Maerzkind2019
Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, Mein Sohn (27 Monate alt) spricht bereits sehr gut (ganz Sätze, 4-8 Worte) und ist bis auf gelegentliche Wutanfälle ein ausgeglichenes Kind. Vor einigen Monaten war er noch sehr autonom, wollte alles allein machen. Seit ein paar Wochen verweigert er aber viele Dinge, die er zuvor gut konnte zB Schuhe selbstständig an und ausziehen, Kleidung ebenfalls etc. Dann sagt er immer, er könne das nicht, ich solle ihm helfen. Wir versuchen immer, ihn zu ermutigen, er bleibt oftmals aber stur. Zeitgleich hat begonnen, das Wort Ich und weitere Personalpronomina zu benutzen, vorher hat er von sich nur in der dritten Person gesprochen. Außerdem verhaspelt er sich beim Sprechen aktuell viel oder hat Wortfindungsschwierigkeiten. Er kann sich immer noch sehr gut artikulieren, aber es fällt aktuell eben auf. Hat das mit seiner aktuellen Entwicklung zu tun? Wir wissen momentan nicht so recht, wie wir mit seinem Rückfall in unselbstständiges Verhalten umgehen sollen. Veränderungen gibt es bei uns ansonsten keine, er wird bereits seit einem Dreivierteljahr fremdbetreut und geht auch gerne zur Tagesmutter. Vielen Dank im Voraus!
Guten Tag, solche Regressionen können in der Kinderentwicklung immer mal wieder vorkommen. Sie sind ganz normal und gehören dazu. Vieles spielt sich ja auch bei kleinen Kinder schon im Unbewussten ab. So wollen die Kinder mal groß sein und "endlich" die Abhängigkeit von den Eltern abschütteln. Andererseits spüren sie immer wieder sehr genau, wie klein sie noch sind und wie abhängig und bedürftig. Regressionen dienen auch dazu, sich auf einer früheren Entwicklungsstufe wieder abzusichern "Als ich ein Baby war, haben meine Eltern alles für mich gemacht". Dieser Rückgriff auf frühere "paradiesische Zeiten" soll von den aktuellen Anforderungen der Entwicklung ein wenig ablenken. Sie merken ja an Ihrem Sohn, dass er nicht nur wieder Ihre Hilfe einfordert, sondern Vieles auch durchaus selbständig erledigen möchte. Das "Ich" zu entdecken und zu stabilisieren ist ja schon eine große und anspruchsvolle Aufgabe. Gewähren Sie Ihrem Sohn ruhig die Möglichkeit in einzelnen Bereichen zeitweise nochmal unselbständig zu sein und Ihre Hilfe zu bekommen. Das ist vorübergehend und wird von alleine wieder aufhören. Sie können das auch mit scherzhaften Worten begleiten. Dann wird auch Ihrem Sohn klar, dass Sie wissen, er kann es eigentlich selber tun, möchte aber nochmal so behandelt werden wie früher. Auch die sprachlichen Schwierigkeiten sind vorübergehend. In diesem Alter kommt die Sprache oft nicht hinter dem Denken her. Das verschwindet auch wieder. Gehen Sie möglichst nicht darauf ein und bleiben Sie geduldig, wenn Ihr Sohn etwas länger braucht, um sich auszudrücken. Korrektur und Kritik sind hier nicht nötig und nur kontraproduktiv. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Maerzkind2019
Zum Thema Unselbstständigkeit noch mal: zwar tut er in einigen Situationen wie anziehen bedürftig, in anderen werde ich aber rigoros weggeschickt, weil er es allein machen möchte. ZB hatte er immer Angst beim rutschen und wollte Hilfe, nun soll ich bloß zur Seite gehen und bloß nicht helfen. Sein Verhalten ist somit recht ambivalent.
Ähnliche Fragen
Hallo Frau Henkes, Das Verhalten von meinem 2,5 jährigen Sohn macht mir große Sorgen. Ich bin mir nicht mehr sicher ob das noch normal ist. Er war schon immer sehr willenstark. Mit 12 Monaten hat er über 50 Wörter deutlich gesprochen und mit 15 Monaten angefangen 2 Wort Sätze zu machen. Er konnte damals schon erste Gefühle benennen. Mittler ...
Hallo Frau Henkes, Unsere Tochter 4 Jahre hat schon länger das Verhalten, dass sie mir als Mama gegenüber aggressiv ist, sobald sie von Oma und Opa (Schwiegereltern) wieder runter kommt. Wir wohnen im selben Haus. Sie kommt runter, bei Papa ist sie zum Beispiel das bravste Kind, aber sobald sie mich sieht, oder ich dann mit ihr alleine bin, ...
Liebe Frau Henkes! Habe zwei Fragen zum Verhalten von einem knapp 6 jährigen Kind und bitte um Inputs! Meine Tochter beobachtet andere Menschen oft, und zwar steht sie dann mit offenem Mund da, und kippt total ins Gegenüber, weg von sich selbst. Je lauter und auffälliger sich jemand verhält, desto mehr schaut sie hin und vergisst dabei dann völlig ...
Guten Morgen Frau Dr. Henkes, ich bin Mama eines 2 Jahre und 2 Monate alten Jungen und mache mir momentan einige Sorgen um seine Entwicklung. Er hatte beidseitige Paukenergüsse, die vermutlich über längere Zeit bestanden. Diese scheinen mittlerweile abgeheilt zu sein – laut Pädaudiologin und HNO hört er aktuell wieder gut, auf einem Ohr war ...
Hallo, mein Kind ist 5,5 Jahre alt und seit genau 2 Wochen geht sie plötzlich super ungerne zur Kita. Sie schreit dort so, dass ich sie schon 2 mal abholen musste. Grund dafür ist nur, dass sie nachhause will sagt sie. Desweiteren sagt sie seit dem ständig dass ihr etwas weh tut. Der Kopf, der Bauch, der Fuß, die Nase, der Zahn etc. Das geht durch ...
Hallo, vielen Dank, dass wir uns an Sie wenden können! Aktuell weiß ich wirklich nicht mehr weiter. Unser Sohn ist 4, geht seit einem Jahr in den Kindergarten und ist dort sehr glücklich! Er ist weit für sein Alter was Sprache etc angeht und ist bei vielen schon sehr selbstständig. Er ist ein sehr willensstarkes, phantasievolles Kind und wir ...
Guten Abend, wir machen uns aktuell Sorgen um unsere Tochter (2 1/2 Jahre alt). Zum einen fremdelt sie ganz plötzlich...da hatten wir eigentlich noch nie so doll Probleme mit. Aber letzte Woche wollte sie z.B. nichtmal bei meiner Mutter ins Haus rein...sie wollte nur auf meinen Arm und hat weder auf Oma noch auf Opa reagiert. Obwohl sie da h ...
Guten Tag! Under Sohn (5,5 Jahre alt) war immer in sehr gesprächiges, aufgedrehtes und fröhliches Kind. Seit ungefähr 1 Monat ist aber auffällig, dass er zwar zu Hauee noch immer so ist wie oben beschrieben, aber auswärts ganz ruhig und zurückgezogen wurde. ZB bei den Großeltern, die er 1-2 mal pro Woche Seit Geburt sieht, also sehr gut v ...
Liebe Frau Henkes Wir hatten gestern ein Gespräch in der Kita und ich habe am Abend zufällig einen Beitrag über PDA-Kinder gesehen. Ich erkenne einige Muster bei meiner Tochter und mache mir nun grosse Sorgen. Wir haben immer Mühe mit Anziehen (sie rennt weg oder fängt an etwas anderes zu tun), Zähneputzen und Frühstücken. Man muss sie immer ...
Sehr geehrte Frau Henkes, erst einmal danke für Ihre Arbeit in diesem Forum. Ich sorge mich um meine beiden Töchter (fünfeinhalb Jahre alt und 13 Monate alt). Meine große Tochter hatte schon immer einen starken Willen und ihren eigenen Kopf. 4 Jahre lang war sie Einzelkind, seit ihre Schwester auf der Welt ist, ist es nochmal anstrengend ...
Die letzten 10 Beiträge
- Erneuter Kitawechsel problematisch?
- Wann wirklich schnullerfrei
- Trotzphase
- Eingewöhnung Dreijährige
- 7 jähriger sich wehren
- Kleinkind akzeptiert Papa nicht
- Sohn ist unbelehrbar und nicht einsichtig und reagiert oft mit Aggression
- Verhalten meiner fünfjährigen Tochter macht mir große Sorgen
- Ausgrenzungserfahrung im Kindergarten
- Manipulation durch Freunde