Tschassi85
Hallo, mein Sohn ist gerade 4 Jahre alt geworden. Seit November letzten Jahres geht er in eine kleine Kita (10 Kinder, 2 Erzieher). Die Eingewöhnung war problemlos. Bei einem Gespräch erzählte mir die Erzieherin, dass er kaum bis gar nicht in der Kita spielt. Sie bezeichnete es als aktives Warten. Sie gehen jeden Tag zur gleichen Zeit in den Garten. Dort würde er sich nur auf die Bank setzen und die ganze Zeit warten. An anderen Kindern sei er nicht interessiert, beobachtet diese nicht mal und geht in keinerlei Kontakt zu ihnen. Der Garten der Kita ist wirklich sehr schön, mit vielen Angeboten (was er auch gerne mag, wie Schaukel, Sachen zum Buddeln etc.).Lediglich, wenn die Kita Angebote, wie basteln oder Tanzen etc macht, macht er begeistert mit. Zu Hause ist er ein ganz anderes Kind. Er spielt gerne draußen in unserem Garten, geht auch häufig alleine raus und spielt dann beispielsweise fröhlich im Sandkasten. Dabei spricht er vor sich hin oder singt auch manchmal. Auch in sein Zimmer geht er oft alleine zum Spielen und baut dann Lego oder mit seiner Eisenbahn. Er hat auch eine ältere Schwester (7 Jahre) mit der er viel spielt. Wenn Freunde von ihr da sind, dann darf er manchmal auch mitspielen und ist immer ganz glücklich, macht dann auch schön mit. Mit unserem Nachbarskind, das 2 Jahr alt ist, geht er sehr lieb um. Nimmt sie in seinem Traktor mit oder nimmt sie an die Hand beim Laufen. An Gleichaltrigen (bis auf ein Kind aus Babyzeiten) hat er allerdings in der Tat nicht so viel Interesse, auch wenn er Kinder gar nicht kennt, lässt er sie links liegen. Daheim hilft er oft im Haushalt oder Garten mit, fordert das auch aktiv ein. Er ist auch sehr selbständig, holt sich daheim oft alleine Bastelsachen aus unserem Bastelwagen und klebt, schneidet, malt. Traut sich auch bei den Nachbarn alleine zu klingeln und was abzuholen. Er ist allerdings schon sehr regel- und Struktur liebend, auch teilweise sehr sensibel und emotional. Als Kleinkind war er sehr entdeckerfreudig und wild, man konnte ihn kaum aus den Augen lassen. Mittlerweile ist er sehr ruhig und umgänglich, es gibt kaum Konflikte. Wegen corona hatten wir wenig Kontakt zu Gleichaltrigen. Er sollte eigentlich mit 2 1/2 Jahre in die Kita kommen, kam aber wegen Umzug und weil wir nicht systemrelevant waren und ihn nicht eingewöhnen durften erst mit 3 1/2 Jahren. Er war vorher in eine anderen kita mit sehr dogmatischen Ansichten, in der er sich nicht wohl gefühlt hat. Er hat dort auch häufig andere Kinder gebissen, wenn er überfordert war (Bsp anderes Kind nimmt ihm was weg und er bekommt es nicht zurück). Wurde dann auch immer von den Erziehern ermahnt, diese sind in unseren Augen sehr unglücklich mit der Situation umgegangen, er hatte immer einen Täter Stempel. Problem ist auch, dass er sehr spät das Sprechen angefangen hat (mit 3) und sehr undeutlich spricht so dass ihm die meisten nicht verstehen. Er ärgert sich darüber sehr wenn er nicht verstanden wird und ist dann auch gekränkt. In der neuen Kita ist er noch nie durch aggressives Verhalten aufgefallen. Er sagt er sei dort sehr ruhig, die anderen Kinder wären wild und würden sich nicht an die Regeln der Kita halten. Ich bin etwas ratlos, was wir tun können. Die Erzieher wissen auch nicht weiter. Dass er nicht mit anderen Kindern spielt, finde ich nicht so problematisch, denn das kommt sicherlich noch. Ich finde es allerdings komisch, dass er die Zeit dort absitzt und nicht ins spiel findet. Er sagt auch jeden Tag, dass er nicht in die Kita will. Seine Erzieher mag er eigentlich total gerne und erzählt nachmittags auch immer was alles passiert ist. Einmal kam es in der Kita zu einer blöden Situation, inder eine Erzieherin, die er nicht kannte die Gruppe für kurze Zeit übernehmen musste. Das hst ihn wohl sehr verunsichert. Seitdem hat er panische Angst davor dass sowas nochmal passieren könnte und reagiert bei jeder Situation die anders als er sie kennt in der Kita, mit weinen und Verunsicherung. Die Erzieher erklären ihm dann den Sachverhalt und er beruhigt sich wieder, aber seitdem ist es auch morgens bei uns schwierig ihn abzugeben. Ich hoffe sie können mir etwas helfen. Danke
Guten Tag, was Sie beschreiben, hört sich fast so an, als bremse Ihr Sohn sich selbst, um nicht wieder in die Rolle, die er in der ersten Kita hatte, zu kommen. Das können Sie vielleicht behutsam im Gespräch mit ihm herausfinden. Dann können Sie ihm erklären, dass es jetzt in dieser Kita ganz anders ist und er selbst ja auch schon anders ist als damals (z.B. nicht mehr beißt). Es würde Ihrem Sohn vermutlich auch helfen, wenn er mehr Aufforderungen bekäme, sich an Aktivitäten zu beteiligen. Damit meine ich nicht "geh doch mal spielen" sondern eher "Kannst du uns mal helfen. Wir schaffen das nicht alleine." Das kann zu Beginn auch gerne von den Erzieher/innen kommen. Andere Kinder werden das dann schon übernehmen. Vielleicht genügt es aber auch, damit Ihr Sohn von sich aus aktiv werden kann. Verdeutlichen Sie ihm, dass er anderen Kindern viel zu bieten hat. Er kann schon viel und ist gerne bereit, andere Kinder zu unterstützen. Unter den Sprachproblemen scheint Ihr Sohn zu leiden. Es könnte sich daher als sinnvoll erweisen, ihn logopädisch zu unterstützen, um das Problem baldmöglichst und ohne spätere Verfestigung zu lösen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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