Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Posth, unser Sohn Leon ist jetzt 12,5 Monate alt und fremdelt zur Zeit extrem stark. D. h. er hat sogar vor den Großeltern Angst, zu denen er sonst total gerne gegangen ist. Nun mache ich mir doch allmählich Gedanken, zumal mir schon von mehreren Seiten (o. g. Großeltern, Ehemann, etc.) gesagt wurde, ich müsste mit Leon mehr unter Menschen gehen, damit er sich an Menschen gewöhnt und die Angst vor ihnen verliert. Nur, was soll ich machen, wenn wir irgendwo fremd sind, will er doch nur auf meinem Arm bleiben und klammert sich total an mich, wenn ein Fremder ihn nur ansieht. Ich denke aber, dass selbst dieses starke Fremdeln doch noch normal ist und sich wohl auch wieder geben wird oder? Ich kann ihn doch aber auch nicht zum Kontakt mit Fremden zwingen, wenn er es nicht möchte und sich dabei total unwohl fühlt, oder ist dies doch besser? Auch die Krabbelgruppe, mit der wir vor 3 Wochen angefangen haben, damit sich o. g. bessert, ist wirklich ein Krampf!!! Kein Kind stellt sich so an wie unser Leon. Oder müsste er in dem Alter schon aufgeschlossener sein? Fragen über Fragen. Ich hoffe, nicht zuviel!? Für Ihre Antwort wieder mal im Voraus vielen herzlichen Dank!! Gruß Michaela
Liebe Michaela, es ist der alte bekannte, falsche! Standpunkt, daß man einen kontaktängstlichen Menschen dadurch kontaktfreudiger macht, daß man ihn unter Menschen drängt. Beim Säugling ist diese Falschheit noch eindrücklicher. Denn man erzeugt genau das Gegenteil. Der Säugling wird nur noch ängstlicher und dadurch wieder viel anhänglicher, denn Fremdeln geht bei sehr sensiblen Kindern nahezu nahtlos in die Anhänglichkeit (durch Trennungsangst) über. Viel besser ist es, sie ersparen Ihrem Kind einstweilen zuviel Fremdekontakt und gönnen ihm noch die totale Sicherheit im Zusammnsein mit seiner und seinen Bezugspersonen. Aus dieser Sicherheit heraus wagt das kind dann kraft seiner Neugier und seines Sozialinteresses die ersten Schritte auf den Fremden zu, die man dabei sorgsam zu begleiten hat. Viele Grüße
Mitglied inaktiv
Hi Michaela, ich denke schon,daß es normal ist.Die einen fremdeln halt mehr,die anderen weniger,die einen früher,die anderen später.Natürlich solltest du auch weiterhin mit ihm unter Leute gehen,aber ihn solange er will,auf dem Arm halten,bis du die ersten Anfänge seiner Initiative merkst.Dann kannst du vielleichtversuchen,mit ihm auf die andere Person zuzugehen.Aber im Großen und Ganzen sollte immer das Kind von sich aus auf die anderen zugehen. Schönen Gruß Nadine
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