Mitglied inaktiv
Lieber Herr Dr. Posth, meine Tochter ist genau 8 Monate und fremdelt recht stark. Solange sie bei mir auf dem Arm ist, ist die Welt bestens, aber auf einen anderen Arm will sie nicht. Papa und Oma akzeptiert sie. Das ist ja, soviel ich weiß, auch in Ordnung. Jetzt frage ich mich aber, ob ich nun bei ihr bleiben sollte, oder ob ich sie bei einer lieben Betreuerin - leider nur brüllend - lassen kann, wenn ich wöchentlich 2 Stunden mit meinem Großen alleine etwas unternehme. Ist es wichtig für die Bindung, dass ich dann auch greifbar bin und wieviel Schreien ist "o.k."? Lieber Gruß und danke für ihre Antwort, Schocky
Liebe Schocky(?), nach Möglichkeit soll man einen Säugling überhaupt nicht schreien lassen. Das geht zwar nicht immer und der Ärger, die Wut, die er schon mal hat, muß man auch zulassen. Aber schreien lassen, um ein gewünschtes Verhalten zu erzwingen, ist ganz falsch. Wenn Sie Ihre Tochter an die Babysitterin gewöhnen wollen, müssen Sie das sanft und in Ihrem Beisein tun. Das bedeutet, daß die Babysitterin sich vorsichtig und freundlich Ihrer kleinen Tochter nähert. Fremdeln ist übrigens Ausdruck der entstandenen Bindung. Die wollen sie doch wohl nicht gefährden? Das von Inge angesprochene Versteckspiel ist erst möglich mit etwa 1 Jahr (Objekt-, resp. Personenpermanenz muß gewährleistet sein). Vorher bekommt der Säugling nur Angst und weint, wenn Sie sich wirklich verstecken. Lernen kann der Säugling in diesem Alter eigentlich noch nicht wirklich. Viele Grüße
Mitglied inaktiv
Soweit ich weiss ist es der falsche Weg sie immer wieder den Personen auszusetzten, bei denen sie schreit, das verschlimmert das Fremdeln. Man soll sie solchen Situationen nicht aussetzten, d.h. auf keinen Fall bei der Betreuerin lassen für 2 Stunden schreiend. Meine Tochter hat auch stark gefremdelt mit 8-10 Monaten, da habe ich sie dann in dieser Zeit nicht zur Tagesmutter gegeben und bin danach für 1 Monat lang immer mitgegangen. Die Fremdelzeit dauert ja nicht so ewig lange, sodass man da schon aufs Kind euingehen kann finde ich. LG Doris
Mitglied inaktiv
Ich habe gerade etwas sehr interresantes bezueglich Fremdeln gelesen. Um Kindern die Sicherheit zu geben, dass wir da sind auch wenn sie uns nicht sehen koennen, soll man in dem Alter viel Verstecken spielen. z.B. Das Kind auf dem Schoss halten und die Augen kurz zu halten und das KInd fagen "Wo ist die Mama". Dieses Spiel kann man in vielen Varianten spielen. So koenne die Kleinen ihre Trennungsangst bewaeltigen. Ich habe das Buch jetzt leider nicht neben mir also kann ich nicht genau zitieren finde diesen Gedanken aber sehr interresant und werde dies bei meiner Tochter sicher ausprobieren. Viel Glueck Inge
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