Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Fremdbetreuung mit 2 J. wegen Geschwisterkind

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Fremdbetreuung mit 2 J. wegen Geschwisterkind

Alice_15

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Sehr geehrter Dr. Nohr, Unser Sohn ist 16 Monate alt. Wir haben uns bewusst gegen eine frühe Fremdbetreuung entschieden. Als Lehrerin habe ich im Studium viel über Bindung erfahren und auch in der Zusammenarbeit mit Kindern Auswirkungen früher Fremdbetreuung gesehen. Nun ist es so, dass wir im August ein zweites Kind erwarten und sämtliche Freunde / Bekannte uns /mir raten, den „Großen“ dann in eine Krippe zu geben, weil das Leben mit zwei kleinen Kindern „viel zu anstrengend“ sei. Nun sind da nach wie vor meine Bedenken bezüglich der Fremdbetreuung. Außerdem möchte ich meinem Sohn nicht das Gefühl vermitteln, dass da jetzt jemand Neues ist und er zeitgleich (da Kita-Start im August) „abgeschoben“ wird. Es fühlt sich für mich einfach falsch an, ihn wegzugeben, obwohl ich zu Hause bin. Gleichzeitig möchte ich auch seinen Bedürfnissen gerecht werden, da das Neugeborene sicher auch seinen Tribut fordern wird. Zu der Gesamtsituation muss ich noch ergänzen, dass mein Mann sehr viel arbeitet und von ca. 7-19/20h außer Haus ist. Außerdem hat er häufig Geschäftsreisen und Geschäftsessen. Sehen Sie meine Bedenken bezüglich der Fremdbetreuung ähnlich oder meinen Sie, dass ein fast zwei jähriges Kind dies bereits verwindet? Vielen Dank u. herzliche Grüße


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Hallo, beides geht und ist eher davon abhängig, was Sie sich zutrauen/zumuten. Es gibt viele Mütter, die gerade das gemeinsame der Familiensituation mit zwei Kindern schätzen und die Arbeit für lösbar halten. Wenn Sie selbst die Bedenken haben, Ihr Sohn könnte sich abgeschoben fühlen, dann kann das auch bei ihm entstehen. Wenn Sie aber klar sind, dass es mit den zwei Kindern zu viel ist, ist die Kita mehr eine sinnvolle Notwendigkeit, auch für Ihren Sohn. Es ist also auch die eigene Haltung/Selbsteinschätzung, die beeinflusst, wie die konkrete Umsetzung empfunden wird und was als passend oder unpassend erlebt wird. Da sollten Sie sich auf Ihr Gefühl verlassen, das können andere nicht wirklich (für Sie) entscheiden. Ich wünsche Ihnen dabei genügend innere Klarheit. Dr.Ludger Nohr


Eve84

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Hallo, Ich würde da auch voll und ganz deinem Gefühl nachgehen und mich nicht bequatschen lassen! Ich war mit meiner gerade drei Jährigen Tochter und Neugeborenen Zwillingen zu Hause die ich gestillt habe und es geht alles auch ohne Hilfe wenn man will. Ich persönlich habe die Zeit sehr genossen. Meine große ist mit vier in den Kindergarten gekommen, dann brachte sie ständig Krankheiten mit nach Hause und meine Kinder sind seit dem ohne Unterbrechung im Winter krank, jetzt sind die Zwillinge drei und meine Tochter seit Januar wegen Krankheit zuhause abgesehen von 5 Tagen im Januar. Es wird anders werden du kannst es aber schön gestalten. Viel raus gehen, beim stillen dem großen ein Buch vorlesen etc. Lg Eve


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