Die besondere Bedeutung von Folat

Folat in der Schwangerschaft

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Bereits bei einem Kinderwunsch ist es wichtig, dass Frauen genügend Folat, welches auch als Folsäure bezeichnet wird, aufnehmen. Denn mit diesem wichtigen B-Vitamin wird der Körper gut auf die Schwangerschaft vorbereitet.

Die ausreichende Versorgung mit Folat kann beim Kind Neuralrohrdefekte, sprich Fehlbildungen am Rücken verhindern. Dazu muss im Körper der werdenden Mama aber schon in den ersten Schwangerschaftswochen genügend Folat zur Verfügung stehen. Die Neuralrohrdefekte entwickeln sich bereits ab der zweiten Schwangerschaftswoche - wenn ein Mangel an Folat besteht.

Folat - ein Mangel kann Fehlbildungen verursachen

Folat ist bei den Wachstumsprozessen, an der Zellteilung und Zellentwicklung, an der Bildung von Blut und der DNA sowie dem Eiweißstoffwechsel beteiligt. Als Neuralrohrdefekt wird beispielsweise ein "Spina bifida", ein "offener Rücken" bezeichnet, die häufigste Fehlbildung, welche durch einen Mangel an Folat verursacht wurde. Diese Störung oder andere schwere Fehlbildungen im Bereich des Rückenmarks und des Gehirns können sich entwickeln, wenn sich das Neuralrohr nicht komplett schließt. Die kritische Phase ist bereits zwischen dem 22. und 28. Tag nach der Empfängnis beendet, in dieser Zeit schließt sich das Neuralrohr.

Folat in der Nahrung

Folat gehört zur Gruppe der B-Vitamine, welches der Körper nicht selbst herstellen kann. Deshalb muss es grundsätzlich und vor allem aber regelmäßig aufgenommen werden. Besonders reichhaltig ist es in Spinat, Brokkoli, Rosenkohl und Blumenkohl, Blattsalaten, Nüssen und Vollkorngetreide enthalten. Auch in Mangos, Erdbeeren und Apfelsinen kommt Folat vor. Jedoch ist Folat aus der Nahrung empfindlich: Bei längerer Lagerung und bei höheren Temperaturen wie beim Garen der Lebensmittel wird es schnell zerstört. Dazu ist Folat wasserlöslich. Um das Vitamin möglichst gut zu erhalten, sollte Gemüse demzufolge nur bei geringer Hitze und in wenig Wasser möglichst schonend und kurz gegart werden.

Der Tagesbedarf eines Erwachsenen liegt nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung bei 300 µg Folat. Aber vier von fünf Menschen in Deutschland nehmen zu wenig Folsäure auf. Deshalb ist es empfehlenswert schon vor Eintritt einer Schwangerschaft, also nach dem Absetzen der Verhütungsmittel bestenfalls mit einer erhöhten Zufuhr von 800 µg Folat zu beginnen, um ein Defizit auszugleichen und optimale Bedingungen zu schaffen.

Forschung empfiehlt einhellig: Nahrungsergänzung mit Folat

Ist die Schwangere von Anfang an gut mit Folat versorgt, so schützt dies maßgeblich vor den Fehlbildungen am Rücken. Deshalb wird Frauen mit Kinderwunsch und Schwangeren empfohlen, zusätzlich Folat in Tablettenform zuzuführen. Mit einer zusätzlichen Einnahme kann das Risiko ganz unkompliziert, aber grundlegend gesenkt werden.

In der Regel benötigen Frauen mit Kinderwunsch pro Tag 400 µg Folat. Um diese Menge allein über die Nahrung aufzunehmen, müssten sie täglich 10 kg Äpfel, 1,3 kg Orangen oder 700 g Blattspinat essen. In der Schwangerschaft haben Frauen dann einen Tagesbedarf von 550 µg Folat. Deshalb empfehlen Mediziner, sowohl Gynäkologen als auch Kinderärzte, zusätzlich zu folsäurehaltiger Ernährung Folat als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Zu den Präparaten können Gynäkologen, aber auch Apotheker eine umfassende Beratung abgeben.

Möchten Sie Ihr Wissen testen? Hier haben wir ein kleines Folsäure-Quiz.

Zuletzt überarbeitet: Juni 2016

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