NeuesMutterleben
Sehr geehrter Herr Nohr, mein Sohn ist 4,5 Monate alt und ein sehr glückliches und aktives Kind, das täglich viel lacht. Von Beginn an haben wir ihn nie weinen lassen. Ich bin im Alltag immer bei ihm und wir genießen die gemeinsame Zeit: kuscheln, Lachen, spielen, Neues entdecken. Er darf Freud und Leid ausleben, ich bin immer gleichermaßen für ihn da. Er beginnt häufig zu quengeln, wenn ich den Raum verlasse und strahlt wenn ich wiederkommen. Er akzeptiert nur bei anderen auf dem Arm zu sein, wenn ich im gleichen Raum, in seiner Nähe, bin. Wenn er bei mir auf dem Arm ist, lacht er jedoch alle Menschen freundlich an. Mit seinem Papa lacht er viel intensiver als mit mir und liebt eigentlich die ausgiebigen Papaspielzeit sehr. Wenn es allerdings ums Schlafen, Trösten, Entspannen ... geht, muss ich wieder ran. Er lässt sich von niemandem sonst beruhigen. Bei mir beruhigt und entspannt er sich sehr schnell. Es ist nur insgesamt ca. 4 mal vorgekommen, dass er nachmittags, wenn der Papa Zuhause ist geweint hat und ich nicht da war (z.B. einkaufen), sondern der Papa ihn liebevoll betreut, hat. Er hat dann aber leider solange in Papas Armen geschrien, bis ich wieder Zuhause war. Das war dann ca. nach einer Dauer von max.10-15 Minuten. An diesen Tagen hatte er mir gegenüber größere Verlustängste als an anderen Tagen. Seit kurzem weint er jedoch fast immer, wenn er mit seinem Papa alleine im Raum ist. Habe ich hinsichtlich der Bindung etwas falsch gemacht? Mfg M.
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, da ist nichts falsch, sondern es ist die manchmal leidvolle Erfahrung der Säuglinge, dass es keinen 24 Std. Kontakt wie im Bauch der Mutter mehr gibt. Diese Erfahrung können Sie nicht verhindern, aber man sollte sie in diesem Alter zu vermeiden suchen (also nicht extra Abwesenheit "trainieren"). Auch wenn Sie nicht da sind, ist Ihr Kind von einer vertrauten Person versorgt, auch wenn der Vater in diesem Moment/Alter nicht die Nummer eins ist. Das bedeutet Sicherheit, auch wenn es sie nicht von der dann erwünschten Person gibt. Und es ist auch gut, dass der Vater in dieser Funktion immer mal wieder aktiv wird, auch wenn es manchmal im Ärger des Kindes endet. Die Vertrautheit ist eine wachsende Funktion. "Hinreichend gut" sollen Mütter/Eltern sein, nicht ideal, denn das geht nicht und dieser Anspruch führt nur zur beidseitigen Enttäuschung. Dr.Ludger Nohr Bei Interesse s.a. den Text zur Bindung auf dieser Seite.
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