Hallo, wir sind seit drei Wochen zu viert. Unsere große Tochter (20 Monate) hat sich auch sehr auf ihre kleine Schwester gefreut und zeigt bis heute reges Interesse an ihr. Sie will sie immer wieder streicheln, sie auf den Schoß nehmen und ist an allem interessiert, was sie so macht. Wir geben unsere Große seit einem Alter von 18 Monaten dremal die Woche für einen halben Tag zur Tagesmutter. Sie hat sich dort gut eingewöhnt und geht gerne dort hin. Eigentlich hätte ich sie später dort angemeldet, aber ich hatte das Gefühl sie braucht andere Kinder um sich und ich wollte die Eingewöhnung von der Geburt der anderen Tochter trennen. Hier scheint alles in Ordnung zu sein. Schon zum Ende der Schwangerschaft hat unsere Große mehr und mehr ausgenutzt, dass ich aufgrund meines großen Bauches nicht mehr hinter ihr her kam. Mama konnte nicht mehr alles mit ihr unternehmen und musste wohl auch mehr verbieten (sie wurde auch immer gewitzter und neugieriger). Ich bemühe mich, das "Nein" auf Dinge zu beschränken, die ihr schaden können. Die Reaktion war dann irgendwann, mich zu schlagen, wenn sie mit Protest nicht weiterkam. Mittlerweile versucht sie das auch bei meinem Mann und jetzt schlägt sie auch ihre kleine Schwester. Ganz offensichtlich immer dann, wenn sie ihren Willen nicht bekommt bzw. nicht verstehen kann, WARUM sie ihren Willen nicht bekommt. Dabei versucht sie uns dann zu verletzen. Ihr Ziel ist dabei nicht, ihrer Schwester weh zu tun. Ich habe schon versucht, ihr das zu erklären, dass sie die Schwester dabei heraushalten muss, aber das kommt nicht bei ihr an. Das zweite Problem ist, dass sie bei uns keinen MIttagsschlaf mehr machen möchte und auch abends nicht zur Ruhe kommt. (Bei der Tagesmutter und bei dem regelmäßigen Besuch bei der Oma ist das kein Problem.) Wir hatten damit bisher nie Probleme. Wir hatten schöne Einschlafrituale. Erst Schlafanzug an, dann gemütlich lesen oder Kinderlieder singen und dabei eine Milchflasche, dann Zähneputzen (ging sogar mitlerweile auch ganz problemlos) und dann ins Bett. Seit ihre Schwester da ist, geht sie zwar meist bereitwillig mit ins Kinderzimmer, lässt sich umziehen, sitzt mit der Milchflasche noch beim Lesen und geht auch meist ins Bett, dreht dann aber erst so richtig auf. Ich muss dazu sagen, dass sie körperliche Nähe bisher nicht mochte, und auch erst mit 12 Monaten Nähe gesucht hat, um einzuschlafen. Da ich ihr abends die Nähe nicht verweigern wollte, habe ich mich mit ihr zum Schlafen hingesetzt. Zunächst durfte das auch ihr Vater, aber mit fortschreitender Schwangerschaft durte das nur noch ich. Jetzt ist es fast egal, wer bei ihr bleibt, sie kommt nicht zur Ruhe und dreht auf. Sie rennt in ihrem Bett rum, klettert aus dem Bett raus, versucht aus dem Kinderzimmer zu flüchten und ist dann irgendwann "auf 180", dass an Schlafen nicht mehr zu denken ist. Wenn ich das Zimmer verlassen muss, weil die Kleine weint und gestillt werden will, geht das fünf MInuten mit ihrem Vater gut, dann steigert sie sich erst so richtig ein, dass ich wieder zu ihr kommen muss. Denn Raum zu verlassen und sie allein einschalfen zu lassen, ist schier unmöglich. Sie würde sofort aus dem Zimmer gerannt kommen. Wie begegne ich dem Schlagen und wie finde ich zurück zu einem ruhigen Einschlafritual? Mir ist bewusst, dass die Ankunft der kleinen Schwester der Auslöser ist, aber daran ist nun nichtszu ändern. Wie mache ich ihr klar, dass sie mir noch genauso wichtig ist wie vorher? Danke für Ihre Einschätzung und Tipps Andrea
von Babyhaar am 09.06.2014, 23:58