21 Monate altes Kind extreme Trotzphase

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: 21 Monate altes Kind extreme Trotzphase

Hallo. Ich bin etwas ratlos bei der Erziehung unseres Sohnes. Vor 2 Wochen bekam er das erste Mal einen Wutanfall. Ich habe ihm etwas verboten und nachdem er nicht hören wollte, habe ich ihn genommen und weggehoben von dort, wo er nicht hin hätte sollen. Da ist er dann komplett durchgedreht. Er brüllt bis zu einer Stunde durch, wenn er sich über etwas ärgert. Es kommt jetzt auch immer häufiger vor.. manchmal haben wir mehrmals täglich solche Situationen, die ihn aufregen. Wenn man ihn dann hoch nimmt oder ins Auto setzt, wird alles noch schlimmer. Für mich sind Erledigungen mit ihm kaum mehr machbar.. ich bin im 7. Monat schwanger und er möchte momentan meistens nicht ins Auto einsteigen...(zuerst nicht wegfahren, dann nicht nachhausefahren) und dann läuft er einfach davon. Wenn ich ihn nehme, schlägt er um sich und ihn ins Auto zu setzen ist ein Kraftakt. Dann brüllt er wieder bis er fast keine Luft mehr bekommt und wenn wir dann stehenbleiben möchte er wieder nicht aussteigen und schickt mich immer weg. Ich stehe dann teilweise eine halbe Stunde bei seinem Sitz und versuche ihm zu erklären, dass er bei 35 Grad nicht im Auto sitzen bleiben kann. So, nun zu meiner eigentlich Frage. Ich habe gelesen, man soll das Verhalten ignorieren. Zuhause kann ich ihn natürlich einfach toben lassen und nicht auf sein Verhalten eingehen, aber meist oder oft passiert das unterwegs, was macht man da? Was auch dazukommt, er testet wirklich enorm seine Grenzen aus. Gestern hat er mich ständig mit Spielzeug beschossen...wenn ich ihm etwas verbiete und ihm erkläre, dass er das nicht darf, macht es ihm noch mehr Spaß. Nachdem er dann nicht aufgehört hat mich mit Sachen zu bewerfen, hab ich ihn ins Badezimmer gestellt und gesagt er darf erst wieder raus spielen, wenn er damit aufhört, da er mir weh tut. Daraufhin rastet er dann natürlich wieder komplett aus. Ist es normal, dass Kinder so sehr ihre Grenzen austesten? Also ich versuche echt immer ruhig zu bleiben und durchzuatmen, aber gestern hat er mich echt oft zum Weinen gebracht. Ich konnte irgendwann einfach nicht mehr. Er hört halt einfach wirklich gar nicht mehr auf mich. Wenn ich ihm sage er darf nicht ins Blumenbeet steigen, trampelt er rein, wenn ich ihm sage er darf nicht mit Spielsachen gegen die Glasvitrine hämmern, hämmert er immer stärker.... und ich bin jedesmal hilflos. Ich erkläre ihm auch warum man das nicht darf....aber er lächelt mich immer nur an. Auch wenn ich dann irgendwann sehr laut werde. Würde mich über Tipps wirklich sehr freuen. Ich weiß momentan gar nicht wie das erst werden soll, wenn das Baby auch noch da ist :-(

von dani1701 am 02.09.2015, 11:48



Antwort auf: 21 Monate altes Kind extreme Trotzphase

Liebe dani1701, Ihr Sohn steckt in einer ganz normalen Entwicklungsphase, in der er seine Grenzen und die Wirkung eines NEINs immer wieder testen muss. Zudem weiß er derzeit oft selbst nicht, was er wirklich möchte. Er hat entdeckt, dass er Entscheidungsmöglichkeiten hat, weiß aber noch nicht adäquat damit umzugehen. Nehmen Sie Ihrem Sohn die Entscheidung ab, ins Auto steigen zu wollen, in dem Sie ihn beispielsweise schon in der Haustür auf den Arm nehmen, wenn denn das Auto nicht allzu weit weg steht, damit er erst gar nicht weglaufen kann. Hämmert er gegen die Vitrine, dann nehmen Sie ihn gleich beim ersten NEIN von dort weg. Warten Sie erst gar nicht seine Reaktion auf Ihr NEIN ab. Ebenso in ähnlichen Situationen. Ignorieren Sie die Trotzanfälle nicht gänzlich. Sie dürfen Ihrem Sohn gerne daraus helfen, wenn er es zulässt. Vielleicht lässt er sich locken, wenn Sie sich mit seinem Lieblingsbuch auf´s Sofa setzen oder sein Lieblingsobst in Sichtweite auf den Tisch stellen etc. Ihren Sohn ins Badezimmer zu stellen oder ins Kinderzimmer versteht er noch nicht. Er sieht es noch nicht als Konsequenz auf sein Handeln. Vielmehr fühlt er sich mißverstanden und tobt daraufhin noch viel mehr. Besser ist, Sie verlassen kurzzeitig den Raum. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 02.09.2015



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