Bettina2891
Hallo Frau Henkes, ich würde mir gerne Ihre Meinung einholen. Mein Sohn, zwei Jahre alt, hat vor kurzem mit der Eingewöhnung in der Kita begonnen. Grundsätzlich ist er auf jeden Fall am Spielzeug beziehungsweise am Angebot der Kita interessiert. Jedoch braucht er trotz allem noch viel Nähe bei mir. Die erste Trennung verlief ganz in Ordnung. Er hat sich teilweise beruhigen lassen von den Erzieherinnen, brauchte jedoch irgendwann die Mama und ließ sich sofort von mir beruhigen. Spricht sein Verhalten für eine unsichere Bindung zu mir? Mich beschäftigt das Thema. Vielen Dank für Ihre Mühe. Freundliche Grüße Bettina Spricht
Guten Tag, das Verhalten Ihres Sohnes ist ganz normal und überhaupt kein Anzeichen für eine unsichere Bindung. Ihr Sohn war es bisher gewohnt, Neues in Ihrer Anwesenheit kennenzulernen. Er war bis zum Kitaeintritt vermutlich meist mit Ihnen zusammen und hat sich in unbekannten, neuen Situation durch Ihre Nähe sicher gefühlt. Jetzt hat er eine neue Entwicklungsaufgabe. Er soll sich neue Lebensräume zunehmend ohne Ihre Anwesenheit aneignen. Das ist keine leichte Aufgabe für einen Zweijährigen. Bei Verunsicherung greift Ihr Sohn daher zunächst auf das vertraute Muster der Beruhigung durch Ihre körperliche Nähe zurück. Je vertrauter ihm die Erzieher/innen werden, umso mehr wird er sich auch von diesen beruhigen lassen. Er zeigt ja dabei schon Ansätze. Zu Beginn können Zweijährige die entstehende Verunsicherung oft durch die Attraktivität des Angebots der Kita und der Neulust kompensieren, wie dies bei Ihrem Sohn der Fall ist. Wenn Ihr Sohn zudem noch erlebt, dass Sie ihn immer wieder abholen, die Trennung also nur begrenzt ist, wird er sich auf den Kitabesuch immer leichter einlassen können. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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