Fede
Sehr geehrte Frau Henkes, ich schreibe Ihnen, weil ich von der Reaktion meiner Tochter, wenn ich sie von der Krippe abhole, verunsichert bin. Die Eingewöhnung in die Krippe hat vor 3 Wochen sehr langsam begonnen, da war meine Tochter 11 Monate alt. Bereits am ersten Tag hat sie sich über die anderen Kinder gefreut, wollte jedoch nicht, dass ich von ihrer Seite weiche. Seit ein paar Tagen bringe ich sie morgens hin und hole sie nach 3 bis 4 Stunden wieder ab. Wenn ich sie morgens hinbringe, weint sie meist heftig, beruhigt sich jedoch schnell wieder. Beim Abholen ist sie dann sehr müde, weil wir zu Hause vormittags noch ein Schläfchen halten, dieses in der Krippe jedoch wegfällt. Wenn ich sie in den letzten Tage abhole, zeigt sie keine Reaktion, die letzten zwei Male wollte sie sogar zurück auf den Arm der Erzieherin. Mein Mann hat sie einmal abgeholt, da hat sie geweint. Natürlich freue ich mich, dass sie in der Erzieherin eine Bezugsperson gefunden hat und sich von ihr trösten lässt. Jedoch frage ich mich auch, ob sie vielleicht einfach nur ihre Gefühle unterdrückt, wenn ich sie abhole, da ihr Weinen am Morgen durch mich ja unbeantwortet bleibt. Und, ehrlich gesagt, macht es mich auch ein bisschen traurig. Da wir hier keine Familie haben, waren wir beide seit ihrer Geburt jeden Tag zusammen. Wir (mein Mann und ich) haben sie die ersten 7 Monate nur getragen (bis sie im 8. den Kinderwagen okay fand), sie schläft mit bei uns und ihr Weinen wurde auch nie ignoriert. Wie kann ich also ihre Reaktion verstehen? Vielen Dank für Ihre Antwort! Herzliche Grüße, Fede
Guten Tag, Sie müssen sich keine Sorgen machen. Einjährige können ihre Gefühle noch nicht unterdrücken. Ihre Tochter nimmt es Ihnen auch nicht übel, dass Sie am Morgen auf ihr Weinen nicht reagiert haben. Das kann sie nicht erinnern. Außerdem wurde sie getröstet, wenn auch von der Erzieherin, die dafür gesorgt hat, dass Ihre Tochter sich beruhigt. Die Eingewöhnung ist bisher gut gelungen. Ihre Tochter hat sich jedoch noch nicht an den täglichen mehrfachen Wechsel der Bezugspersonen gewöhnt. So wie es ihr schwerfällt, sich morgens von Ihnen zu trennen, fällt es ihr mittags schwer, sich von der Erzieherin zu trennen. Im Laufe der weiteren Eingewöhnung wird sich das legen. Für Mütter ist es nicht selten ein schwieriger Moment, wenn das Kind in außerfamiliäre Betreuung kommt und sie es einer anderen Person anvertrauen (müssen). Damit löst sich das Kind ein Stück aus der ganz engen Beziehung zur Mutter während des ersten Lebensjahres.Dies ist für das Kind ein wichtiger Schritt zur notwendigen Autonomieentwicklung. Vielleicht hilft es Ihnen gegen Ihre Traurigkeit, dass Sie (und der Vater) die wichtigsten Bezugspersonen für Ihre Tochter bleiben. Dafür haben Sie im ersten Lebensjahr die stabile Basis geschaffen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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