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Liebe Frau Henkes, meine Tochter ist gerade 2 Jahre alt geworden und geht noch nicht in den Kindergarten. Um ihr regelmäßig Kontakt zu anderen Kindern zu ermöglichen, besuchen wir mehrere Eltern-Kind-Spielgruppe, welche ihr auch viel Spaß machen. Seit ein paar Wochen bemerke ich, dass sie sich immer mehr auch auf die anderen Mütter zugeht. Sie lässt sich von ihnen beim springen auffangen, setzt sich auf deren Schoß beim Singen etc. Einmal hat sie sogar gesagt, ich solle zur Seite gehen, "die andere Frau soll auffangen". Teilweise haben die Spielgruppen erst neu gestartet und sie hat dieses Verhalten auch bei den Frauen gezeigt die ihr zuvor völlig fremd waren. Wenn sie sich allerdings weh getan hat oder verunsichert ist, kommt sie zu mir. Ich muss sagen, dass meine Tochter und ich sehr viel Zeit zusammen sind, da ich noch nicht arbeiten gehe. Natürlich ist sie auch mal bei ihren Omas oder mit Papa unterwegs. Ehrlich gesagt, manchmal trifft es mich, wenn sie situativ lieber zu anderen Personen möchte als zu mir. Jedoch will ich auch keine "Klette" sein und sie an mich fesseln. Kann ich meine Tochter also ruhig so "frei laufen lassen"? Manchmal weiß ich nicht, ob ich sie bremsen sollte, ihre Bindung an mich vielleicht doch nicht so innig ist, oder ob diese Offenheit eher positiv zu sehen ist. Nach und nach als Mama in den Hintergrund zu geraten ist schwer für mich. Jedoch möchte ich meine Gefühle in dieser Hinsicht in keinster Weise gegenüber der Entfaltung meiner Tochter in den Vordergrund stellen! Ich freue mich auf Ihre Einschätzung und bedanke mich für Ihre Mühe!
Guten Tag, machen Sie sich keine Sorgen. Die Bindung Ihrer Tochter an Sie ist gut. Sie wäre sonst nämlich gar nicht in der Lage sich anderen Menschen zuzuwenden, da sie immer wieder überprüfen müsste, wie Sie darauf reagieren. Ihre Tochter erweitert gerade ihr Umgebungsfeld und probiert viel Neues aus. Dazu gehört für sie auch herauszufinden, wie andere Mütter auffangen oder wie es sich bei ihnen auf dem Schoß sitzt. Das ist meist nur eine Phase, die Sie ruhig zulassen können. Sie geraten dadurch nicht in den Hintergrund. Sie sind sozusagen die "sichere Bank", von der aus Ihre Tochter ihre Unternehmungen wagen kann. Für die wichtigen Dinge bleiben Sie zuständig. Ihre Tochter hat die innere Sicherheit, dass Sie diese Expeditionen aushalten und deswegen nicht ärgerlich auf sie sind. Das stärkt sie bei diesen Erkundungen und trägt zur Entwicklung des Selbstgefühls bei. Wenn Sie das so sehen können, haben Sie nichts zu bedauern, sondern können vielmehr stolz darauf sein, dass Ihre Beziehung so stabil ist und Sie Ihrer Tochter solche Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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