Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Kind, 2 Jahre, möchte nach über einem Jahr nicht mehr in Krippe

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Kind, 2 Jahre, möchte nach über einem Jahr nicht mehr in Krippe

Ich212

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Guten Morgen Frau Henkes,  wir haben momentan folgendes Problem: Unser Sohn ist seit über einem Jahr in der Krippe. Er ist immer gern hingegangen und wollte teilweise nicht wieder mit nach Hause. Seit einer Woche ist es nun so, dass er morgens schon sagt "Kita, nein." wenn wir ihn bringen weint er fürchterlich in der Gruppe weint er wohl auch immer wieder und verlangt nach Mama, Papa oder dem Schnuller. Ich musste ihn sogar schon früher abholen, weil er sich nicht beruhigt hat. Morgens und abends umziehen/ anziehen ist im Moment auch sehr schwierig.  Ich bin im 7. Monat schwanger. Könnte dies damit zusammenhängen? Ansonsten haben wir sein Zimmer umgestellt, wobei er da nicht drin geschlafen oder wirklich gespielt hat. Weswegen ich nicht glaube, dass es daran liegt.  Ich weiß mir keinen Rat mehr. Auch die Erzieherinnen sagen, dass sie ihn so nicht kennen. Vielen Dank für Ihre Antwort! Freundliche Grüße  Ich212


Ingrid Henkes

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Guten Tag, das Verhalten Ihres Sohnes hängt nicht mit Ihrer Schwangerschaft zusammen. Ihr Sohn kann sich noch gar nicht vorstellen, was die Geburt eines Geschwisters für ihn bedeutet. Wenn es in der Krippe keinen Vorfall gab, der dieses Verhalten ausgelöst hat, hängt die Ablehnung der Krippe möglicherweise damit zusammen, dass Ihr Sohn sich in einer neuen Phase der Entwicklung von Objektkonstanz befindet. Das bedeutet, er muss erst verinnerlichen, dass Sie seine Mutter und mit ihm in Beziehung bleiben, auch dann wenn Sie nicht anwesend sind. Bis dies gelungen ist, kann es immer zu Ängsten kommen, die Eltern zu verlieren, wenn sie nicht mehr sichtbar sind. Bestätigen Sie Ihrem Sohn immer, dass Sie ihn wieder abholen, wie er das bisher auch schon erlebt hat. Möglicherweise hängt das Verhalten Ihres Sohnes auch mit der einsetzenden Trotzphase zusammen. Mit ca. zwei Jahren beginnen Kinder ihren Willen zu erkennen und zu erproben. Es kann geschehen, dass sie von einem Tag auf den anderen bisher Beliebtes verweigern. Das kann sich auch auf den Besuch der Krippe beziehen. Diese Phase ist für Kleinkinder sehr wichtig. Die Entdeckung des eigenen Willens hilft ihnen, sich aus der engen Abhängigkeit von den Eltern in den ersten Lebensjahren ein wenig zu lösen und zu mehr Autonomie zu finden. Deshalb sollten Zweijährige bei einigem ihren Willen durchsetzen können. Beim wichtigen Inhalten, wie dem Krippenbesuch, geht das nicht. Dann hilft es Ihrem Sohn, wenn Sie ihn trösten, weil Sie seinem Wunsch nicht entsprechen können. Geben Sie Ihrem Sohn etwas von sich mit, dass ihm hilft, die innere Verbindung zu Ihnen während der Betreuungszeit aufrecht zu erhalten. Das kann ein Halstuch o.ä. sein, das nach Ihnen riecht und das er nur während der Krippenzeit bekommt. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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