Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Bindung testen

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Bindung testen

Markus-Mami

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Sehr geehrter Dr. Nohr, Ist es möglich die Bindung testen zu lassen? Sprich den Fremde Situationstest tatsächlich durchführen zu lassen? Wenn ja, wo? Mein Sohn ist 1 Jahr alt 1. Kind. Am Anfang hatte ich Angst er hätte eine unsicher vermeidende Bindung aufgebaut, weil er ließ sich von Anfang an nur beruhigen durch Flasche oder hinlegen zum schlafen, wenn er geweint hat. Wir haben von Geburt an eine Art Schlaf Training gemacht. Sprich Abends nach immer gleichem Ritual müde aber noch wach ins Bett gelegt, Spieluhr dann gegangen. Falls er geweint hat, sind wir erst nach 3 min zurück gekommen, dann wieder gegangen ohne herauszunehmen. Er hat dabei allerdings nie länger als 5 -10 min gebraucht um einzuschlafen und davon hat er auch nicht die ganze Zeit geweint. Nach wenigen Tagen hat er nicht mehr geweint. Ich habe jetzt ein furchtbar schlechtes Gewissen deswegen, war das arg schlimm für die Bindung? Mittlerweile hat gefremdelt er, seit er mobil ist mit 10 Monaten. Er bevorzugt stark mich als Mama, wenn ich gehe und er sieht es Geschrei und krabbelt hinter her. Will oft nicht zu Papa, Opa mag er gar nicht erst nach längerer Aufwärmphase. Wenn ich wieder komme begrüßt er mich aber nicht überschwänglich spielt manchmal nach kurzem Blick weiter. Insgesamt kommt er aber oft zu mir. Jetzt habe ich Angst dass die Bindung unsicher ambivalent ist.... Vielen Dank


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Hallo, entscheidend ist nicht, wie man die Bindung nennt (Kinder gehören selten zu einer Gruppe, sondern haben mehr oder weniger Anteile davon), sondern wie man sie jetzt so gestaltet, dass es bestmöglich wird. Ihr "Schlaftraining" kann zum Schlaf verholfen haben, hat aber auch Auswirkungen auf die Bindung (es gibt eben immer zwei Seiten). Dass er weint, wenn Sie gehen kann (muß aber nicht) auf eine Verunsicherung hinweisen. Und dass Kinder sich nicht immer "überschwenglich" freuen, das ist nichts Ungewöhnliches, gerade wenn sie anderweitig beschäftigt sind. Schlechtes Gewissen und Schuldgefühle sind oft schlechte Ratgeber. Versuchen Sie jetzt die Beziehung so zu gestalten, das Vertrauen und Sicherheit wachsen können, denn das ist in jedem Alter möglich. Schauen Sie nicht auf das Etikett, sondern spüren was Ihr Kind jetzt braucht und Ihre Beziehung festigt. Dr.Ludger Nohr


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