Sehr geehrte Frau Ubbens ! Auf diesem Weg erhoffe ich mir einen Rat von Ihnen. Unsere Tochter ist fast 5 Jahre alt , im Mai ist sie grosse Schwester geworden. Insgesamt ist sie ein sehr aktives und willenstarkes Kind (also da wo sie sich sicher fühlt, testet sie gerne ihre Grenzen aus ). Im Kiga - soweit dieser wegen Corona und zuletzt Ferien stattfand gab es keine Probleme. Unser Hauptproblem ist aktuell, dass sie sich fast allem widersetzt. Sei es Anziehen, Zähneputzen, Fertigmachen usw. Ich versuche ihr in gewissem Rahmen entgegen zu kommen in dem ich sie z. B die Kleidung aus zwei Vorschlägen aussuchen lasse. Leider kann sie nicht auf diese Kompromisse eingehen. Irgendwie bin ich es dann auch leid und verliere schnell die Geduld. Natürlich mache ich mir auch Sorgen dass sie mir gegenüber den Respekt verliert wenn ich allem nachgebe, nur damit es nicht zu Streit kommt. Wenn sie wütend ist ,heult und schreit sie als wäre sie nicht sie selbst. Sie wird mir gegenüber auch agressiv und haut nach mir. Mich macht diese Situation sehr betroffen . Ich weiss, dass es für sie nicht leicht ist mit dem kleinen Bruder (Stillkind), kein Sportverein, Einschränkungen durch Corona. Zu allem Übel wurde mein Mann an der Schulter operiert so dass er weder den kleinen versorgen kann noch mit der grossen Dinge unternehmen kann. Zum Glück haben wir Entlastung durch meine Eltern, die viel mit ihr unternehmen (Badesee, Radtour usw). Trotzdem braucht sie mich als Mutter ja auch Abends beim ins Bettgehen eskaliert die Situation meist völlig. Sie durfte seit der Schwangerschaft mit im Ehebett schlafen ( sie hatte zwar ein neues Hochbett bekommen in dem sie zuvor auch geschlafen hat aber es natürlich auch schwer zu verstehen, dass nur das Baby bei uns im Schlafzimmer schläft). Sie zieht das abendliche Ritual aus Geschichte lesen, Schlaflied singen und kuscheln so dermaßen in die Länge und beschäftigt mich noch mit x - Wünschen (noch was trinken , noch mal Toilette). Wenn ich all diese Klippen umschifft habe, haut sie aus dem nichts Kraftausdrücke raus um mich zu provozieren oder an sich zu binden. So lange bis ich dann sage , dass jetzt Schluss ist und das Zimmer verlssse. Dann brüllt sie wie am Spieß . Unnötigt zu sagen dass ich mich vor der Nachbarschaft schäme und der kleine natürlich auch völlig durch den Wind ist. Als Konsequenz haben wir sie wegen der Schreierei gestern in ihr Bett geschickt zum schlafen. Ich bin mittlerweile soweit, dass ich ihr abends keine Geschichte usw. mehr vorlesen mag da sie so oder so brüllt. Aber eigentlich macht mich das sehr traurig , weil ich ihr so gerne auch exklusive Mama Zeit geben möchte. Haben sie Tipps wie ich das Abendritual entspannter gestalten kann ? Ich habe Angst davor dass sie weiterhin so trotzig und wütend ist und dass das unsere Bindung nachhaltig schädigt, wenn ich auch wütend bin aber ich kann einfach nicht mehr so weiter machen. Danke , LG J.
von jules21 am 17.08.2020, 09:53