Kita-Eingewöhnung

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Kita-Eingewöhnung

Liebe Frau Schuster, zunächst entschuldigen Sie die lange Email!!! Meine Tochter ist 12 Monate alt und seit 2 Wochen befinden wir uns in der Kita-Eingewöhnungsphase. Ich muss leider wieder in den Job zurück und daher haben wir keine andere Wahl als die frühe Fremdbetreuung. Bisher haben wir unsere Tochter sehr bindungsorientiert (nie schreien lassen, schnelle Bedürfnisbefriedigung, schläft neben mir im Elternschlafzimmer, viel getragen) "erzogen". Sie ist ein freundliches Baby. Auf meinem Arm und in meiner Nähe ist sie auch neugierig auf andere Menschen & winkt oder nimmt Kontakt auf. Aber wenn was ist, dann kommt sie sofort zu mir und beruhigt sich dann bei mir sofort. Generell bleibt sie gern immer in meiner Nähe. Ich habe 8 Wochen für die Eingewöhnung. Die Kita ist sehr gut und ich habe mich selbst dort wohl gefühlt. Meine Nichte war auch dort und die Erzieherinnen sind sehr bemüht und liebevoll. Die Gruppe wird mal aus 12 Kindern bestehen (2-3 Betreuern). Aktuell sind erst 3 Kinder dort. Meine Tochter hat "Angst" vor einem kleinen Jungen, der 11 Monate alt ist und sich viel mit "Schreien ausdrückt". Er weint nicht, aber wenn er sich freut, aufgeregt ist, schneller seine Banane möchte, Kinder "anspricht" kreischt oder schreit er eben. Davor hat sie so Angst, dass sie sofort anfängt zu weinen, vorallem wenn sie nach 1 Stunde dort sein auch müder wird. Am Anfang geht es immer noch. Selbst wenn sie auf meinem Arm ist und ich kann sie sonst immer beruhigen, weint sie dann, wenn der Junge so kreischt bzw. laut ist / aufschreit. Dadurch haben wir es bisher so gemacht, dass wir uns die ersten 1,5 Wochen nicht getrennt haben. Ich war immer dabei. Muss aber auch sagen, dass ich nicht nur irgendwo sitze sondern recht aktiv dabei bin (eher wie im Krabbelkurs, da auch die 2. Erzieherin grad krank ist und ich dann eben mehr mache, wenn die andere Erzieherin beschäftigt ist). Ich füttere sie, wickel sie, spiele mit. Nehme sie auf den Arm, wenn sie weint. Aber sie fängt auch langsam an, die Erzieherin anzulachen, neben ihr zu spielen, auch mal mit ihr zu spielen und beim Tschüss sagen streckt sie auch schon mal die Hand hin. Erst gestern und heute haben wir für 1-4 Minuten eine Trennung gewagt. Sie weinte gleich, lies sich aber ablenken, dann fiel ihr es wieder ein und sie weinte. Blöd war, dass genau der Junge dann wieder kreischte und sie in einem beruhigtem Moment durch ihn anfing zu weinen. Ich bin dann immer schnell wieder rein, halt ein "Toilettenbesuch" lang. Ich habe gefragt, ob nicht eine andere Erzieherin für die Trennungsmomente im Raum sein kann, damit die anderen Kinder (mehr der Junge) abgelenkt werden und meine Tochter die ersten Trennungen nur mit der Erzieherin erleben kann. Aber das geht grad nicht. Die 2. Erzieherin kommt erst übernächste Woche wieder, dann muss sie diese aber wieder "neu" kennen lernen. Ich muss sagen, dass mir das Herz weh tut, dass sie es durch den Jungen mit der Eingewöhnung schwerer hat. Es ist also nicht nur die Trennung von mir, die sie kennen lernen muss, sondern auch noch die Angst vor dem Krach des Jungen. Wenn der Junge sie mal "haut" ist ihr das egal, es GEHT NUR UM DEN AKUSTISCHEN KRACH, den er macht. Gegenüber Krach war sie schon immer empfindlich. Wir haben zu Hause auch kein anderes Kind, wodurch es auch immer recht still war. Ich kreische zur Übung jetzt auch schon mal zu Hause ;-), hab den Eindruck, dass es anfangs in der Kita seit dem auch etwas besser ist. Aber halt spätestens nach 1-1,5 h dort sein, ist es ihr wieder zu viel. Haben Sie Erfahrungswerte, wie schnell sich Kinder an den "Krach" gewöhnen? Denken Sie, dass 8 Wochen Gesamteingewöhnungszeit (haben ja noch 6 Wochen vor uns und der Papa könnte zusätzlich noch 1 Woche ranhängen) da schon gut helfen werden? Wann würden Sie mit den Trennungen starten bzw. sollte man erst für das Gewöhnen an den Jungen sorgen. Ich versuche auch positiv zu bleiben, da Kinder dies ja spüren. Aber heute lief es nicht so gut und irgendwie habe ich die ganze Zeit seit dem einen Kloß im Hals. Aber werde mich übers WE wieder motivieren, eine positive Ausstrahlung zu haben und sage immer, d. die Kita toll ist. Herzlichen Dank für Ihre HIlfe. lg Ankup

von Ankup am 28.09.2012, 13:55



Antwort auf: Kita-Eingewöhnung

Hallo Ankup Bitte bleiben Sie unbedingt bei der positiven Beschreibung des Kita-Aufenthaltes. Informieren Sie Ihre Tochter immer mal wieder dass der Junge nicht weint, bzw. nicht traurig ist sondern nur Spaß am Schreien hat. Lassen Sie Ihre Tochter einmal zurückschreien und freuen Sie sich daran. Da Ihre Tochter bereits jetzt auch schon mal vorsichtig auf die Erzieherin zugeht, sie anlächelt, ihr die Hände entgegenstreckt, werden meiner Meinung nach die 8 Wochten zur Gewöhnung ausreichend sein. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 28.09.2012



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