Hallo Herr Dr. Posth,
ich hatte ihnen schon einmal vor längerem geschrieben bezgl. des Problems unserer mittlerweile 4-jährigen Tochter, die plötzlich wieder anfing einzunässen und einzukoten. Das Problem besteht nun schon seit 10 Monaten und nimmt kein Ende. Mittlerweile sind wir in einer Frühförderstelle in Behandlung. Die meinen Alina würde so ihre innere Anspannung loslassen, wie ein Ventil sozusagen. Sie ist tatsächlich ein Kind, das immer unter starker Spannung steht! Ist das möglich? Sie ist auch schon immer sehr zickig gewesen, flippt aus von null auf Hundert, lässt sich nichts erklären...Bei uns zu Hause ist es eher ruhiger geworden. Mein Mann hat mittlerweile ein sehr gutes Verhältnis zu ihr (was ja vorher gar nicht war, sie lehnte ihn ab) und unsere zweite Tochter (1J.) wird nun oft von ihr ins Spiel miteinbezogen!
Kann es an ihrer Anspannung liegen? Wenn ja, können wir noch etwas tun um ihr zu helfen (Entspannungsübungen?) Ich massiere sie jetzt abends immer!
Vielen Dank
Mitglied inaktiv - 29.09.2008, 13:15
Antwort auf:
Einnässen und Einkoten
Stichwort: Einkoten
Hallo, Wiedereinnässen und Einkoten, das hatte ich Ihnen sicher auch damals schon erklärt, hat etwas mit nicht gelingender Loslösung zu tun. Dass sich Ihr Mann jetzt verstärkt um seine Tochter bemüht ist also der richtige Schritt, denn der Vater sorgt im Regelfall für die Loslösung. Daneben hat das Wiedereinnässen und Einkoten häufig auch etwas mit zu früh begonnener Sauberkeitserziehung zu tun, was dazu führt, dass das Kind seine Ausscheidungen zum Trotzen und zum oppositionellen Verhalten "zweckentfremdet" (s. mein Langtext über das emotionale Bewusstsein, Teil 3).
Daher kann man versuchen, dem Kind in die Regression zu verhelfen, indem man ihm die Windel wieder anträgt, notfalls auch ein Windelunterhöschen. Da darf das Kind dann seine Ausscheidungen "reinmachen", wie ein junges Kleinkind. Ist der innere Konflikt auf diese Weise ausgelebt, wird das Kind von sich aus wieder auf diese Hilfmaßnahme verzichten wollen und jetzt bereitwillig trocken und sauber sein. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 02.10.2008