Papa - Kind - Verhältnis

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Papa - Kind - Verhältnis

Hallo, zu unserer Situation: Mein Ex-Mann u ich trennten uns in 2005. DIe Ehe stand längere Zeit "auf der Kippe" und wir versuchten, über eine Eheberatung noch "alles zu retten", aber es funktionierte einfach nicht....Ich lernte einen anderen Mann kennen und zog auch relativ schnell mit meinen 2 Jungs aus erster Ehe zu ihm. Wir heirateten relativ schnell und Sohn 3 kam schon bald zur Welt (alles sehr rasant, wie ich heute sehe, "aber" wir leben heute als "normale" Familie mit den kleinen Tücken aber auch positiven Besonderheiten einer Patchwork-Familie zusammen in unserem Haus und alles in allem geht es uns gut)...."Meinem" mittleren Sohn (zum Zeitpunkt der Trennung war er 2 Jahre jung u nun 6) tat die Trennung von meinem Ex-Mann anfangs "gut" (er hatte stark Neurodermitis und auch Spastische Bronchitis, was sich beides nach und nach nach der Scheidung legte...zum Erstaunen unseres Kinderarztes....aber Kinder, vor allem Kleinkinder, sind eben feinfühlig und spüren Anspannung zwischen den Eltern selbst wenn man sie in Streit-GEsprächen außen vor lässt). Zudem war er -nach langem Stillen- ein absolutes Mama-Kind. Bei der Integration in den KiGa zeigte er starke Trennungs-Ängste (wobei er im September eingeschult wurde, und dort außer mal hier und da gerne hin geht und auch -vor allem in Mathe- super mit kommt....er ist den Lehrerinnen gegenüber nur ein wenig "schüchtern"...Freunde hat er einige, auch in der Klasse, d.h. sie besuchen sich gegenseitig und spielen toll miteinander). Er ist vom Typ her sehr sensibel und gutmütig, und nun -seit einigen Monaten- vermisst er "plötzlich" seinen Papa sehr oft. Das drückt er auch so aus. Die beiden telefonieren ab und zu (DIstanz: ca 400 km) und sehen sich regelmäßig alle 3 Wochen von Fr-So). Soweit, so gut....Mein Sohn zieht sich manchmal zurück mit einem Foto von seinem Papa in der Hand und ist dann auch zwischendurch richtig traurig. Muss ich mir da Gedanken machen, bzw. bis zu welchem Maß ist das "normal" (was ist schon "normal"!? Ich weiß...)? Andererseits ist es ja auch wieder wunderbar, dass er so über seine Gefühle reden kann und diesen auch "freien Lauf" gibt...AKutell ist es nun so, dass mein Ex-Mann zu Weihachten (26.) für 2 Tage zu Besuch kommen wollte (mein Sohn freute sich darüber so sehr u sagte freude-strahlend: " Es ist so schön, dass Papa kommt. Ich bin so glücklich!" und von da an zählten wir die Tage bis zum HEiligen Abend und bis zum Papa-Besuch...wunderbar...bis auf vorgestern: Da wir (mein Ex-Mann u ich) mal wieder eine Meinungsverschiedenheit hatten, welche aber zum ersten Mal seit unserer Scheidung verbal eskalierte, streikt mein Ex-Mann nun, an Weihnachten zu kommen. Er sagte mir das kurz u bündig mit der BEmerkung, er würde die GEschenke einfach zu uns schicken und legte schnell auf. Seitdem ist er nicht mehr erreichbar (obwohl unser Sohn ihn bereits öfter anrufen wollte *heul*). Dem "Kleinen" sage ich, dass Papa arbeite und sicher gaaaanz viel Stress habe (ebenso verwende ich das als Argument, dass er auch Weihnachten absagte....echt TRAURIG!!!!) und dass er sich bestimmt bald bei uns meldet. Mein Sohn ist ganz arg enttäuscht und meinte, er würde all seine Spielsachen hergeben, wenn doch nur Papa an Weihnachten käme....Mir zerreißt es dabei fast das Herz! Ich möchte -möglichst objektiv betrachtet- meinen Sohn völlig außen vor lassen, was interne "Probleme" zwischen meinem Ex-Mann u mir angehen. Zugleich bin ich so wütend auf ihn, dass er es meinem Kleinen so schwer macht!!!! WIe kann nun jeder für sich am besten mit dieser Situation umgehen?? ICH DANKE IHNEN VON GANZEM HERZEN UND WÜNSCHE IHNEN RUHIGE, SCHÖNE VORWEIHNACHTSTAGE

Mitglied inaktiv - 18.12.2009, 04:55



Antwort auf: Papa - Kind - Verhältnis

Hallo Ratsuchende Da es vermutlich Ihrem Sohn langfristig nicht erspart bleiben wird zu erfahren, wie sein Papa wirklich ist, sollten Sie bereits jetzt behutsam und sachlich versuchen, ihm die Realität vor Augen zu führen. Dass Papa und Mama sich nicht mehr so lieb hatten, dass sie ständig zusammenleben wollten, weiß er ja (hoffentlich) bereits? Nun können Sie ihm evtl. sagen, dass der Papa seine Söhne scheinbar auch nicht so sehr liebt, dass er auch dann zu Besuch kommt, wenn er die Mama nicht mehr so sehr mag. Dennoch steht Dem nichts im Wege, dass Ihr Sohn ihm ein Päckchen packt, bzw. gepackt hat, da er seinen Papa ja auch sehr liebt.- Der Papa wird für Ihren Sohn eine Art Idol sein, der eigentlich nie greifbar ist und deshalb verherrlicht wird. Die Liebe zu ihm wird immer dann aufflammen, wenn es Probleme gibt, wenn Ihr Sohn traurig, ärgerlich ist o.Ä. Meiner Ansicht nach können Sie diesbezüglich nur die Zeit, die Entwicklung Ihres Sohnes und das Vergessen für sich (und Ihren Sohn) arbeiten lassen. Aber: Erfahren die Kinder irgendwann, dass Sie bezüglich ihres Vaters immer Ausreden benutzt und nicht die (Halb-)Wahrheit gesagt haben, werden Sie enttäuscht und verärgert über Sie sein, was auf jeden Fall verhindert werden sollte!! Auch Ihnen und Ihrer Familie wünsche ich zufriedene, friedliche und frohe Feiertage und sende Ihnen liebe Grüße.

von Christiane Schuster am 18.12.2009



Antwort auf: Papa - Kind - Verhältnis

Mein Sohn stellte (ganz aus eigenem Willen und alleine -bis auf Hilfe beim Buchstabieren/Schreiben) eine kleine Kiste zusammen mit Bildern, Stickern, einer Postkarte und Gebasteltem. Diese möchte er morgen seinem Papa schicken. Natürlich unterstütze ich dies und fahre mit ihm zum nächsten Hermes-Shop....

Mitglied inaktiv - 18.12.2009, 04:58



Antwort auf: Papa - Kind - Verhältnis

Sie wollen damit ausdrücken, ich sollte ihm sagen, dass mein Ex-Mann seine Söhne auch nicht so sehr liebt!? Wenn ich das so richtig verstanden habe, bin ich entsetzt, denn mit dieser "Wahrheit" kann doch ein 6-jähriger nun wirklich nicht umgehen!?!? Bei aller Wahrheits-Liebe....

Mitglied inaktiv - 18.12.2009, 16:09



Antwort auf: Papa - Kind - Verhältnis

Hallo nochmal Meiner Ansicht nach kann ein 6-Jähriger durchaus mit der Wahrheit umgehen, wenn sie ihm sachlich, bzw. emotionslos vermittelt wird. Diese traurige Erkenntnis wird ihn zwar traurig machen, aber nur vorübergehend, da er von Ihnen getröstet werden wird. Was ist aber, wenn Ihr Sohn im Alter von 10 Jahren und älter erst die Wahrheit erfährt und sich die ganze Zeit über von Ihnen belogen fühlt?- Meinungen können durchaus unterschiedlich sein. Dennoch hoffe ich, Ihnen einen Denkanstoß gegeben zu haben, wie evtl. auch noch Mitlesende geben werden. Letztendlich werden Sie sich entscheiden müssen, da Sie Ihren Sohn am Besten kennen. Liebe Grüße und viel Fingerspitzengefühl!

von Christiane Schuster am 18.12.2009



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