AliGismo
Liebe Frau Henkes, ich mache mir Sorgen um den Verlauf der Eingwöhnung bei der Tagesmutter meines Sohnes, im Juli 3 geworden. Er ist ein sehr sensibler, ängstlicher Junge, der viel Körperkontakt und Nähe von uns Eltern braucht. Er kam als Frühchen auf die Welt, musste Op's über sich ergehen lassen, hat sehr früh und lange gefremdelt, Schreibaby. Bis 2,5 J. häufiges nächtliches Erwachen, ich schlafe seit seiner Geburt bei ihm. Wir haben keine Familie vor Ort, aber eine sehr engagierte "Ersatzoma", die unseren Sohn seit er 15 Monate alt war bis vor kurzem 2-3x/Woche bei uns uns betreut hat, um mich zu entlasten. Zwischen seinem 2. und 3. Geburtstag kam zusätzl. eine Erzieherin 2X/Woche für 3 Std. zu uns. Das hat damals alles problemlos geklappt, allerdings gab es insbsondere bei der Ersatzoma im Frühjahr eine längere Phase, wo mein Sohn weinte und lieber bei mir sein wollte (war 3 J. in Elternzeit). Ich habe da auch teilweise nachgegeben und sie nach Hause geschickt. Seit dem 14.08. geht unser Sohn 4x/Woche von 8.30 bis 12.30 Uhr zu einer lieben Tagesmutter mit aktuell nur 3 anderen Kindern (auch eine weitere 3jährige ist dort). Kita kam für uns nicht infrage, da er so ängstlich ist, sehr lärmempfindlich, viel Nähe braucht und wir auch finden, dass eine Kleingruppe grundsätzlich besser für ihn ist. Die Eingewöhnung verlief eigentlich problemlos und alle Trennungen ohne Weinen (Tag 1-6 je 1,5 Std. mit mir im Hintergrund, er ist immer von sich aus mit den anderen im Garten gegangen, Tag 7 1.Trennung 30 Minuten, Tag 8 Trennung 1,5 Stunden, Tag 9 Trennung 2 Stunden, Tag 10/11 3 Stunden, ab Tag 12 erstmals vier Stunden alleine vor Ort. Ab Tag 14 erstmals weinen beim Abgeben, ließ sich aber noch von mir beruhigen und ich konnte ihn ohne Weinen abgeben. Seit Tag 17 jeden Tag starkes Weinen, Klammern, Schreien, Verzweiflung, i.R. schon Zuhause. An dem Tag 17 bin ich morgens eine Stunde dort geblieben, damit er sich beruhigt, aber er fand da gar nicht ins Spiel und weinte am Ende beim Abgeben trotzdem. Daher halte ich den Abschied jetzt immer kurz und verabschiede mich und gehe gleich. Er weint dann noch unter 1-5 Minuten weiter. Heute nach dem Wochenende wurde er erstmals auch nachts 3x wach/ab 4.30 Uhr komplett wach und wollte wissen, ob er zur Tagesmutter "muss". Morgens beim Abgeben hat er sich dann übergeben vor Stress. Bislang wird es also schlimmer... Wenn er erstmal dort angekommen ist, ist er zwar sehr anhänglich bei der Tagesmutter und hat Angst, wenn die anderen Kinder laut sind, aber er spielt auch fröhlich. Ich habe schon oft "Mäuschen gespielt" beim Abholen und das auch selber gesehen, dass er sich dann ganz normal und fröhlich verhält. Er isst allerdings dort sehr wenig, teils nichts (kennen wir aber auch von Besuchen woanders). Wir bemerken bei ihm Zuhause auch viele positive Entwicklungen seitdem er dort ist (Sprache, Selbstständigkeit, traut sich mehr zu etc.) Was raten Sie uns? Wie sollten wir bei dieser morgendlichen Entwicklung vorgehen? Könnte es auch eine beginnende Trennungsangst (vor dem Hintergund seiner/unserer Erfahrungen) sein? Danke für Ihre Hilfe.
Guten Tag, kann es sein, dass der schwierige Lebensstart ihres Sohnes Sie - verständlicherweise - unsicher bezüglich seiner Fähigkeiten und Kompetenzen mit herausfordernden Situationen gemacht hat? Das würde er sicherlich spüren. So könnte sich seine Ängstlichkeit verstärken. Sie erleben, wie positiv sich der Besuch bei der Tagesmutter auf Ihren Sohn auswirkt. Er weint nur kurz für einen zumutbaren Zeitraum. Das sind gute Indikatoren. Vermitteln Sie Ihrem Sohn, dass Sie ihm zutrauen, den Aufenthalt bei der Tagesmutter zu bewältigen. Es ist für ihn doch ideal dort, um sich in einer kleinen Gruppe ein Stück weit abzunabeln und in Ansätzen zur notwendigen , altersgerechten Autonomie zu finden. Sie sollten auch der Tagesmutter vertrauen, dass Sie sich gut um Ihren Sohn kümmert. "Mäuschen spielen" ist ein Hinweis auf fehlendes Vertrauen. Das braucht Ihr Sohn aber, um eine vertrauensvolle Beziehung zur Tagesmutter aufzubauen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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