Baby mit Stehhaaren

© Adobe Stock, matka_Wariatka


Babys Entwicklung
im 1. Lebensjahr
mit 4 bis 6 Monaten


Sinne

Mit allen Sinnen dabei

Ihr Kind ist nun vier bis sechs Monate alt und bereit, die Welt zu erobern. Mit jedem Tag wachsen seine Fähigkeiten in schier unglaublichem Ausmaß. Ihr Baby hört und sieht immer besser, das unterstützt und fördert seine wachsende Mobilität.

Wie Ihr Baby jetzt sieht

  • Sehvermögen

    Wenn Sie Ihr Baby beobachten, werden Sie bemerken, dass Ihr Kind genauer hinschaut als bisher. Ein Spielzeug etwa wird Ihr Kind konzentriert anstarren. Selbst schnelle Bewegungen im Raum oder einen vorbeirollenden Ball kann Ihr Kleines jetzt immer besser mit den Augen verfolgen. Entsprechend macht seine Auge-Hand-Koordination große Fortschritte: Einen Gegenstand, der ihm gefällt, gezielt mit den Händen zu greifen - das gelingt Ihrem Baby bereits erstaunlich oft.
  • Farben- und Formensehen

    Auch kompliziertere, kleinteilige Muster erregen nun zunehmend die Aufmerksamkeit Ihres Babys. Ihr Kind kann außerdem die Feinheiten verschiedener Farben und Farbschattierungen besser unterscheiden. An Dingen, die ihm gefallen, kann sich Ihr Kleines fast nicht satt sehen. Bieten Sie ihm darum reichlich Augenschmaus: ein neues Bild an der Wand neben der Wickelkommode oder an der Decke darüber, erste Bilderbücher mit großformatigen, bunten Bildern, ein neues Mobile.

    Tipp: Darf ein Baby schon Fernsehen schauen? Nein, sagen Experten übereinstimmend, das sollte es nicht. Bereits mit etwa vier Monaten reagieren Babys auf einzelne Fernsehbilder. Doch sie können die vielen intensiven Reize überhaupt noch nicht verarbeiten. Die Folge können verstärkte Unruhe, Überdrehtheit oder Einschlafstörungen sein.

    Versuchen Sie, Ihr Baby in einem anderen Raum zu beschäftigen, wenn ältere Geschwister oder andere Familienmitglieder vor dem Fernseher sitzen. Auf keinen Fall sollte der Fernseher den ganzen Tag im Hintergrund laufen. Das tut Kindern nicht gut.

Wie Ihr Baby jetzt hört

Das Hörvermögen Ihres Kindes macht in diesen Wochen und Monaten entscheidende Fortschritte, die auch für seine Sprachentwicklung von großer Bedeutung sind: Es lernt aus gehörter Sprache kleinere Abschnitte und bestimmte Laute herauszufiltern und zu unterscheiden. Das heißt, Ihr Kind entwickelt ein Verständnis dafür, dass bestimmte Klangeinheiten einen bestimmten Sinn haben. Und dass sie nach einem bestimmten Muster zusammengesetzt werden. Bisher hat Ihr Baby nur darauf reagiert, ob Ihre Stimme freundlich, angestrengt oder beruhigend klang, also auf Ihre Sprachmelodie.

Jetzt wächst ganz allmählich sein Verständnis dafür, dass Sprache ein besonderer Weg der Kommunikation ist. Zwischen dem siebtem und dem zehntem Lebensmonat wird Ihr Kind dann seinen Namen erkennen, wenn er ausgesprochen wird und auch darauf reagieren. All das funktioniert instinktiv, ist ein von der Natur vorgegebenes Programm.

Rund um den Globus durchlaufen alle Babys diese Phase der Hör- und Sprachentwicklung in genau gleicher Weise. Sie alle beginnen nun auch mit ausführlichen Lall- und Brabbel-Ansprachen, die ihnen beim Sprechen lernen helfen. Die Fähigkeit, die ganz speziellen Laute der jeweiligen Muttersprache zu erwerben, ist übrigens vorübergehend. Bereits vor ihrem ersten Geburtstag sind z. B. die Babys deutschsprachiger Eltern nicht mehr in der Lage das englische "th" oder das rollende spanische "r" so perfekt zu erlernen wie ihre englischen bzw. spanischen Altersgenossen es sprechen werden.

Berühren und berührt werden - der Tastsinn

Stimmt schon, Ihr Baby ist ein gutes Stück größer und ein klein wenig unabhängiger geworden. Dennoch ist es unverändert ein Knuddelkind - je nach Typ etwas mehr oder etwas weniger schmusebedürftig. Streicheleinheiten, Küsse, sanfte Massage, im Wasser plantschen, nackt strampeln, all das ist für Ihr Kleines einfach traumhaft schön.

Gönnen Sie ihm also dieses Vergnügen so oft wie möglich. Denn die Sinnesreize, die sein hochempfindlicher Tastsinn ihm verschafft, machen Ihr Baby nicht nur glücklich.

Sie bringen seine gesamte Entwicklung voran und helfen ihm dabei, sich seines eigenen Körpers bewusst zu werden. Lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf und erfinden Sie gemeinsam mit Ihrem Baby eigene Schmuse- und Fingerspiele.

Wann brauchen wir ärztlichen Rat?

  • Hören

    Auch Babys, die schlecht oder gar nicht hören, beginnen in diesem Alter mit langen Lall-Monologen und brabbeln fröhlich vor sich hin. Daher bleibt häufig zu lange unentdeckt, dass ihre Hör- und Sprachentwicklung nicht normal verläuft. Doch gutes Hören ist eine wesentliche Voraussetzung für eine problemlose Entwicklung. Zögern Sie daher nicht schon beim geringsten Verdacht, mit Ihrem Kind zum Kinderarzt oder einem spezialisierten HNO-Arzt (Pädaudiologe) zu gehen.

    Anhaltspunkte, dass ein Baby schlecht hört:

    Es reagiert selbst auf laute Geräusche nicht, wenn es die Geräuschquelle nicht sieht oder es reagiert nur auf einige wenige Geräusche

    Ihr Kleines dreht den Kopf nicht in Richtung eines Geräuschs

    Es "unterhält" sich nicht mit Ihnen, wenn Sie mit ihm reden, versucht nicht, einzelne Klangsilben nachzumachen

    Ihr Kind überrascht Sie nicht mit neuen Lauten, bringt mit gut einem halben Jahr überwiegend summend-brummende Geräusche hervor (sie vibrieren im Kopf-, Mund- und Rachenraum, sind für Kinder mit Hörproblemen daher gut wahrnehmbar)

    Ihr Baby ist sechs Monate alt und lacht oder giggelt noch immer nicht laut

  • Sehen

    Dass Ihr Baby beim Greifen manches Mal daneben tappst, ist normal. Aufmerksam sollten Eltern jedoch werden, falls sich die Treffgenauigkeit ihres Kleinen im Laufe der Monate nicht verbessert. Dass ein Kind das Objekt seiner Begierde kaum zu fassen bekommt, kann daran liegen, dass es schlecht sieht. Mit dem Kinder- oder Augenarzt sollten Sie auf alle Fälle sprechen, wenn Ihr Kind gut sechs Monate alt ist und noch immer schielt. Auch ständiges Tränen der Augen oder verklebte Augen sind ein Grund, zum Arzt zu gehen. Möglicherweise liegt eine Infektion vor.


Grundsätzliche Fragen zum Hören und Sehen können Sie auch im Forum von Kinderarzt Dr.Busse stellen.

Zuletzt überarbeitet: Dezember 2018

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