Fleur85
Hallo Herr Dr. Nohr, Es ist zur Zeit sehr schwierig mit unserer fast 1jährigen Tochter. Sie schreit fast den ganzen Tag. Besonders in Situationen, wenn ich zum Beispiel zur Toilette gehe, leider passiert das sehr oft, weil ich Morbus crohn habe. Ich nehme sie überall mit hin. Auf dem Arm oder i n der Trage. Nur eben beim Essen oder WC funktioniert das leider nicht. Nehme ich sie auf den Schoß, schlägt sie mir essen und Getränke aus der Hand. Ich versuche natürlich sie zu beruhigen, Aber sie schaukelt sich so hoch, dass alles in stundenlangen Gebrüll endet. Ich bin teilweise so hungrig über den Tag, durstig. Gestern hatte ich eine schlimme Situation, ich habe sie einmalig das erste. Am 5 oder 10 Minuten schreien lassen und verließ den Raum. Ich war so wütend und habe eine Haarbürste an .meinem Kopf zerschlagen. Was macht das mit unserer Bindung? Ich gehe ansonsten auf all Ihre Bedürfnisse ein, viel Tragen, stillen, Familienbett. Danke für ihre Einschätzung.
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, danke für Ihre offene Frage. Was Sie beschreiben ist eine Situation, in der unsere Grenzen als Menschen sichtbar werden. Das gilt es erstmal zu akzeptieren. Wenn Sie sich also nicht schlecht fühlen müssen, wenn Sie an Ihre Grenzen kommen (und das kann ja schon der M.Crohn, vor allem in aktiven Phasen), können Sie klarer reagieren. Wenn Sie dann Ihre jeweiligen Bedürfnisse erfüllen müssen, (und es ist wichtig, auch für Mütter :-), zu essen und zu trinken), dann machen Sie das deutlich und bleiben, wenn möglich, im Kontakt (z.B. im gleichen Raum essen, Toilettentür auflassen). Somit muß sich Ihre Tochter nicht getrennt erleben, kann ihren Ärger deutlich machen, auch wenn Sie bei Ihren Tätigkeiten bleiben. Somit könnte das Kind erleben und mit der Zeit lernen, dass Sie eigene wichtige Bedürfnisse haben, die Sie auch befriedigen, ohne dass Sie sich davon abhalten lassen UND ohne dass es eskalieren muß. Ich denke das Wichtigste ist, im Kontakt zu bleiben, vor allem in Streitsituationen, da der Kontaktabbruch für Kinder meist eine beängstigende Situation ist. Dr.Ludger Nohr
PPIA
Liebe Fleur85, ich kenne solche und ähnliche Situationen und kann nicht viel helfen. Ich möchte mich nur ganz herzlich für deinen Mut bedanken, die eigene Reaktion so zu schildern wie sie war! Nicht zu beschönigen und nichts wegzulassen, sondern die ganze Heftigkeit. Das trauen sich viele nicht!Temperamentvolle, intensive Kinder können einen wirklich fordern. Alles Gute für euch!
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