Er schien ein ruhiges, ausgeglichenes Baby und Kleinkind, allerdings mit starker Neurodermitis. Entwicklung war eher langsam im sprachlichen Bereich und gut im motorischen Bereich. Er begann mit gut über 2 Jahren langsam zu sprechen, mit 2,5 Jahren stark zu stottern. Zu der selben Zeit war die Neuro extrem stark. Die Neuro klingt langsam immer mehr ab, das Stottern ist besser, bleibt aber. Sein Wortschatz ist sehr ausgeprägt, Grammatik altersgemäß. Es scheint als ob "eine Sicherung durchgebrannt sei". Er ist zunehmend unruhig und überdreht schnell, starke Diskrepanz in seinem Verhalten einerseits - er nässt und kotet ein (war einige Wochen sauber), scheint einfache Anweisungen nur schwer zu befolgen, trotzt und wütet, ist sozial schwierig, lutscht am Daumen - und seiner intellektuellen Fähigkeit anderseits.
Mitglied inaktiv - 30.10.2006, 11:05
Antwort auf:
Einnässen, einkoten etc. bie 4 Jährigem
Hallo, die Neurodermitis oder auch endogenes (atopisches) Ekzem ist grundsätzlich eine Erkrankung mit starker emotionaler Belastung (sowohl des Kindes selbst, als auch der Eltern). In vorderster Linie stehen die pflegerischen Maßnahmen der entzündlichen Haut und die Beseitigung des Juckreizes, vor allem in der Nacht. Sekundärinfektionen müssen minutiös bekämpft werden, sonst heilt die Haut an dieser Stelle nicht. Insofern nimmt es nicht Wunder, daß sich die Entwicklung bei Ihrem Sohn schwierig gestaltet. Geringfügig andere Belastungen reichen aus, das Selbstregulationssystem, soweit es überhaupt schon in Gang gekommen ist, außer Kraft zu setzen. Wiedereinnässen und Einkoten sind typische Zeichen für einen solchen Verlauf. Sie deuten auf eine regressive Reaktion hin, wie auch das Wiederbenutzen des Nuckeldaumens.
Das Stottern hingegen wird wahrscheinlich eine andere, erbliche Ursache haben. Ich kann Ihnen von hier aus nur den Ratschlag geben, die Ursache der Regression (s. gezielter Suchlauf) aus dem Weg zu räumen und das endogene Ekzem adäquat behandeln zu lassen. Für das Stottern ist ab etwa dem 4. Lebensjahr eine spezielle Sprachtherapie sinnvoll. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 01.11.2006