. Nur im Dunkeln etwas vorsingen darf ich und besteht da auch drauf. Ohne was gesungen zu haben darf ich den Raum nicht verlassen...dann weint er. aber nach dem Singen schläft er dann allein im völlig dunklen Zimmer ein. Meist legen wir uns nach seinem aufsteh fläschchen noch zusammen ins Bett und dann gibt's nochmal eine möglichkeit zu kuscheln, was dann bis vor dem Nachtschlaf nicht mehr passiert (leider:( Wenn er etwas haben will, aber nicht bekommt, flippt er so unglaublich dolle aus, das wirklich schon Sachen kaputt gingen, die er irgendwo dran geworfen hat. Ich weiß nicht warum er das so heftig macht. Wenn wir beim Essen sind, darf am besten kein salzstreuer, keine gurke, keine Tomaten, kein streukäse und und und (am besten darf beim Essen GAR NIX auf dem Tisch stehen) er will immer alles haben. Wenn er die Sachen ja auch schon auf dem Teller hat reicht ihm das nicht...er will einfach ALLES davon. Und wehe ein anderes isst oder trinkt etwas, was er noch nicht darf (mein Mann hat immer Tabasco o.ä.auf dem Tisch stehen,oder ich meinen Kaffe und das will er dann natürlicj auch alles haben. Wenn er die Dinge die er JETZT SOFORT WILL nicht bekommt, streckt er beide Arme aus, legt sie auf dem Tisch ab und räumt mit einem lauten zornigen und mit nachfolgendem weinen alles ab was in seiner Reichweite ist. Und das macht er jedeamal mal. Er kann absolut kein nein akzeptieren. Dies führt oft dazu, dass er vor lauter Frustration absolut nichts isst und dann ständig zwischendurch immer wieder kommt und knäckebrot will. Er ist auch schon einigemal dadurch ohne essen ins Bett. Abgucken kann er sich das aggressive verhalten Zuhause nicht, da es bei uns Zuhause echt harmonisch zugeht. Streitereien gibt's keine großen bei uns. Nur Diskusionen...aber sehr selten bis gar nicht Mal heftigere Diskusionen. Also da kann er sich schonmal nichts abgeguckt haben. Wenn ich ihn in den kindi bringe freut er sich erst rießig die anderen Kinder zu sehen und lacht die ganze Zeit. Wenn ich dann aber gehen will, klammert er sich soo sehr an mich und weint bitterlich. Die Erzieherinnen sagen mir immer, dass er sich innerhalb weniger Minuten beruhigen lässt. Beim wieder abholen freut er sich meist und kommt direkt zu mir. Es sei denn er ist total in eine Sache vertieft wie z.b. in der Sandkiste oder im bällebad. Dann interessiert er sich gar nicht für mich und will auch nicht aufhören zu spielen. Wir haben Mal seine Reaktion getestet wie er sich verhält wenn ich dann wieder tschüss sage und wieder gehen will, aber das ist dann auch absolut nicht in Ordnung. Mittagsschlaf macht er seit er im kindi ist nur noch höchsten 1x für höchstens 1 Std in seinem Wagen im kindi. Zuhause will er absolut nicht mehr. Hab es auch aufgegeben es zu versuchen, weil ich ihn nicht ständig frustrieren will. Nachtschlaf hat er meist 12 Std mit einer Milchunterbrechung nach 10-11std. Ansonsten wächst und gedeiht er prima. Allerdings war er schon immer ein kleiner spätzünder. Er fing erst mit 11 Monaten mit dem krabbeln an, mit 15 Monaten mit dem freien stehen und seit ca 2 Wochen läuft er immer mehr. Sprechen tut er noch nix. Er sagt nur Mama und namnam(was essen bedeutet) tiergeräusche kann er so einigermaßen schon einige nachmachen. Er sagt auch nicht ja oder nein...er nickt nur oder schüttelt den Kopf. Ich habe allerdings das gefühl, dass er wahnsinnig viel versteht und ganz sicher schon mehr als andere Kinder in seinem Alter. Im Kindergarten ist ein Kind bei dem frühkindlicher Autismus festgestellt würde. Und sein Verhalten erinnert mich häufig an das meines Sohnes. Z.b das ab und an Stereotype Spielverhalten. Er macht mir seinem Spielsachen fast immer die gleichen Dinge. Z.b. wenn er seinen Gummidino aus der Spielkiste holt, geht er sofort zu seinem Tisch und legt den Dino immer wieder drauf. (Auf dem Tisch sind Aufkleber von Dinos) Oder wenn er seinen kleinen ball herausholt, sucht er sofort nach seinem Eimer wo er den Ball immer reinlegt und durch die Gegend trägt. Wenn er die zusammengehörenden Dinge nicht sofort findet, verzweifelt er richtig und wirft das andere Teil achließlich auch wieder weg. Oder wenn er im Vorgarten einen kleinen Stein findet MUSS er sofort nach hinten in den Garten und diesen Stein in den Teich werfen. Sonst wird er sauer. Es sind ständig die gleichen abläufe. Noch eine Sache zum lachen: er lacht wirklich nur wenn ich mit ihm tanze oder ihn durch kitzeln oder leichtes erschrecken zum lachen bringe. Wenn ich ihn anschaue und lächle, guckt er sofort weg. Lacht nie zurück. Blickkontakt hält auch nie lange bis gar nicht :( Was halten sie von diesem Verhalten? Übertreibe ich und es ist ein völlig normales Verhalten, oder sehen Sie da irgendwelche auffälligkeiten? Oder zeigt das evtl auch eine unsichere Bindung? :( Ich Versuche wirklich immer alles richtig zu machen und liebe meinen Sohn über alles. Ich hoffe wirklich ich übertreibe nur und er ist einfach ein sehr charakterstarkes Kind. Vielen vielen Dank schon im voraus. Viele Grüße
Guten Tag, aus der Distanz scheint das Verhalten Ihres Sohnes nicht ungewöhnlich für einen Anderthalbjährigen. Er ist an Sie gebunden und in gutem Kontakt. Dazu muss er das Kuscheln nicht lieben, was Sie akzeptieren sollten. Er muss auch noch nicht spielen können. Er hat ja bevorzugte Beschäftigungen. Beim Turmbauen ist gerade das Umwerfen der Inhalt des Spiels. Das Kind spürt hier seine Wirkmächtigkeit und das ist eine wichtige Erfahrung. Das Ertragen von Frustrationen muss ein Kind im Alter Ihres Sohnes erst erlernen. Er hat ja noch keine Frustrationstoleranz. Je nach Temperament ist der Widerstand gegen ein elterliches Nein dann eine Weile heftig. Hier können Sie Ihrem Sohn helfen, indem Sie auf dem - notwendigen - Nein bestehen, ihn aber trösten und beruhigen, weil es für ihn wirklich schrecklich ist, diese Frustration auszuhalten. Er wird das mit der Zeit lernen. Sie können den Kinderarzt nach seiner Einschätzung des Verhaltens Ihres Sohnes fragen. Der sieht ihn vermutlich regelmäßig und kann daher Ihre Fragen am besten beantworten. Unerbetene Kommentare von Familie und Freunden dürfen Sie sich verbitten. Die Erzieher/innen sollten Ihre Beobachtungen präzisieren. Dann können Sie diese dem Kinderarzt berichten. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Dani173
Ich habe noch eine ergänzung zum Kindergarten. Nachdem er nach wenigen Minuten beruhigt wurde ist er den ganzen Tag sehr fröhlich ( meckert nur wie immer wenn er was nicht darf) tanzt viel, lacht und spielt. Also es ist keinesfalls so, dass er nach mir sucht und quengelig ist.
cube
Die Nachbarstochter war auch Anti-Kuschler ;-) Sie schleppte ein Schnuffeltuch immer! mit - aber kuscheln, auf den Arm wollen etc - Fehlanzeige. Auch mit Mama spielen - selten. Aber dafür sehr früh selbstständig, alleds sofort nachmachen/selbst machen wollen. Das Mädchen ist ganz normal - hat viele Freundinnen, ist sehr gut in der Schule und überhaupt total unauffällig. Aber recht bestimmend - aber auch so, dass es ok ist. Führt halt gerne an ;-) Die Schwester dagegen ein Super-Kuschler - dafür bei allem anderen eher gemächlich, spät gesprochen und sehr explosiv. Wenig Blickontakt, weil offenbar einfach trotz ausufernder Wutanfälle auch empfindsam bzw. schüchtern. Und auch sie hat sich ganz normal entwickelt und ist ein normales Schulkind inzwischen.
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