Einnässen

Frage an Ingrid Henkes Analytische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin

Frage: Einnässen

Hallo Frau Henkes, da wir nicht mehr weiter wissen, suche ich Ihren Rat zu folgendem Fall: Unser Sohn, im Februar 6 Jahre geworden, nässt sich immer noch gelegentlich ein. Nachts haben wir nachdem es wieder vermehrt angefangen hat begonnen ihn immer nochmal im Halbschlaf auf die Toilette zu setzen, womit wir gut klar kommen. Momentan ist es ehr tagsüber wieder das Problem, dass er es zu lange zurück hält und dann immer ein paar Tropfen oder auch mal mehr in die Hose geht. Heute war er z.B. nach dem Kindergarten umgezogen, weil der Erzieherin aufgefallen ist, dass seine Jeans im Schritt nass war. Ihn selbst stört es meist gar nicht, oder er schämt sich? Seit er 3 Jahre alt war, ging er eigentlich zuverlässig zur Toilette, nur gab es immer mal Rückschläge, leider bis heute. Es passiert dann über einen längeren Zeitraum (Monate) gar nicht und dann so wie momentan wieder gehäuft mehrere Tage hintereinander. Wir wissen uns einfach keinen Rat mehr. Wir sprechen ihn mehrmals drauf an, ob er zur Toilette muss, wenn er unruhig wird und es offensichtlich zurück hält. Er verneint es so lange bis es zu spät ist! Wie können wir das endlich abstellen? Vielen Dank und liebe Grüße

von Niszert am 25.03.2024, 23:00

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Antwort auf: Einnässen

Guten Tag, abstellen können Sie das Einnässen vermutlich gar nicht. Sie können Ihren Sohn jedoch darin unterstützen, das Einnässen aufzugeben. Da das Einnässen bei Ihrem Sohn nur gelegentlich auftritt, liegt dem vermutlich keine körperliche Ursache zugrunde. Sie sollten das jedoch beim Kinderarzt klären lassen. Messen Sie dem Thema nicht zuviel Bedeutung bei, damit daraus kein Machtkampf entstehen kann. Solche kurzen Rückschritte kommen bei vielen Kindern vor. Manchmal sind Kinder im Spiel zu abgelenkt oder es geht um den Abbau von Spannungen, die durch eine neue Phase der psychischen Entwicklung entstanden sind. Schicken Sie Ihren Sohn zur Toilette, wenn Sie bemerken, dass er muss, ohne das zu diskutieren. So vermeiden Sie, dass er den Harndrang verleugnen muss. Sie können mit einem Sechsjährigen auch schon besprechen, dass er die Verantwortung für seinen Toilettengang hat. Wenn er mehr dazu bereit ist, diese wahrzunehmen, müssen Sie ihn nicht mehr dazu anhalten. Das verhlift ihm zu mehr Autonomie. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes

von Ingrid Henkes am 26.03.2024

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