Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Bindung 4 Jähriger

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Bindung 4 Jähriger

Sonne2019

Beitrag melden

Hallo, es geht um unseren Sohn 4J. ( Schwester 7, Bruder 6Mon.). Er war immer sehr willensstark, motorisch überdurch. fit, starke Trotzphase, später Sprecher (versteckt sich hinter seiner Schwester). Ich mache mir Gedanken über unsere Bindung: Sein Verhalten machte mir die letzten Jahre zu schaffen. Er hatte sehr lange große Weglauftendenzen, keine Angst vor Gefahren usw. Das war wirklich anstrengend. Wir als Eltern mussten ihn eher an die kurze Leine nehmen. Er verstand nur Regeln mit klaren Grenzen. So langsam kann er über seine Gefühle sprechen.Es ist wirklich erstaunl. was ihn so alles beschäftigt (die Schwester machte das schon viel viel früher). Ich habe wirklich bedenken, dass wir ihn übergangen haben. Es schien immer so, als wenn ihm vieles einfach nix ausmachen würde. Er ist an sich ein fröhlicher ( wenn auch teilw. Immer noch trotziger Junge). Er hat ein liebevolles Verhältnis zu seiner Schwester und seinem Bruder (an sich herrscht bei uns zu Hause ein liebevoller Umgang, aber natürlich mit drei Kinder schon mit Zug dahinter :-/). Er kann sich für viele Dinge begeistern. Ich als Mama versuche auch mit jedem Kind mal alleine einen Ausflug zu machen. Was er aber eher nit so braucht wie seine große Schwester; aber vll. täusche ich mich. Ins Bett bringen soll ihn eher die Mama. Wobei bei uns mit dem Papa abgewechselt wird (wenn er als Schichtarbeiter zu Hause ist). Vielen Dank


Beitrag melden

Hallo, sog. Sandwich-Kinder sind immer mal wieder in Gefahr "übersehen" zu werden oder sich zumindest so zu fühlen. Dies kann als Bindungsmangel aber auch als Freiheit oder beides erlebt werden. Wenn sie sich übersehen fühlen, tun sie oft was Besonderes um aufzufallen und/oder wieder gesehen zu werden. Aber sie zeigen sich auch unberühbar und angstarm. Entscheidend ist, dass Sie das bemerkt haben und so drauf reagieren können. Das Gefühl des Kindes hat nicht unbedingt mit der Realität zu tun, es kann sich einfach so anfühlen, als sei man unwichtiger. Dies wissend ist es möglich, anders auf ihn einzugehen, ihn anzusprechen, Zeit für ihn zu haben, sich für ihn und seine Sicht der Welt zu interessieren. Dabei kann man das auch ansprechen, dass Sie das Gefühl haben, er fühle sich manchmal zurückgesetzt oder unwichtiger (was aber nicht so sei). Das hilft, das eigene Wahrnehmen des Kindes zu relativieren und gibt ihm das Gefühl, dass Sie seine Wahrnehmung (und ihn) ernst nehmen. Bindung ist etwas, was in jeder Lebensphase noch beeinflusst werden kann. Das ist wichtig zu wissen. Dr.Ludger Nohr


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Sehr geehrte Frau Henkes,   haben Sie vielen Dank für Ihre Beantwortung der Fragen in diesem Forum.   Nun zu meiner Frage: Meine Tochter ist 9 Monate alt und sehr häufig ein quengeliges Baby. Sie ist sehr auf mich bezogen und hat mal mehr, mal weniger starke Phasen des Fremdelns. Leider gibt es nunmal auch Momente, in denen sie vom ...

Liebe Frau Henkes Vielen Dank für Ihre Arbeit in diesem Forum. Mich beschäftigt schon länger etwas, mal mehr, mal weniger.  Unsere Tochter ist 12 Monate alt und die ersten 10 Monate war ich Vollzeit mit ihr zu Hause. Sie ist ein total fröhliches Kind, schläft gut, isst gut (und nahezu alles) und läuft seitdem sie 10 Monate alt ist. Ein rich ...

Meine Frau und ich habe eine 16 Monate alte Tochter. In der Beziehung kam es oft zu Streit durch Fehlverhalten meinerseits. Ich habe mich so sehr auf mich selbst konzentriert, dass ich meine Frau alleine gelassen habe mit allen Situationen und schaffe es nun auch nicht zu entlasten. Sie ist sehr liebevoll und fürsorglich zu unserer Tochter, ist im ...

Liebe Frau Henkes, ich bin 38 Jahre alt, Mutter dreier Kinder (1, 4 und 7 J. alt) und leide selber unter einer generalisierten Angststörung und aktuell einer mittelschweren Depression. Vor 20 Jahren habe ich bereits eine Verhaltenstherapie gemacht, die auch vorerst gut half. Jedoch war die Zeit seit meiner ersten SS vor 8 Jahren geprägt von Äng ...

Mein Sohn ist ein absolutes Wunschkind und ich wusste von Anfang an um die Wichtigkeit sich feinfühlig und voller Liebe mit ihm zu beschäftigen und prompt auf seine Bedürfnisse einzugehen, um eine sichere Bindung aufbauen zu können. Leider entwickelte ich nach einer sehr schwierigen Geburt, bei der ich fast verstorben wäre, auch noch eine postnat ...

Sehr geehrte Frau Henkes, ich mache mir Sorgen um die Bindung zwischen meiner 10 Monate alten Tochter und mir.  Schon im Krankenhaus hat meine Tochter mit mir keinen Blickkontakt aufgenommen, dafür aber mit dem Papa, der sie anfangs allein mit dem Fläschen fütterte, da ich Stillprobleme hatte. Noch lange Zeit danach hat sie nur den Papa ange ...

Guten Tag, momentan befindet sich meine Tochter (21. Monate)  in der Eingewöhnung (Berliner Modell). Die ersten beiden Tage hat sie sich quasi direkt auf die Erzieherinnen eingelassen und eine Stunde gespielt+ sich nicht für mich interessiert (auch nicht wirklich geschaut); am Ende konnte ich sie zumindest ohne Protest nehmen und gehen. Am d ...

Liebe Frau Henkes, ich betreue mein Baby aktuell in Elternzeit zuhause, muss aber für 2 Monate wieder Vollzeit arbeiten gehen, wenn unsere Tochter 1 Jahr alt wird. In diesen 2 Monaten übernimmt mein Mann die Betreuung zuhause(er ist derzeit voll berufstätig, aber kümmert sich sonst viel um unsere Tochter) und danach nehme ich wieder Elternzeit. We ...

Guten Tag,   ich hatte eine schwere Schwangerschaft, viele fachzentren immer wieder die Aussage alles sei topp obwohl ich spürte dass es das nicht ist. Letztlich kam meine Tochter /unterversorgt zur welt.  Es war eine schwere Zeit und es gibt keine einzige schöner Erinnerung für mich an diese Zeit… nach der geburt gings ähnlich weiter die ...

Sehr geehrte Frau Henkes, seit geraumer Zeit beschäftigt mich das Verhalten unserer Tochter (15 Monate) sehr und bevor ich mich mit weiterer Google Recherche verrückt mache, wollte ich Ihnen gerne meine Beobachtungen schildern: Sie war schon immer sehr umgänglich mit fremden Personen und "pflegeleicht". Allerdings frage ich mich mittlerwe ...