Ultraschall in der Schwangerschaft

Ultraschall in der Schwangerschaft

© Adobe Stock, Hannes Eichinger

"Ein Fenster im Bauch - das wär's!" Manche Schwangere würden ihr Baby gerne schon vor dem Tag seiner Geburt sehen. 

Eine moderne Technik macht das zumindest ein Stück weit möglich: der Ultraschall. Viele Eltern warten deshalb schon sehnsüchtig auf die erste Ultraschalluntersuchung ihres Kindes. Gerade die künftigen Väter, denen der körperliche Bezug zum Baby fehlt, freuen sich oft über den Anblick ihres ungeborenen Kindes. Es fällt ihnen auf diese Weise leichter, eine erste Bindung zu ihm aufbauen.

So funktioniert Ultraschall (Sonographie)

Das Bild gebende Verfahren arbeitet mit für Menschen unhörbaren Schallwellen. Diese werden von Fruchtwasser, Knochen und Muskelgewebe unterschiedlich zurückgeworfen. Die aufgenommenen Echos werden in Lichtpunkte umgerechnet. Auf dem Monitor ergeben sie ein Schwarz-Weiß-Bild des Babys und seiner inneren Organe. Daraus lassen sich wichtige Rückschlüsse über den Verlauf der Schwangerschaft und die Entwicklung des Kindes ziehen. Allerdings ist dabei immer auch ein bisschen Glück mit im Spiel: Schläft das Baby während der Untersuchung oder liegt es mit dem Rücken zum Schallkopf, muss es der Arzt ein anderes Mal wieder versuchen.

Die Vorteile der Ultraschalltechnik

Mit ihrer Hilfe lassen sich viele Faktoren, die für die gesunde Entwicklung des Babys und den guten Verlauf der Schwangerschaft wichtig sind, einfach und schnell kontrollieren, z.B.:

  • die kindliche Herztätigkeit
  • die Anzahl der Kinder
  • die Fruchtwassermenge
  • Lage und Größe des Mutterkuchens (Plazenta)
  • Größe und Wachstum des Kindes
  • der ungefähre Entbindungstermin

Auch zum Ausschluss von Fehlbildungen nutzen Ärzte die Sonographie.

Was geschieht bei der Untersuchung?

Sie ist sowohl durch die Bauchdecke als auch von der Scheide her möglich, die werdende Mutter liegt dabei auf dem Rücken. Vor der zwölften Schwangerschaftswoche ist die Untersuchung von der Scheide aus üblich. Bei der "Vaginalsonographie" führen Arzt oder Ärztin einen kleinen Schallkopf durch die Scheide nah an die Gebärmutter heran. Das erlaubt Bilder von sehr guter Qualität, weil sich alle Strukturen sehr stark vergrößert darstellen lassen. Den vaginalen Ultraschall nutzen Ärzte, um zu bestätigen, dass eine Schwangerschaft besteht und um zu prüfen, wo sich die befruchtete Eizelle eingenistet hat.

Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft wird der Ultraschall meistens über die Bauchdecke gemacht. So lassen sich größere Bereiche überblicken. Zuerst verteilen Arzt oder Ärztin immer etwas Gel auf dem Bauch der werdenden Mutter. Es sorgt dafür, dass der Schallkopf sanft über die Haut gleitet und die Schallwellen leichter ins Körperinnere gelangen.

Gibt es Risiken?

Nach heutigem Wissen sind Ultraschalluntersuchungen für Mutter und Kind unschädlich. Anders als eine Röntgenuntersuchung setzt Ultraschall nur sehr geringe Mengen an Energie frei, die sich auch nicht im Gewebe anreichern. Allerdings finden manche Frauen die vaginale Untersuchung nicht so angenehm.

Drei wichtige Termine

Die Richtlinien für die Vorsorge in der Schwangerschaft sehen drei Ultraschalltermine vor. Ob weitere sonographische Untersuchungen notwendig sind, entscheidet der behandelnde Arzt. Sind sie medizinisch notwenig, übernimmt die Krankenkasse auch dafür die Kosten. Schwangere, die auf eigenen Wunsch einen zusätzlichen Ultraschall machen lassen, müssen dafür mit 25 bis 40 Euro rechnen.

Die erste Untersuchung (zwischen 9. und 12. Woche): Beim ersten Ultraschall-Check halten Arzt oder Ärztin nach dem Embryo in der Fruchtblase Ausschau. Im Ultraschall ist bereits das Schlagen des kleinen Herzens zu sehen. Zeigen sich auf dem Monitor mehrere pulsierende Punkte, handelt es sich um Mehrlinge. Außerdem grenzt der Arzt das Alter des Ungeborenen ein, indem er dessen Länge misst und mit Durchschnittswerten auf einer Tabelle vergleicht. Die Ergebnisse werden in den Mutterpass eingetragen.

Die zweite Untersuchung (zwischen der 19. und 22. Woche): Nun bietet sich dem Arzt oder der Ärztin schon ein viel deutlicheres Bild. Deshalb ist dieser Check die größte und wichtigste reguläre Ultraschalluntersuchung in der Schwangerschaft. Sie dauert daher auch meistens etwas länger. Diesmal lassen sich auch die Nabelschnur, der Sitz des Mutterkuchens (Plazenta), die Menge des Fruchtwassers und der Gebärmutterhals (Zervix) beurteilen. Der Arzt untersucht alle kindlichen Organe, misst schließlich Kopfdurchmesser, Brustumfang und Länge des Kindes. So lässt sich dessen Entwicklungsalter zuverlässig feststellen, eventuell wird der Geburtstermin noch einmal entsprechend korrigiert. Wieder wird alles in den Mutterpass eingetragen.

Die dritte Untersuchung (zwischen der 29. und 32. Woche): Erneut untersuchen Arzt oder Ärztin die Organe des Babys, messen es und grenzen sein vermutliches Geburtsgewicht ein. Sie kontrollieren die Lage des Kindes, den Sitz des Mutterkuchens, die Fruchtwassermenge und den Gebärmutterhals. Die meisten Babys haben zu diesem Zeitpunkt bereits mit dem Kopf nach unten im Becken der Mutter "eingeparkt". Liegt das Baby jedoch ungünstig oder bildet die Lage der Plazenta ein Risiko, könnte ein Kaiserschnitt nötig werden. Gut, wenn Eltern und Ärzte sich rechtzeitig darauf einstellen können.

Ergeben sich beim regulären Ultraschall Auffälligkeiten, folgt häufig die Überweisung der werdenden Mutter an ein spezielles Diagnosezentrum. Denn die Interpretation auffallender Ultraschallergebnisse erfordert neben sehr viel praktischer Erfahrung eine besondere Sachkenntnis der kindlichen Anatomie. Das ist für die betroffenen Frauen und ihre Partner zwar zunächst etwas aufregend. Doch zum Glück stellt sich meistens bald heraus, dass alles in Ordnung ist. Die Spezialisten setzten zwei spezielle Ultraschall-Methoden ein: Doppler-Ultraschall und das Organscreening zur Organuntersuchung.

Zuletzt überarbeitet: Januar 2019

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