SaFeNi
Guten Tag, meine Tochter (3) war bis zur Geburt ihres kleinen Bruders (zu dem Zeitpunkt war sie 20 Monate) ein absolutes Mama Kind: nur ich durfte sie in den Schlaf begleiten, trösten etc. Sie hat ihren Papa nie abgelehnt, aber der ganz klare Favorit war ich. Seitdem sie große Schwester ist, hat sich das extrem verändert. Sie ist absolut auf ihren Papa fixiert, sie klebt förmlich an ihm. Diese Situation belastet mich und ich frage mich, ob ich etwas falsch gemacht habe? Zu Beginn des Zweifachmamaseins war ich manchmal etwas harsch zu ihr, aufgrund der anfänglichen Schwierigkeiten. Des weiteren konnte ich sie nicht mehr in den Schlaf begleiten, da mein Sohn anfänglich abends viel weinte. D.h Papa brachte sie ins Bett und blieb bei ihr, bis sie eingeschlafen ist. Oft rief sie in dieser Zeit nach mir, aber aufgrund des Weinens unseres Sohnes, konnte ich nicht zu ihr. Ich frage mich, ob das unsere Bindung kaputt gemacht hat. Mittlerweile bin ich wirklich verzweifelt und traurig, habe das Gefühl, alles falsch gemacht und vieles unwiederbringlich zerstört zu haben. Vielen Dank und viele Grüße!
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, Sie brauchen sich da keine Sorgen zu machen. Ihre Tochter macht das ganz richtig und wendet sich in der Bedarfssituation an den, der Zeit hat. Sie hat schnell verstanden, dass es besser ist die zweite Wahl zu "nutzen", als die erste Wahl nicht zu bekommen. Das verändert sicher die Beziehung zu Ihnen, relativiert sie, Ihre Tochter lernt, dass sie Sie nicht mehr alleine hat. Aber das Grundvertrauen, dass Sie verlässlich und vertraut sind, ändert sich dadurch nicht wesentlich. Es ist keine symbiotische Zweierbeziehung mehr, aber Ihre Tochter hat bis dahin eine gute Bindung zu Ihnen bilden können. Was jetzt nötig ist, dass Sie trotzdem immer wieder Ihre Angebote an Ihre Tochter machen, unabhängig von deren Verhalten erkennbar machen, wie wichtig sie ist und wie sehr Sie sie lieb haben. Selbst wenn sie gar nicht darauf reagieren würde, nimmt sie es wahr und speichert es in ihrer Bindungserfahrung ab. Und dann wird es wieder Zeiten geben, in denen sich die "Koalitionen" verändern, wechselnde Intensitäten stattfinden, wie das in einer Familie halt so ist. Dr.Ludger Nohr
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