Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Entwicklungsschub mit 14 Monaten, wird das denn jedesmal schlimmer?Und Angst!

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Entwicklungsschub mit 14 Monaten, wird das denn jedesmal schlimmer?Und Angst!

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Hallo Dr. Posth, Lara ist 14 MOnate alt und hat mal wieder einen fürchterlichen Entwicklungsschub. Die waren bei ihr schon immer sehr extrem, aber dieses mal schlägt sie alles und ich gehe schon auf dem Zahnfleisch. Sie hat vor 3 Wochen angefangen zu laufen, hat ca. 12 neue Worte dazugelernt, setzt fast vor jedes Wort ein "der", also der Papa, der Ball...(aber nicht der Mama zum Glück *ggg*), sie versucht jede Menge neue Sachen... Allerdings macht sie all die neuen Dinge nur noch von Mamas Arm aus. Ich kann noch nicht mal mehr ohne sie auf die Toilette gehen, selbst dort will sie auf dem Arm bleiben (was sich als ziemlich kompliziert raus gestellt hat). Das würde ich ja alles noch ertragen, wenn sie nicht zusätzlich wahnsinnige Angstzustände hätte. Sie bekommt regelrecht Panik, wenn die Dusche läuft, der Staubsauger angeht, das Wasser im Brunnen plätschert, oder ein LKW vorbei fährt. Geschweige denn, ihre Angst vor dem einschlafen! Tagsüber erkläre ich ihr immer wieder, was das für Geräusche sind und das das nicht schlimm ist, aber sie schreit panisch bis gar nicht (nämlich wenn sie mal wieder keine Luft holt beim schreien) und klammert sich an mir fest, kneift vor Angst feste in meine Arme und hat richtig Panik in den Augen. Auch Abends beim einschlafen ist es ähnlich. Sobald sie müde wird, fängt sie an zu weinen. (Normalerweise legte sie sich einfach auf den Boden und ich mußte schauen, das ich sie schnell ins Bett verfrachtet habe). Wir legen uns dann mit ihr ins Bett und schmusen mit ihr und singen Schlaflieder, aber sie bekommt sofort Panik, sobald ihr die Augen zufallen. Sie fängt dann an zu brüllen und will ins Wohnzimmer laufen. Egal ob auf dem Arm, im Arm, im Tuch oder auf der Matratze, sie weint sich in unseren Armen in den Schlaf. Wir dachten auch, sie wäre vielleicht nicht müde und haben sie wieder mit ins Wohnzimmer mitgenommen, aber auch dort weinte sie dann wie verrückt. Ganz seltsam. Witzigerweise schläft sie aber dafür neuerdings fast durch und will ihre Nachtmilch nicht mehr. Wir haben alles versucht, nur der Papa, nur die Mama und beide, aber es gibt keine Unterschiede. Dafür schläft sie aber im Maxi Cosi im Auto ohne Probleme ein, aber es ist ja auch keine Lösung, wenn wir zum einschlafen jedesmal eine Spazierfahrt machen. Haben sie vielleicht noch einen rettenden Tip für uns? Viele GRüße, CAro


Dr. med. Rüdiger Posth

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Liebe Caro, das Wichtigste wird sein, daß Sie Verständnis für Laras Verhalten entwicklen und die Zuversicht sich erhalten, daß dieses Verhalten vorübergeht. Lara zeigt in Ihrer Ablösungsphase (v. ihrer primären Bezugsperson, nämlich Sie) ein Wiederaufflammen ursprünglicher Ängste. Das äußert sich so, daß sie plötzliche, schwer einschätzbare oder nur laute Geräusche mit ihrem Angstgefühl (bei den Trennungsversuchen) verbindet und diese fälschlich zur Ursache ihrer Angst macht, d.h. sie verkehrt die Angst zur Furcht. Das kann problematisch werden, wenn sich diese Furcht regelrecht festsetzt (z.B. Angstattacken vor kleinen Tierchen, bekannt sind Spinnen, etc.). Ich habe Kinder erlebt, die panisch schrien, wenn sie von Fliegen angeflogen wurden. Um Lara vor solchen Entwicklungen zu bewahren, ist es wichtig, sie mit diesen Geräuschen behutsam vertraut zu machen und ihr die noch notwendige Nähe zu gewähren. Denn sie muß ihre Angst erneut mit Ihrer Hilfe! abbauen. Dabei verhält sie sich ein wenig wie ein Baby, was wie ein Rückfall in die Anfangszeit aussieht, aber die kleine Seele hat noch keine anderen Mechanismen, mit dem Problem fertig zu werden. Gewähren Sie ihr soviel, wie Sie können, und sie werden sehen, daß die Ängste langsam verschwinden. Sonst riskieren sie, daß Lara später noch schlimmere Ängste entwickelt. Unverarbeitete Angst belastet das Unterbewußtsein in großem Maße.


Mitglied inaktiv

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Naja, das mit dem nicht mehr trinken hat sich dann wohl wieder verworfen. Lezte Nacht wollte sie dann doch wieder ihre Milch. Aber das ist kein Problem. Wollte ich nur noch richtig stellen. Mit Wasser bracuht ich ihr nämlich nachts gar nicht erst kommen *g* Viele GRüße, CAro


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