Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Krippenstart mit 17 Monaten? Unsicher ob richtige Entscheidung.

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Krippenstart mit 17 Monaten? Unsicher ob richtige Entscheidung.

Dane01

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Hallo Hr. Posth, erst mal vielen Dank, sie haben uns schon so weitergeholfen. Unser Sohn 15 Monate (viel geschrien, nie schreien lassen, 1 J. gestillt, Papa wg. Arbeit nur WE da, Beutreuung durch Oma klappt perfekt) soll ab Sept. in die Krippe gehen. Sehr nette und liebevolle Erzieherinnen, Eingewöhnung 2- 4 Wo. nach Bedarf, werden zum Einschlafen notfalls auch getragen, haben auch ein Ich-Buch gebastelt. Sie bemühen sich wirklich sehr. Habe ein gutes Gefühl, mache mir aber trotzdem sehr große Gedanken, ob es die richtige Entscheidung ist. Möchte nichts falsch machen und keinen "Schaden" damit anrichten. Habe Sorge es nicht oder zu spät zu erkennen, dass er sich nicht wohlfühlt oder es ihm nicht gut geht. Habe hier schon öfter gelesen, dass so eine frühe Fremdbetreuung oft Probleme macht. Wir würden die Betreuung auf jeden Fall abbrechen, falls es für unseren Sohn noch zu früh ist. Wie erkenne ich früh genug, dass es ihm dabei nicht gut geht. Vielen Dank


Dr. med. Rüdiger Posth

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Stichwort: Fremdbetreuung Hallo, die Kleinkinder reagieren in der Regel sehr schnell und sehr sensibel auf Veränderungen in ihrer Umwelt, wenn sie überfordert sind. Die schnellste Reaktion ist das Weinen beim Abgeben. Das ist so eindringlich und offenkundig, dass kein Mutter es übersehen könnte. Bindungstheoretisch erfahrene Erzieherinnen würde ein weinendes Kind auch niemals ihrer Mutter wegnehmen. Leider ist das aber eine noch gebräuchliche Vorgehensweise mit dem Scheinargument, bei Anwesenheit der Mutter könne sich das Kind nicht die neue Bezugsperson gewöhnen. Das Weinen hörte ja auf. Die nächste Reaktion ist die Ablehnung der Mutter beim Wiederabholen. Das Kind bleibt jetzt nicht lieber in der Fremdbetreuung, weil es dort schöner ist als zu Hause, wie oft behauptet wird, sondern weil es in seinem Vertrauen zur Mutter erschüttert ist und sie "abstrafen" möchte. Das soll also ein Warnsignal sein. Wird auch das nicht erhört, kommen zu Hause Schlafstörungen und Fütterungsstörungen dazu. Das Kind reagiert regressiv (s. gezielter Suchlauf und Regression). Wird auch dem keine Beachtung geschenkt, kommen Spielunlust, neue Ängste mit Anhänglichkeit und aggressive Verhaltensweisen dazu. Der Trotz verschärft sich schließlich massiv oder wird vollkommen aufgegeben. So bahnt sich aus einer Entwickungskrise eine Beziehungsstörung an. Sie haben also mehrere Möglichkeiten zu erkennen, wann Sie den Versuch der frühen Fremdbetreuung abbrechen müssen. Die sanfte Ablösung ist ohnehin Grundvoraussetzung. Viele Grüße


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